Bischof em. Ludwig Schwarz SDB feiert 65-jähriges Professjubiläum
Die Salesianer Don Boscos in Österreich freuen sich auch diesen Sommer wieder mit den Professjubilaren des heurigen Jahres. In der Anfangszeit des österreichischen Noviziates in Oberthalheim legten viele Salesianer ihre Erste Profess traditionell am 16. August ab, am Geburtstag des Ordensgründers Don Giovanni Bosco (1815-1888). Bald aber wählte man als Termin den 15. August: das Hochfest Maria Himmelfahrt.
Unter den heurigen Professjubilaren sind auch zwei Oberösterreicher: Bischof em. Ludwig Schwarz SDB (65 Jahre Profess) und P. Petrus Obermüller SDB (40 Jahre Profess).
Bischof emeritus Ludwig Schwarz SDB wurde 1940 als erstes von neun Kindern in Pressburg (Bratislava) geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Familie 1945 als Heimatvertriebene nach Wien Neuerdberg. Hier lernte er die Salesianer kennen. Seine Erste Profess legt er 1957 ab. Das Studium führte Schwarz in das Priesterseminar in Klagenfurt und nach Benediktbeuern, wo er 1964 zum Priester geweiht wurde. Darüber hinaus studierte er klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien, wo er 1971 zum Doktor der Philosophie promovierte. 1969 wurde der humorvolle Salesianer Rektor des Interdiözesanen Seminars für Priesterspätberufe in Horn (Canisiusheim). Das Amt als Provinzial der Salesianer übernahm er 1978. Danach wurde er an die Päpstliche Salesianeruniversität (UPS) in Rom berufen, wo er 14 Jahre lang klassische und christliche Philologie lehrte. Von 1999 bis 2005 war er Nationaldirektor der Päpstlichen Werke „Missio Austria“. 2001 wurde Schwarz zum Weihbischof für Wien ernannt. Von 2005 bis 2016 war er Diözsanbischof von Linz. Seither ist er Seelsorger bei den Don Bosco Schwestern im oberösterreichischen Vöcklabruck und wird immer wieder zu besonderen Feiern gerufen. Ein großes Anliegen war ihm als Salesianerbischof stets der Einsatz für mehr weltweite Gerechtigkeit.
Jubilar Bischof em. Ludwig Schwarz SDB. © Diözese Linz / Hermann Wakolbinger
P. Petrus Obermüller SDB stammt aus Oberösterreich und wurde am 27. August 1961 in Linz geboren. Er besuchte das Don Bosco-Gymnasium Unterwalterdorf und ging nach der Matura ins Noviziat nach Oberthalheim. Seine Erste Profess legte er 1982 ab. Nach seiner sozialpädagogischen Ausbildung absolvierte er zwei Jahre lang ein pädagogisches Praktikum im Lehrlingsheim Linz. Theologie studierte er in Benediktbeuern. Das Diakonatspraktikum führte P. Obermüller nach Klagenfurt St. Josef. Am 30. Juni 1991 wurde er zum Priester geweiht. Danach wirkte er als Erziehungsleiter in St. Isidor, Linz. An der Universitá Pontificia Salesiana, der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom, studierte P. Obermüller Spiritualität. Neben seiner langjährigen Arbeit im Salesianum war er am Aufbau des Volontariats beteiligt und war von 2000-2004 Provinzverantwortlicher für die Jugendpastoral. Von 2004 bis 2014 übernahm P. Obermüller die Funktion des Direktors des Hochschülerheims Salesianum in Neuerdberg Wien. 2014 löste er Pater Rudolf Osanger als Provinzial für die österreichische Gemeinschaft der Salesianer ab. 2020 kehrte P. Petrus in die Funktion des Direktors ins Salesianum zurück.
Jubilar P. Petrus Obermüller. © Benedikt Hageneder
Don Bosco (1815-1888): Priester, Jugendapostel und Streetworker Gottes
Don Bosco war Jugendapostel, Pädagoge, Zauberkünstler, Schriftsteller, Sozialarbeiter, begeisterter Priester und Ordensgründer. In der italienischen Industriemetropole Turin begegnete er arbeitslosen und sozial entwurzelten Jugendlichen. Er holte sie von der Straße und nahm sie in seinem „Oratorium“, einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Am 31. Jänner 1888 starb Johannes Bosco. Er wurde am 1. April 1934 heiliggesprochen und wird weltweit als Schutzpatron der Jugend verehrt.
Damit das Leben junger Menschen gelingt
Als zweitgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche zählen die Salesianer Don Boscos heute 14.300 Mitglieder in 134 Ländern der Welt. Das Anliegen Don Boscos, die jungen Menschen ernst zu nehmen, ihre Nöte und Bedürfnisse zu sehen, ihnen eine Stimme zu geben und eine Möglichkeit, ihr Leben selbst zu gestalten, ist auch heute wichtig. Die Salesianer Don Boscos setzen sich zusammen mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit an sozialen und humanitären Brennpunkten dafür ein, dass junge Menschen die Chance auf eine gute Zukunft bekommen.
Seit 1903 engagieren sich die Salesianer Don Boscos in Österreich gemäß den Zielen ihres Ordensgründers besonders für benachteiligte Jugendliche. 45 Salesianer Don Boscos sind gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern insbesondere in den Bereichen Bildung, Jugend und Seelsorge tätig. Sie betreuen Pfarren und Jugendzentren, Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Im „Don Bosco Sozialwerk“ bekommen junge Geflüchtete ein Zuhause und Bildung. Für junge Erwachsene gibt es über „Volontariat bewegt“ die Möglichkeit zu Freiwilligeneinsätzen in Ländern des globalen Südens, über „Don Bosco Volunteers“ innerhalb Europas.