Sonntag 30. Juni 2024

Jubiläumsgottesdienst im Linzer Mariendom: Dank für 80 Lebensjahre und 40 Priesterjahre

Bischof em. Ludwig Schwarz SDB vollendete am 4. Juni sein 80. Lebensjahr, Bischof Manfred Scheuer wurde am 10. Oktober vor 40 Jahren in Rom zum Priester geweiht: Anlass für einen feierlichen Dankgottesdienst am 11. Oktober 2020 im Linzer Mariendom.

Zwei prägende Gestalten der Katholischen Kirche in Oberösterreich haben 2020 ein besonderes Jubiläum begangen. Dr. Ludwig Schwarz SDB, mehr als 10 Jahre lang Bischof der Diözese Linz und seit seiner Emeritierung als Seelsorger in Vöcklabruck tätig, vollendete am 4. Juni sein 80. Lebensjahr. Sein Nachfolger Dr. Manfred Scheuer empfing vor 40 Jahren, am 10. Oktober 1980, in Rom die Priesterweihe. Würdige Anlässe, um bei einem festlichen Gottesdienst am 11. Oktober 2020 im Linzer Mariendom beiden Oberhirten zu danken – für ihren Dienst als Mensch, als Priester und als Bischof.

 

Danksagung – diese Überschrift stellte auch Hauptzelebrant Bischof Manfred Scheuer als Überschrift über die 80 Lebensjahre von Bischof Ludwig Schwarz und seine eigenen 40 Priesterjahre: „Dank für die Gabe des Lebens an Gott, Dank an alle, die uns dieses Leben geschenkt, uns begleitet, gefördert, aufgebaut und ermutigt haben, und Dank für die geschenkte Berufung.“

 

Mit den beiden Jubilaren feierten neben Angehörigen, WegbegleiterInnen und Gläubigen aus der Diözese zahlreiche Persönlichkeiten des politischen und kirchlichen Lebens. Die Politik war vertreten durch Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und seinen Vorgänger Dr. Josef Pühringer, die Dritte Präsidentin des Oö. Landtags Gerda Weichsler-Hauer, Landesrat Stefan Kaineder, Bürgermeister MMag. Klaus Luger und Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier. Weitere Mitfeiernde: Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB, der emeritierte Salzburger Erzbischof Dr. Alois Kothgasser, der St. Pöltner Weihbischof Dr. Anton Leichtfried, der Provinzial der Salesianer Don Boscos Mag. P. Siegfried M. Kettner SDB, Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, die Bischofsvikare Wilhelm Vieböck und Dr. Johann Hintermaier, die emeritierten Bischofsvikare Josef Mayr und Franz Haidinger, Kanonikus em. Dr. Walter Wimmer und Kanonikus Mag. Michael Münzner vom Linzer Domkapitel, Kapitularkanonikus von Mattighofen Mag. Ewald Kiener, die Diakone Mag. Anton Birngruber und Herbert Mitterlehner, der Leiter der fremdsprachigen Seelsorge Dr. László Vencser, der Vize-Superior der Jesuiten P. Johannes Herz SJ, der Prior der Karmeliten P. Paul Saji Bavkkat OCD, Oberinnen und Vertreterinnen der Frauenorden, VertreterInnen der Ritterorden, LeiterInnen diözesaner Ämter und Einrichtungen, der Rektor der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz HR Mag. Dr. Franz Keplinger, der Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz Dr. Christoph Niemand und die Präsidentin der Katholischen Aktion Dipl.-Päd.in Maria Hasibeder. Als Vertreter der Ökumene war Superintendentialkurator Johannes Eichinger in Vertretung von Superintendent Dr. Gerold Lehner gekommen.

