Vatikan-Leitfaden zu Klimavertriebenen auf Deutsch
Das Dokument spiegelt die weltweiten Erfahrungen katholischer Organisationen im Themenfeld "Klimakrise und Vertreibung" wider, wie die Deutsche Bischofskonferenz am am 9. Juli 2021 in Bonn mitteilte. Zugleich gebe die Publikation "Pastorale Orientierungen zu Klimavertriebenen" Anregungen für das Handeln von Kirche, Politik und Zivilgesellschaft zur Unterstützung von Klimavertriebenen.
Der kommissarische Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz, Weihbischof Dominicus Meier, würdigte das im März veröffentlichte Dokument des Vatikan. "Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung unserer Zeit. Er zerstört schon jetzt in vielen Ländern die Überlebensgrundlage von Millionen von Menschen. Die Folge ist, dass Menschen sich zum Verlassen ihrer Heimatregionen gezwungen sehen", betonte der Paderborner Weihbischof.
Ärmere Regionen seien oft unverschuldet stärker von Klimakrisen betroffen. "Erschwerend kommt hinzu, dass auf Klimakrisen häufig bewaffnete Konflikte folgen, die Menschen über Landesgrenzen hinaus zur Flucht zwingen", so Meier.
Das vatikanische Dokument verweist demnach darauf, dass 24,9 Millionen Menschen im Jahr 2019 in Folge von Naturkatastrophen wie extremer Hitze, Dürre, Bränden, Stürmen und Überflutung ihre Heimat verlassen mussten. Umweltbischof Rolf Lohmann erklärte: "Das Schicksal der vielen Klimaflüchtlinge zeigt uns konkret, dass der gefährliche Klimawandel zu großem menschlichen Leid führt. Davor dürfen wir die Augen nicht verschließen." Der Münsteraner Weihbischof forderte jede und jeden dazu auf, "nach den eigenen Möglichkeiten daran mitzuwirken, den Klimawandel zu stoppen und damit Leid zu vermeiden".
Auch Papst Franziskus ruft demnach im Vorwort dazu auf, einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und somit auch zur Verminderung von Fluchtursachen zu leisten; zugleich fordert er auch ein stärkeres politisches Engagement. Das Papier identifiziert zehn zentrale Herausforderungen für die Unterstützung von Klimavertriebenen. Darüber hinaus formuliert es zu jeder Herausforderung Empfehlungen für kirchliches Handeln, beispielsweise im Bereich des politischen und karitativen Engagements, der Seelsorge, der Öffentlichkeitsarbeit oder der Fortbildung in ganzheitlicher Ökologie.