Katholische Kirche in OÖ: Kirchenstatistik 2022
Die Katholische Kirche in Oberösterreich hatte zum Stichtag 31.12.2022 insgesamt 898.064 Katholiken und Katholikinnen (2021: 914.916 KatholikInnen) von rund 1,5 Mio. Menschen in Oberösterreich. Im Jahr 2022 traten aus der Katholischen Kirche in Oberösterreich 16.505
Personen aus (2021 waren es 12.865 Personen). 776 Personen traten 2022 wieder oder neu in die Kirche ein (Reversionen: 760, Konversionen: 16; 2021 waren es 790). 146 Personen haben ihre Austrittserklärung in Antwort auf einen Brief des Diözesanbischofs Dr. Manfred Scheuer widerrufen (im Jahr 2021 waren es 111).
Im Jahr 2021 wurden in der Katholischen Kirche in Oberösterreich 9.474 Personen getauft, 10.318 kirchliche Begräbnisse und 1.497 kirchliche Trauungen gefeiert sowie 10.238 Personen gefirmt. Die entsprechenden Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor.
Im Jahr 2021 gab es in der Diözese insgesamt 274 Diözesanpriester (168 davon aktiv im Dienst), 44 Weltpriester aus anderen Diözesen (42 davon aktiv), 222 Ordenspriester (143 davon aktiv) und 138 Ständige Diakone (115 davon aktiv). Insgesamt waren 383 hauptamtliche Laien (253 Frauen und 130 Männer) mit einem Vollzeitäquivalent von 268,12 in der Seelsorge tätig.
Knapp 899.000 Menschen schätzen die stärkenden Angebote der Katholischen Kirche in Oberösterreich.
© Diözese Linz / Jack Haijes
„Die Gründe für einen Austritt sind vielschichtig“
Statement von Bischof Manfred Scheuer zur Kirchenstatistik 2022
„Natürlich schmerzen die hohen Austrittszahlen und geben uns zu denken. Die Gründe für einen Kirchenaustritt sind jedoch recht vielschichtig und betreffen sowohl gesellschaftliche als auch kirchliche Problemstellungen. Im letzten Jahr waren wohl auch die massiven Teuerungen bei den Lebenshaltungskosten ein letzter Anlass dazu, die Gemeinschaft der Kirche offiziell zu verlassen. Jeder Kirchenaustritt ist mit einer Geschichte verbunden, die ursprünglich einmal mit der Taufe begonnen hat. In den unterschiedlichen Lebensentwürfen gibt es dann eine unterschiedliche Intensität des Glaubens bzw. des Kirchenbezugs. Im Hintergrund einer Entscheidung für die Erklärung des Kirchenaustritts stehen mitunter Ärger, Entfremdung und Kränkungen, mitunter aber auch Enttäuschung über kirchliche Entwicklungen oder Gleichgültigkeit. Viele haben oft nur wenige, eher punktuelle Berührungspunkte mit der Kirche, etwa bei volkskirchlichen Festen oder den familiären Feiern von Taufe, Erstkommunion, Firmung, Trauung oder Begräbnis. Wenn diese Begegnungen als positiv wahrgenommen werden, kann dies den Bezug zur Kirche und ihren Gemeinschaften stärken. Bei anderen ist die Distanz so groß, dass sie die Gemeinschaft ohne persönlichen Kontakt verlassen.
Als Kirche wissen wir um unsere Grenzen – wir wissen aber auch um unsere Stärken und unseren Auftrag, für die Menschen da zu sein. Die Katholische Kirche in Oberösterreich will und kann durch die Solidarität zahlreicher Menschen in vielerlei Hinsicht Hilfe anbieten, um das Nötigste an materieller und immaterieller Unterstützung zu ermöglichen. Es geht da um die unmittelbare finanzielle Nothilfe genauso wie um Beratung, Begleitung und Seelsorge. Konkret zählen dazu die vielen Handlungsfelder der Caritas der Diözese Linz. Es zählt dazu das flächendeckende regionale Netz der Pfarren mit ihrem hohen ehrenamtlichen Engagement in Kultur und Bildung sowie der konkreten Seelsorge vor Ort, oder auch die Seelsorge an besonderen Orten wie in Krankenhäusern und Seniorenheimen, in Betrieben, Jugendzentren, Gefängnissen. Dazu gehören Hilfsangebote der Katholischen Aktion und für alle offene Angebote wie die TelefonSeelsorge, die Beratungsstellen von BEZIEHUNGLEBEN.AT oder der Einsatz für Arbeit suchende Menschen. Die Ordensgemeinschaften mit ihren vielfältigen sozialen, humanitären und kulturellen Initiativen sind weitere wichtige kirchliche Akteure auf der sozialen Landkarte Oberösterreichs, durchaus wesentlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und beispielgebend für Zukunftsverantwortung.
Unserem Auftrag, nah bei den Menschen zu sein, wollen wir weiterhin gerecht werden, auch wenn die Mittel, die man uns dafür zur Verfügung stellt, weniger werden. Ich danke daher allen, die als sich als Mitglieder zur katholischen Kirche bekennen und Kirche aktiv mitgestalten – als haupt- bzw. ehrenamtlich Engagierte, als Mitfeiernde oder als finanzielle Unterstützer:innen. Und ich würde mich freuen, wenn Menschen, die sich von der Kirche – aus welchem Grund immer – entfremdet haben, wieder punktuelle Bezugspunkte finden, bei denen sie neu andocken können und eine Form der Zugehörigkeit als sinnvoll erleben.“
Bischof Manfred Scheuer. © Diözese Linz / Appenzeller
Mehr zur Statistik unter www.katholisch.at/statistik
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