 

Dankgottesdienst mit und für zwei Linzer Oberhirten
Ehrengäste aus dem politischen Leben
Dankgottesdienst mit und für zwei Linzer Oberhirten
Dankgottesdienst mit und für zwei Linzer Oberhirten

© Diözese Linz / Wakolbinger

 

Die Festlichkeit des Anlasses spiegelte sich auch in der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes wider: Domchor, Orchester und SolistInnen unter der Leitung von Domkapellmeister Mag. Josef Habringer musizierten Wolfgang Amadeus Mozarts „Krönungsmesse“ – auf Wunsch des Jubilars Bischof em. Ludwig Schwarz, bei dessen Priesterweihe diese Messe erklungen war. An der Rudigierorgel spielte Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber, an der Chororgel Dommusikassistent Mag. Gerhard Raab. Am Ende des Gottesdienstes improvisierte Kreuzhuber zu einem Thema aus Anton Bruckners „Te Deum“ – ein musikalischer Ausdruck des Lobes Gottes der Feiergemeinde und eine Reverenz an Bruckner, dessen Todestag der 11. Oktober 1896 ist.

 

Domchor, Orchester und SolistInnen unter der Leitung von Domkapellmeister Josef Habringer
Dommusikassistent Gerhard Raab an der Chororgel. Nicht im Bild: Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, der an der Rudigierorgel musizierte

© Diözese Linz / Wakolbinger

 

„Markantes Statement für kirchliche Mission und geistliche Vision“

 

Die Festpredigt beim Jubiläumsgottesdienst hielt DDr. Severin Lederhilger OPraem, der bereits in der Amtszeit von Bischof Ludwig Schwarz Generalvikar war und nun dessen Nachfolger Manfred Scheuer als „Alter ego“ zur Seite steht. Lederhilger überschrieb in seinen Worten die Biografien der beiden Bischöfe mit den Begriffen „kirchliche Mission und geistliche Vision“ und bezeichnetes beides als wichtiges Zeugnis des Glaubens in der Welt von heute.

 

Die Mission von Bischof Ludwig Schwarz sei es, als letzter Salesianer in Oberösterreich das engagierte Wirken seines Ordens für die Jugend hier in guter Erinnerung zu halten. Als ehemaliger Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke pflege Schwarz auch nach wie vor gute Kontakte zur Weltkirche, wie etwa im Februar 2020 bei einem Besuch eines Mitbruders und dessen „Jugend Eine Welt“-Projekten in Indien. In Vöcklabruck, wo der langjährige Bischof von Linz seit seiner Emeritierung beheimatet ist, sei er als Seelsorger für die Don Bosco Schwestern und deren SchülerInnen tätig und übernehme auch priesterliche Aushilfsdienste in der Umgebung. Bei all seinen Aufgaben und Ämtern sei Schwarz immer bewusst gewesen, so Lederhilger, „dass Glauben vor allem Lernen heißt, ein Hinhorchen auf das, was einem begegnet oder was von einem erwartet wird, um sich vertrauensvoll auf die zugemutete Aufgabe einzulassen“.

 

Bischof Ludwig Schwarz sehe seine Mission im freundlichen Zugehen auf Menschen, aber auch „in der herausfordernden Bestimmtheit traditionsbewusster kirchlicher Verkündigung, die nach der eigenen Haltung und Position fragt“, betonte der Generalvikar. Kennzeichnend für Schwarz sei das gelebte salesianische Ideal der Fröhlichkeit und des wertschätzenden Umgangs genauso wie seine Gastfreundschaft. Lederhilger wörtlich: „Sein Humor und sein Lebensoptimismus aus dem tiefen Halt seines Glaubens und seiner treuen Beziehung zu Gott im Gebet sind für andere prägend.“ Etwas an Schwarz‘ Mission habe sich mit den Jahren verändert, so Lederhilger: „Die amtliche Funktion der Aufsicht führte ihn nach seiner Emeritierung zurück zur Einsicht des erfahrenen Priesters, der im Rückblick auf die Zumutungen des Lebens besonders zum betenden Fürsprecher wurde.“

 

Festpredigt von Generalvikar Severin Lederhilger

Festprediger war Generalvikar Severin Lederhilger. © Diözese Linz / Wakolbinger

 

