Donnerstag 9. Januar 2025

Klimabündnis-Pfarren am St. Barbara Friedhof unterwegs

Etwa 20 Vertreter:innen von Pfarren, die sich besonderes für den Klima­schutz engagieren wollen, informierten sich am 10. Juni 2022 am St. Barbara Friedhof über natur­nahe Gestaltungs­möglichkeiten eines Friedhofs.

Vertreter:innen von Klimabündnis-Pfarren informierten sich am 10. Juni 2022 am St. Barbara Friedhof über die naturnahen Gestaltungsmöglichkeiten eines Friedhofs und diskutierten Möglichkeiten der Umsetzung bei ihnen vor Ort am eigenen Pfarr- oder Gemeindefriedhof.

 

Gemeinsam mit Gärtnermeister Stefan Oberklammer sind Vertreter*innen von Klimabündnispfarren am St. Barbara Friedhof unterwegs

Betriebsleiter und Gärtnermeister Stefan Oberklammer informiert über naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten eines Friedhofs © Clemens Frauscher

 

„Der St. Barbara Friedhof setzt mit seiner nachhaltigen Ausrichtung ein besonderes Zeichen und stellt bewusst und gewollt Ökologie in den sichtbaren Mittelpunkt“ sagt DI Georg Spiekermann, Berater im Klimabündnis Oberösterreich und Mitglied im Fachausschuss Schöpfungsverantwortung des Pastoralrats der Diözese Linz. Er begründet damit, warum das „Weitblicktreffen“ der Klimabündnispfarren am 10. Juni 2022 am größten katholischen Friedhof in Oberösterreich stattgefunden hat, der obendrein die größte innerstädtische Grünfläche in Linz ist.

 

Eingeladen zu diesem Vernetzungstreffen der 53 OÖ. Klimabündnis-Pfarren hatten das Klimabündnis Oberösterreich (DI Georg Spiekermann, Mag. Gerlinde Larndorfer) sowie das Sozialreferat der Diözese Linz (Mag.a Lucia Göbesberger) und der Fachausschuss Schöpfungsverantwortung im Pastoralrat der Diözese Linz, außerdem der Umweltsprecher der Diözese Linz, Univ. Prof. Dr. Michael Rosenberger. Clemens Frauscher, Verwalter des St. Barbara Friedhofs, und Stefan Oberklammer, Betriebsleiter und Gärtnermeister, zeigten den Interessierten den Friedhof aus Sicht des Klimaschutzes.

 

Bienenstöcke am St. Barbara Friedhof

Bienenstöcke am St. Barbara Friedhof © Clemens Frauscher

 

Friedhöfe: Eine ökologische, pastorale und spirituelle Aufgabe

 

„Friedhöfe sind Ort der Trauer, des Erinnern und der Begegnung. Für letzteres ist es wichtig sie einladend zu gestalten. Das kann unter anderem mit Bäumen erreicht werden, die Schatten spenden. Hier ist der St. Barbara Friedhof Vorbild. Durch die Begrünung kann der Friedhof den unterschiedlichen Aspekten gerecht werden, den ökologischen und pastoralen“, sagt Mag.a Lucia Göbesberger, Umweltreferentin der Diözese Linz und Abteilungsleiterin des Sozialreferats.

 

Auch Hasen leben am St. Barbara Friedhof

Auch Hasen leben am St. Barbara Friedhof © Nik Fleischmann

 

Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger, Umweltsprecher der Diözese Linz, betont als Ermutigung den Zusammenhang des Erlebens von intakter Natur und Spiritualität: „Friedhöfe sind, wenn sie naturnah gestaltet werden, Lebensräume zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und Hotspots der Biodiversität. Da sie von zahlreichen Menschen aufgesucht werden, sind sie zugleich ein exzellenter Erlebnisraum für diese Vielfalt. Das hat spirituelle Bedeutsamkeit: Der Ort, an dem Menschen, aus Erde gemacht, zur Erde zurückkehren, ist ein Ort des Lebens und der Fülle. Im Laufe des Lebens haben sich die Verstorbenen von anderen Lebewesen genährt, Tieren oder Pflanzen. Jetzt nähren die irdischen Überreste der Verstorbenen ihrerseits andere Lebewesen. Der Mensch fügt sich in den Kreislauf des Lebens ein in der Hoffnung, mit allen Lebewesen zu seinem Schöpfer zurückzukehren (Papst Franziskus, Laudato si 244)“.

 

Papst Franziskus hat mit seiner Enzyklika Laudato si alle Christ:innen und alle Menschen dieser Erde zu dringendem Handeln und zu einer grundlegenden Veränderung unserer Sicht- und Lebensweisen aufgerufen, um die Schöpfung in den Mittelpunkt unserer Sorge und unserer christlichen Spiritualität zu stellen. „Aufgabe der Pfarrgemeinden ist nun auch, mit ihren Grünflächen und Friedhöfen Vorbild- und Beispielfunktion zu übernehmen und die Menschen einzuladen, mitzumachen“, wissen die Verantwortlichen der Diözese und vom Klimabündnis. Schon 2021 wurde mit dem Umweltpreis der Diözese ein Schwerpunkt zum Thema Friedhof gesetzt.

 

Naturoase Friedhof – Igel, Bienen und Hasen mitten in Linz

 

Mit Bäumen, Sträuchern, Hecken, natürlichen Mauern, Blumenweiden und Wiesenflächen werden am Friedhof geschotterte Flächen umgangen, die sich schwer pflegen lassen und für eine unnötige Überhitzung an Sommertagen sorgen. 

 

„Wir haben außerdem viele Igel. Wir haben vor fünf Jahren mit Igelhaufen angefangen und merken, dass jedes Jahr die Population größer wird“, ist Stefan Oberklammer, Betriebsleiter und Gärtnermeister stolz. Auch gibt es viele Insekten und viele Bienen am Friedhofsgelände. Bienenstöcke der Stadtimkerei „Linzer Biene“ am Friedhofsgelände sind ihr zu Hause. Brach liegende Flächen werden in bunte Blumenwiesen verwandelt – ein Paradies für die Bienen. Mehr Eichkätzchen wünscht sich Stefan Oberklammer noch am St. Barbara Friedhof. Hasen bevölkern die große Grünfläche ohne natürliche Feinde sowieso schon seit vielen Jahrzehnten. Der St. Barbara Friedhof ist außerdem eine Kinderstube für Vögel und beheimatet ungefähr 25 verschiedene heimische Vogelarten.

 

(Andrea Mayer-Edoloeyi | St. Barbara Friedhof Linz)

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