Mittwoch 17. Juli 2024

Welttag der Großeltern und älteren Menschen

Anlässlich des Welttag der Großeltern betont Bischof Manfred Scheuer den Beitrag und die Mitverantwortung der älteren Menschen zum Gelingen unserer Gesellschaft.

Den "Welttag der Großeltern und älteren Menschen" hatte Papst Franziskus 2020 ausgerufen. Er findet jährlich am vierten Sonntag im Juli statt, rund um den Gedenktag der heiligen Anna und Joachim, die traditionell als Eltern Marias und damit Großeltern Jesu gelten.

 

 

Bischof Scheuer: Potentiale der Seniorinnen und Senioren wahrnehmen

 

Bischof Manfred Scheuer wirft anlässlich des Welttags der Großeltern die Frage auf, ob der Beitrag und die Mitverantwortung der älteren Menschen zum Gelingen unserer Gesellschaft genug gewürdigt wird: „Wird der Tatsache, dass sich Menschen auch im hohen Alter weiterentwickeln und durch ihre reflektierten Erfahrungen, ihr Wissen, ihre Handlungsstrategien, aber auch ihre Art der Lebensführung einen unschätzbaren Wert leisten, entsprechend Rechnung getragen? Unsere Gesellschaft wäre äußerst schlecht beraten, wenn sie die Potentiale der Seniorinnen und Senioren nicht wahrnehmen oder außer Acht lassen würde“, so Bischof Scheuer.

 

Bischof Manfred Scheuer


Der Maßstab der materiell verwertbaren Leistungsfähigkeit dürfe nicht der bestimmende sein, betont Scheuer: „Es sind die Erfahrungen, das Wissen und der Überblick, aber auch die Entwicklungsfähigkeit und die Lernbereitschaft im Alter, die als Schätze da sind – es sind Potentiale, die man heben muss und nicht leichtfertig darauf verzichten darf. Was für ein immenses Potential an Weltdeutung haben wir alle angesammelt! Eine zukunftsorientierte Gesellschaft kann es sich nicht leisten, auf eine entsprechende Kultur der Altersfreundlichkeit zu verzichten. Eine altersfreundliche Kultur leugnet nicht die Rechte, Ansprüche und Bedürfnisse jüngerer Menschen, sondern ist vielmehr von dem Bemühen bestimmt, die Rechte, Ansprüche und Bedürfnisse aller Generationen zu erkennen und anzuerkennen“, betont Bischof Scheuer.


Der Bischof unterstreicht zudem die Bedeutung älterer Menschen in der Bibel: „Der alte Mensch gilt als weise und lebenserfahren (Spr 16,31; Sir 25,4ff). Hohes Alter ist ein erwünschtes Gottesgeschenk. Man denke an große alttestamentliche Gestalten wie Abraham und Mose, die jeweils ein sprichwörtlich gewordenes biblisches Alter aufweisen. Ein gutes Beispiel sind auch Simeon und Hanna, die uns in den Geburtserzählungen Jesu zu Beginn des Lukasevangeliums begegnen. Auch sie stehen für eine positive Verkörperung des hohen Alters.“ Älter werden sei aber auch immer mit Herausforderungen verbunden, so der Bischof: „Die körperlichen und geistlichen Kräfte und Fähigkeiten nehmen ab, die Gebrechlichkeit und Krankheiten dagegen nehmen zu. Das bedeutet, dass man mehr und mehr auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Das fordert und fördert einen Reifungsprozess, der aber nur wirklich stattfinden kann, wenn man zu diesem Nachlassen seiner Kräfte steht.“ Es brauche Ehrlichkeit und auch Demut, zum Altwerden zu stehen und es wirklich anzunehmen. Wenn dies jedoch gelingt, könne das Alter zu einer Bereicherung und zu einer Gnade werden. „Viele alte Menschen haben das erfahren und damit ihre Mitmenschen beschenkt. Sie sind zum Segen für andere geworden und haben jenen Trost gespendet, die zunächst sie trösten wollten“, so der Bischof.

 

Gedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

 

Katholischer Familienverband und Familienbischof Glettler würdigen Großeltern


Der Katholische Familienverband, die größte überparteiliche Familienorganisation Österreichs, bezeichnete Großeltern in einer gemeinsamen Aussendung mit Familienbischof Hermann Glettler (Innsbruck) als einen "Schatz für die gesamte Gesellschaft" die für viele Familien "eine nicht wegzudenkende Unterstützung" darstellten. Verbandspräsident Alfred Trendl forderte eine Anerkennung dieser Betreuungsleistung beim "Barcelona-Ziel" des Europäischen Rats von 2002, wonach sich in EU-Ländern bis ein Drittel der Kinder unter drei und 90 Prozent der Kinder zwischen drei und fünf Jahren in formeller Kinderbetreuung befinden sollen. Den von Papst Franziskus initiierte Welttag der Großeltern und älteren Menschen begrüße er sehr, so der Verbandspräsident. "Gerade jetzt in den Ferien sehen wir wieder, wie wichtig Oma und Opa sind - nicht nur wegen der Betreuung, sondern weil sie auch sonst ganz einfach nicht aus dem Familienalltag wegzudenken sind."