Während die Lebensaufgabe von Bischof Ludwig Schwarz die kirchliche Mission sei, stehe die Amtsaufgabe des priesterlichen Dienstes von Bischof Manfred Scheuer unter dem Kennwort der „geistlichen Vision“. ‚Meine Gnade genügt dir‘: Dieser Satz aus dem 2. Korintherbrief, der sich auf dem Priesterweihe-Bildchen Scheuers von 1980 findet, und die damit verbundene Zuversicht sei Wegweiser für dessen priesterlichen Weg: vom Pfarrseelsorger über den Spiritual im Linzer Priesterseminar und den Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Trier bis hin zum Bischof, zuerst in Innsbruck und nun in Linz. Lederhilger betonte, Scheuer zeichne „die Gabe der Reflexion, der klaren Analyse und der theologischen Sprache“ aus – und das ohne Berührungsängste vor der Weltlichkeit der Welt, deren Wirklichkeit er stets mit der ignatianischen „Unterscheidung der Geister“ begegne.

 

Lederhilger würdigte Scheuer als theologischen Gestalter der Ökumene in Österreich, der auch eine tiefe Freundschaft zum Judentum pflege und sich für das Gespräch mit den Ostkirchen einsetze. Der Diözesanbischof finde klare Worte gegenüber „lähmenden Kräften und zerstörerischen Mächten, vor allem im politischen Diskurs“. Lederhilger bezeichnete den Priester und Bischof Manfred Scheuer als Menschen, der Realist und Idealist zugleich sei: „Seine Wahrnehmung des Gelingenden, Förderungswürdigen, Aufbauenden, das es in der Kirche gibt – auch und gerade in unserer Diözese –, verbindet sich gut mit einem nüchternen Blick auf die Schattenseiten, das Bruchstückhafte, Sorgenvolle, Unabgeschlossene, das Drängende und Verdrängte unserer Zeit.“ Solidarität zwischen den Generationen, Zukunftsaussichten junge Menschen, Herausforderungen der Pflege – alles Themen, die Scheuer beschäftigten.

 

Dass Scheuer Visionen für eine kirchliche Neugestaltung Raum gebe, zeige sich beim Zukunftsweg der Katholischen Kirche in Oberösterreich, bei dem Kirche „weit und tief“ gedacht werde. Lederhilger: „Gerade mit der ihm wichtigen Ergänzung der ‚Tiefe‘ wird deutlich, dass es Manfred Scheuer um eine geistliche Vision einer lebendigen Kirchengemeinschaft geht.“ Auch hier zeichne ihn sein realistischer Blick aus – auf konträre Positionen, auf Verletzungen in und durch die Kirche –, aber auch sein Bemühen und sein Vertrauen in Gottes Bestand. Scheuers bischöflicher Wahlspruch „Der Geist macht lebendig“ sei seine geistliche Vision gegen „allzu einfache Lösungen, die das Heil nur in Strukturen suchen“, so Lederhilger. Vielmehr nehme Scheuer in den Blick, dass es das lebendige Zeugnis von Christinnen und Christen, Frauen und Männern, brauche, die der christlichen Hoffnung im Vertrauen auf den Auferstandenen Raum geben. Dies gelte besonders auch für das Zusammenwirken von haupt- und ehrenamtlichen Verantwortlichen in der Kirche, das immer wieder neu auszugestalten sei. „Wozu sind wir als Kirche da? Was ist unser Auftrag hier und heute?“ So lauteten für Bischof Scheuer die Fragen für die geistliche Vision einer zukunftsfähigen Diözesanstruktur.

 

Teil von Scheuers geistliche Vision sei auch, die Botschaft Gottes „in kritischer und solidarischer Zeitgenossenschaft“ zu den Menschen zu bringen. Dazu zähle auch die Einmahnung einer Erinnerungskultur in der Gesellschaft durch das Aufzeichnen konkreter Biografien, Namen und Lebensbilder von Opfern politischer Gewalt. Ergänzt werde diese Vision durch das Bemühen um mehr „Sozialrelevanz des Glaubens“ im Sinne einer – auch wirtschaftlich gelebten – Solidarität. Deshalb spreche sich Scheuer auch „für die österreichische Sozialpartnerschaft und einen konstruktiven Dialog im System der sozialen Marktwirtschaft“ aus, so Lederhilger.

 

In Anlehnung an die Bergleidenschaft von Manfred Scheuer bezeichnete Lederhilger ihn als „ausdauernden Spurmacher und umsichtigen Weggefährten“, als „Pilger, Wanderprediger und Vagabund, der bereit ist für Expeditionen auf neue Gipfel und Wege – mit sorgsamer Vorbereitung und guter Ausrüstung“. All dies gelte auch für Scheuers priesterlichen Dienst, betonte Lederhilger.

 

Beiden Jubilaren wünschte der Generalvikar Gottes Segen und attestierte ihnen: „Ihr seid – gemeinsam mit Bischof Maximilian – hoffentlich noch für lange Zeit ein markantes Statement der Katholischen Kirche in Oberösterreich für kirchliche Mission und geistliche Vision.“

 

Festpredigt von Generalvikar Severin Lederhilger zum Nachlesen

 

 

„Fragen, die jetzt offensiver gestellt werden, brauchen Antwortangebote, die die Kirche geben kann“

 

Am Ende des Gottesdienstes überbrachte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer Glück- und Segenswünsche. In seiner Festansprache dankte er den beiden Jubilaren dafür, dass sie den Weg der Kirche in Oberösterreich durch viele Jahrzehnte und Jahre gestaltet und geprägt haben. Stelzer wörtlich: „Ihr bietet mit der Kirche das an, was für uns alle und für unser Land so wichtig ist: Stärkung für jede/n Einzelne/n, indem der Glaube nähergebracht und die Auseinandersetzung mit dem Glauben angeboten wird. Das ist gerade in Zeiten, in denen so viele Sicherheiten abhandenkommen und Selbstverständlichkeiten ins Wanken geraten, besonders wichtig. Die Fragen nach der Lebensgestaltung, nach dem Ziel des Lebens, nach dem, was über uns hinausführt, werden mehr und offensiver gestellt und brauchen Antwortangebote, die die Kirche geben kann.“ Stelzer dankte der Katholischen Kirche in Oberösterreich, „die Gemeinschaft ist, und Gemeinschaft stiftet“, auch für ihren Beitrag zur Gesellschaft in Oberösterreich – in den Bereichen Soziales, Kultur, Bildung und im Zusammenleben der Gemeinden und Ortschaften. Der Landeshauptmann: „Das schafft ein Klima des Miteinanders und des Zusammenhalts, das unser Land auszeichnet.“

 

Beiden Jubilaren sei gemeinsam, dass sie ihre Lebens- und Berufungswege weit in der Welt herumgeführt hätten, bevor sie nach Oberösterreich gekommen bzw. zurückgekommen seien. Der Landeshauptmann brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Bischof Ludwig Schwarz nach Oberösterreich gekommen sei, „um zu bleiben“. Dass Bischof Manfred Scheuer, einer der wenigen gebürtigen Oberösterreicher unter den Linzer Bischöfen, nach vielen Stationen wieder den Weg zurück nach Linz gefunden habe, sei „ein Segen für unser Land“, betonte Stelzer. Führungsaufgaben auszuüben, sei erfüllend, weil man mit anderen gestalten könne, bedeute aber auch Herausforderung und große Verantwortung, vor allem in einer weltumspannenden Organisation wie der Kirche. „Danke, dass ihr zu diesen Aufgaben, zu dieser Berufung ja gesagt habt und dass ihr diese Verantwortung übernommen habt – für die Kirche, aber auch für unser Land und unsere Gesellschaft, die ihr mitprägt“, so Stelzer zu den beiden Jubilaren.

 

Festansprache von LH Thomas Stelzer

Landeshauptmann Thomas Stelzer hielt die Festansprache© Diözese Linz / Wakolbinger

 

In acht Jahrzehnten immer neu Gottes Nähe erfahren

 

In seinen Dankesworten blickte Bischof Ludwig Schwarz auf die Anfänge seines Lebens zurück: auf die Vertreibung aus seiner Heimat, der Slowakei, als er sechs Jahre alt war. In den Wochen und Monaten der Vertreibung starben zwei Familienmitglieder. Die Mutter, eine große Verehrerin des hl. Don Bosco, meinte in der armseligen Holzbaracke in Wien: „Eines freut mich: dass die Baracke zu einer Pfarre der Salesianer Don Boscos gehört.“ Die Mutter habe ihm den Orden nahegebracht, in den er später mit seinem Bruder eingetreten sei; dafür sei er ihr bis heute dankbar. Schwarz betonte, er sei dankbar für die Berufung, Christ zu sein, und für den Weg des Priesters, den er gehen durfte. „Ich habe in all meinen Tätigkeitsbereichen immer wieder neu Gottes Nähe erfahren dürfen. Ihm danke ich für die acht Jahrzehnte meines Lebens und bitte ihn auch weiterhin um seinen Schutz und Segen“, so der Jubilar.

 

Bischof Ludwig Schwarz hielt Rückschau auf acht Jahrzehnte.

Bischof Ludwig Schwarz hielt dankbar Rückschau auf acht Jahrzehnte. © Diözese Linz / Wakolbinger

 

Lebenslauf Bischof em. Ludwig Schwarz SDB

 

Ludwig Schwarz, am 4. Juni 1940 als erstes von neun Kindern in Pressburg geboren, verbrachte die ersten fünf Lebensjahre in Bruck an der Donau (Slowakei). Nach der Vertreibung aus der Heimat im Jahr 1945 lebte die Familie für mehrere Jahre in einem Barackenlager in Wien.

Mit 16 Jahren trat Ludwig Schwarz in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Er studierte nach dem Ordenseintritt Theologie in Klagenfurt und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern (Bayern). Er wurde am 29. Juni 1964 vom Augsburger Bischof Josef Stimpfle in Benediktbeuern zum Priester geweiht und kam als Kaplan in die Pfarre Don Bosco in Graz. Danach studierte er Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien und war gleichzeitig Krankenhausseelsorger. 1970 promovierte er zum Doktor der Philosophie. Von 1969 bis 1978 war er Rektor des Interdiözesanen Seminars für Priesterspätberufe in Horn, anschließend Provinzial der Österreichischen Salesianerprovinz mit Sitz in Wien.

 

1984 kam Schwarz nach Rom. Zuerst war er Direktor des internationalen Don-Bosco-Konvikts an der Päpstlichen Universität der Salesianer. Ab 1985 unterrichtete er an dieser Universität klassische und christliche Philologie. Ab 1993 war er Provinzial der Salesianer für Rom/Latium.

1999 ereilte Schwarz in Rom der Ruf des Nuntius, nach Wien zurückzukehren, um als Nachfolger von Abt Gregor Henckel-Donnersmarck in der Position eines Nationaldirektors den Österreich-Zweig der Päpstlichen Missionswerke/Missio zu leiten. Papst Johannes Paul II. ernannte Schwarz am 15. Oktober 2001 zum Titularbischof von Simidicca und Weihbischof in Wien. Die Bischofsweihe erfolgte am 25. November 2001 im Stephansdom. Der Wahlspruch von Bischof Ludwig Schwarz lautet: „Servite Domino in laetitia“ (Dienet dem Herrn in Freude, Psalm 100,2).

 

Am 6. Juli 2005 wurde Schwarz durch Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Linz ernannt. Die Amtseinführung erfolgte am 18. September 2005. Mehr als zehn Jahre lang war Schwarz Oberhirte in der Diözese Linz, bis er am 17. Jänner 2016 das Amt des Diözesanbischofs an Manfred Scheuer übergab. Seither lebt Bischof em. Ludwig Schwarz bei den Don Bosco Schwestern in Vöcklabruck, wo er nach wie vor seelsorglich tätig ist.

 

 

Jubilar Bischof Ludwig Schwarz: Dankbar für acht Lebensjahrzehnte unter Gottes Führung

 

Lebenslauf Bischof Manfred Scheuer

 

Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach ob der Donau in Oberösterreich geboren. Nach der Matura 1974 am Bischöflichen Gymnasium Petrinum Linz studierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Linz Theologie und trat in das Linzer Priesterseminar ein. Von 1976 bis 1981 setzte er seine Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort und schloss diese mit dem Lizentiat ab.

 

Am 10. Oktober 1980 wurde Manfred Scheuer in Rom zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er bis 1985 als Seelsorger in der Diözese Linz (Steyr-Tabor, St. Georgen an der Gusen). Von 1985 bis 1988 war Scheuer Assistent bei Prof. Gisbert Greshake am Institut für Dogmatik und Ökumene an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg (Deutschland). Dort vollendete er im Jahr 1988 seine Dissertation. Von 1988 bis 1996 war Manfred Scheuer Spiritual im Priesterseminar der Diözese Linz. In diese Zeit fällt auch seine Lehrtätigkeit an der Katholisch-Theologischen Hochschule in Linz.

 

1997 kehrte Scheuer an die Universität Freiburg zurück, war dort Studentenseelsorger und bereitete sich auf die Habilitation vor, die er im Februar 1999 abschloss. Von 1999 bis 2000 lehrte Manfred Scheuer unter anderem in Freiburg im Breisgau, Salzburg und St. Pölten. Von 2000 bis 2003 war Manfred Scheuer Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Trier.

 

Am 21. Oktober 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Manfred Scheuer zum Bischof der Diözese Innsbruck. Erzbischof Alois Kothgasser weihte Scheuer am 14. Dezember 2003 im Innsbrucker Dom zum Bischof. Als Wahlspruch wählte Scheuer einen Satz aus dem Johannesevangelium: Spiritus vivificat („Der Geist macht lebendig").

 

Die Seelsorge lag Bischof Manfred Scheuer schon immer ganz besonders am Herzen. In den zwölf Jahren seiner Amtszeit besuchte er im Rahmen der bischöflichen Visitationen alle 291 Pfarren und Seelsorgestellen der Diözese Innsbruck. Das Gedenk- und Jubiläumsjahr „50 Jahre Diözese Innsbruck“ unter dem Motto „Aufbrechen“ von 1. Dezember 2013 bis 8. Dezember 2014 bildete einen Höhepunkt der zwölf Bischofsjahre in der Diözese Innsbruck.

 

Am Mittwoch, 18. November 2015 ernannte Papst Franziskus Manfred Scheuer zum neuen Bischof der Diözese Linz. Dieser übernahm das Amt am 17. Jänner 2016 bei einem Festgottesdienst im Linzer Mariendom von seinem Vorgänger Ludwig Schwarz SDB.

Besonderes Augenmerk richtet Bischof Manfred Scheuer auf Menschen am Rande der Gesellschaft. Er forciert Gespräche mit Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Tourismus sowie Medien und Wissenschaft. Ein großes Anliegen ist Scheuer als „Ökumene-Bischof“ das Miteinander der Religionen.

 

Bischof Manfred setzte sich als diözesaner Postulator in Linz für die Seligsprechung von Franz Jägerstätter ein. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, mit den Euthanasie-Opfern, mit den ermordeten Juden und mit Verfolgten, Opfern und Märtyrern aus der katholischen Kirche war und ist ihm ein besonderes Anliegen.

 

Im November 2017 gab Bischof Scheuer den Startschuss für den „Zukunftsweg“ der Diözese Linz unter dem Motto: „Kirche weit denken“. Dabei zeigt er sich überzeugt, dass die Katholische Kirche in Oberösterreich einen guten Weg gehen werde, weil gute Wurzeln vorhanden seien.

In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Scheuer derzeit für die Ökumene und die Kontakte zum Judentum verantwortlich. Er ist Mitglied der Glaubenskommission und der Finanzkommission der Bischofskonferenz sowie für das Mauthausen Komitee, den Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, die Missionsverkehrsarbeitsgemeinschaft/MIVA, das Studentenförderungswerk „Pro Scientia“ zuständig.

 

Am 10. Juni 2020 wurde Bischof Manfred Scheuer bei der Sommervollversammlung in Mariazell zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz gewählt.

 

Jubilar Bischof Manfred Scheuer: seit 40 Jahren Priester.

 

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