Donnerstag 15. August 2024

Bischof Scheuer: Weihnachten lassen wir uns nicht nehmen

Gerade in einer Zeit der Unsicherheit und Krisen darf und soll Weihnachten als Fest der Hoffnung gefeiert werden: Davon zeigt sich Bischof Manfred Scheuer in seiner Weihnachtsansprache für Radio Oberösterreich überzeugt, die am 24. Dezember 2022 gesendet wurde.

„Aber Weihnachten – das lass ich mir nicht nehmen!“ Diese Empörung brachte ein Mann zum Ausdruck, als er bei einem Straßeninterview gefragt wurde, welche Auswirkungen die Teuerung auf sein Einkaufsverhalten vor Weihnachten habe. Dieser emotionale Ausbruch sagt 
vieles. Für die meisten Menschen ist Weihnachten immer noch ein Fixpunkt im Jahr, der doch irgendwie anders als der Alltag sein soll. Zumindest an diesem Tag soll alles passen, sollen die Sorgen in den Hintergrund treten. Trotz allem – Weihnachten muss gefeiert werden.


Auch wenn viele weiterhin vergleichsweise im Wohlstand leben, ist klar: Die materiellen Sor-gen für viele Familien und Menschen sind seit dem vergangenen Jahr nicht weniger geworden. Die Teuerung, die teilweise Verdreifachung der Heizkosten, Zinssteigerungen bringen Exis-tenzängste mit sich. Die Anfragen bei der Caritas um Unterstützung häufen sich. Und auch wenn bei manchen die materiellen Sorgen klein sind, eine Unsicherheit greift um sich – die Sorge um den Frieden in der Welt, der Klimawandel, die Angst vor einem Auseinanderdriften der Gesellschaft. Immer mehr Menschen haben Zweifel, dass die Kinder und Enkelkinder eine gute Zukunft vor sich haben. Kann man trotz allem Weihnachten feiern?


Lassen wir keine Missverständnisse aufkommen. Weihnachten ist kein Fest, das man ver-schämt oder mit schlechtem Gewissen feiern müsste. Diese Unterbrechung des Gewöhnlichen, die Sehnsucht nach Harmonie, nach gemeinsamer Zeit mit den Menschen, die wir mögen, ist unverzichtbar – egal ob man religiös ist oder nicht. Und doch: Weihnachten ist in erster Linie ein religiöses Fest, das von einer großen Hoffnung getragen ist. Ein Kind wird geboren unter ärmlichen Umständen in einem unscheinbaren Winkel dieser Welt. In diesem Kind Jesus hat uns Gott gezeigt, wie er ist. Ja, Gott war sich nicht zu schade und ist in Jesus selbst Mensch geworden. Jesus ist keineswegs in eine heile Welt geboren worden. Not, Armut, Hungersnöte, gewalttätige Konflikte – das war damals ebenso Realität wie heute. Jesus hat von Gott gesprochen. In seinem Reden über Gott und seinem Handeln an den Menschen wurde ersichtlich und greifbar, wie Gott für uns ist: ein Gott der Nähe, der Heilung, der Versöhnung, ein Gott der Liebe. Gott gibt jedem Menschen unbedingten Wert. 

 

Die Geburt Jesu als wunderbarer Neuanfang

Die Geburt Jesu – ein wunderbarer Anfang. © Giampaolo Mastro / www.pixabay.com CC 0 1.0


Die Geburt Jesu stellt für Christinnen und Christen einen großartigen Anfang dar. Weihnachten kann uns anregen, uns auf neue Anfänge einlassen. Solche Anfänge sind möglich, wo Men-schen einander verzeihen und einander nicht mehr auf das festlegen, was war, sondern aus-probieren, was sein könnte. Solche neuen Anfänge sind möglich, wenn wir lernen, uns mit den Augen Gottes zu sehen. Solche Anfänge sind möglich, wenn wir in jedem Ende nach dem neuen Anfang suchen, und so kann uns letztlich auch der Tod zu einer Neugeburt werden. Wir können weihnachtlich leben als Menschen mit Hoffnung und Zukunft, leben als Menschen, die zur Liebe und zum Frieden fähig sind, leben als Menschen, die durch ihr Handeln Neues schaffen und zärtlich und behutsam sein können. Nein, Weihnachten lassen wir uns nicht nehmen!

Frohe und gesegnete Weihnachten!

 

+ Manfred Scheuer

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