Auch Familienbischof Glettler würdigte in der Aussendung die Großelterngeneration: "Ältere Menschen sind kein lästiges Anhängsel an unsere erfolgsverwöhnte Gesellschaft, sondern Schatztruhen von Erfahrung und meist auch größerer Ruhe." Von ihnen nur als Belastung und Pflegefälle zu sprechen, sei falsch und diskriminierend. "Ältere Menschen sind ein Segen für jede Gesellschaft", betonte Glettler. "Einen Opa und eine Oma zu haben, ist für Kinder ein ausgesprochen großes Geschenk." Umgekehrt würden auch Großeltern durch das Interesse der Enkelkinder nachhaltig beschenkt - "ihre Neugierde und Lebensfreude bleiben wach."
 

 

Papstbotschaft zum Tag der Großeltern und Senioren


Den "Tag der Großeltern und älteren Menschen" hatte Papst Franziskus 2020 ausgerufen. Auch dieses Jahr lädt der Papst ein, den Tag in den Pfarren und Gemeinden bekannt zu machen und die älteren Menschen, die am einsamsten sind, zu Hause oder in den Heimen, in denen sie leben, zu besuchen. „Niemand soll diesen Tag in Einsamkeit verbringen. Jemanden zu haben, auf den man warten kann, kann die Blickrichtung der Tage derjenigen ändern, die sich nichts Gutes mehr von der Zukunft erwarten; und aus einem ersten Treffen kann eine neue Freundschaft entstehen. Der Besuch bei einsamen alten Menschen ist ein Werk der Barmherzigkeit unserer Zeit“, so der Papst.


In seiner Botschaft ging Papst Franziskus auch auf die Herausforderungen des Älterwerdens ein: „Mit dem Ende des Arbeitslebens und der Eigenständigkeit der Kinder, die jetzt unabhängig sind, verschwinden die Gründe, für die wir viel Energie aufgewendet haben. Die Erkenntnis, dass unsere Kräfte nachlassen, oder der Ausbruch einer Krankheit können unsere Gewissheiten erschüttern. Die Welt mit ihrer Schnelllebigkeit, mit der wir nur schwer Schritt halten können, scheint uns keine Alternative zu lassen und führt dazu, dass wir den Gedanken von unserer Nutzlosigkeit verinnerlichen.“ Das Alter sei eine Lebensphase, die nicht leicht zu verstehen sei, selbst für jene die sie bereits erleben. Das Alter sei aber keine sinnlose Zeit, in der man das Handtuch werfen und sich zurückziehen solle, so der Papst in seiner Botschaft. „Eine neue Aufgabe wartet auf uns, und sie lädt uns ein, in die Zukunft zu schauen. Die besondere Sensibilität, die wir alten Menschen – das Alter – für die Aufmerksamkeiten, die Gedanken und die Liebe haben, die uns menschlich machen, sollte wieder zur Berufung für viele werden. Und es wird eine Entscheidung der alten Menschen für die Liebe gegenüber den neuen Generationen sein. Dies ist unser Beitrag zur Revolution der Zärtlichkeit, einer geistlichen und unbewaffneten Revolution, zu der ich euch, liebe Großeltern und ältere Menschen, einlade, um dessen Protagonisten zu werden“, so Papst Franziskus.

 

Langfassung der Papstbotschaft zum Nachlesen

 

 

KAÖ-Präsident Kaineder für mehr Miteinander von Jung und Alt


"Wir Älteren müssen unseren Lebensstil bescheidener anlegen" und weg vom immer noch vorherrschenden "zutiefst fossilen Lebensstil" kommen. Diese Mahnung mit Blick auf die nachkommenden Generationen äußerte der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, anlässlich des Welttags der Großeltern. "Nicht die Jungen müssen sich ändern, sondern wir Ältere sollten an den Jungen lernen", von denen bereits viele ihr Leben entlang von einer solidarischen Genügsamkeit entwickeln würden, so seine Beobachtung. "Genau das gibt mir Hoffnung." Auch die Politik müsse konsequent Rahmenbedingungen gegen das gängige Motto "take it - make it - waste it" und für einen "sozial-ökologisch-spirituellen Lebensstil" schaffen.


Der KAÖ-Präsident wies zudem darauf hin, dass noch vor etwa 50 Jahren jedem Menschen in Mitteleuropa etwa 25 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stand - heute mindestens das doppelte. Ein "überzogener Individualismus" sei auf Dauer für die Erdkruste nicht verkraftbar. "Rücken wir wieder zusammen, geben wir die großen Wohnungen den Familien und gehen wir Ältere in kleinen Wohneinheiten zurück", rief Kaineder seine Altersgenossen auf. Es lohne sich, wieder mehr unmittelbare Nachbarschaft zu erleben und "Co-Housing-Wohnprojekte" zu fördern, um Generationen wieder zusammenzubringen. Dabei sollte Familie nicht nur in Kategorien der Blutsverwandtschaft gesehen werden.
 

 

Kathpress / Vatican News

50 Jahre gesendete Berufe
die ehemalige Direktorin der Pastoralen Berufe in der Diözese Linz, Frau Mag.a Brigitte Gruber-Aichberger bei der Sendungsfeier 2019 im Linzer Mariendom

50 Jahre gesendete Berufe – Ein Blick zu den Pionier:innen der heutigen Seelsorger:innen

Am 14. September werden österreichweit 50 Jahre gesendete Berufe gefeiert. Grund genug, sich in den nächsten Monaten...
Zukunftsweg
Seelsorgeteam Zertifikatsverleihung

Höre, was der Geist der Gemeinde sagt

Am 29.06.2024 trafen sich die Teilmehmer:innen aus dem Dekanat Pettenbach zum letzten Modul der...

Dem Himmel so nah

Dem Himmel so nah

Wo fühlst du dich dem Himmel nah? Was sind für dich Momente, wo du dem Himmel ganz nah bist?
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: