Sonntag 6. Oktober 2024

Theologe Rosenberger: "Hauskirche nach der Krise stärken"

Michael Rosenberger

Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger hat angesichts der Erfahrungen in der Corona-Krise eine geänderte Prioritätensetzung in der Kirche angemahnt.

Im Interview mit dem Portal www.wallfahrtsservice.de plädierte er für eine Stärkung der Hauskirche. In der Krise hätten viele Menschen selbst Verantwortung für das religiöse Programm übernommen. "Das ist ein riesiger Schub an religiöser Mündigkeit, der sich da in wenigen Wochen ereignet hat. Und er ist gut."

 

Hauptamtliche sollten in den kommenden Jahren Menschen für hauskirchliches Leben sensibilisieren, ermächtigen und ertüchtigen, forderte Rosenberger. Dazu gehörten Bewusstseinsbildung ebenso wie ein besseres Angebot an Material im Internet. Außerdem gelte es, Hauskirche weit zu denken. Viele hätten in der zurückliegenden Zeit mit großer Kreativität gelebt und auf dem Balkon oder im Garten Kirchenlieder gespielt und gesungen, andere in angrenzenden Gärten Gottesdienst gefeiert oder sich zu einem gemeinsamen Gebet per Videokonferenz getroffen. Dies gelte es weiterzuentwickeln.

 

Der Theologe plädierte weiter für mehr Einsatz in der Kirchenmusik. Kirchenmusikalische Angebote lockten mehr Menschen in die Kirche als "die feierlichsten Gottesdienste der Hochfeste". Auch eine gastliche und anregende Gestaltung der Kirchengebäude sei nötig, so Rosenberger. Er frage sich, welchen Eindruck sie vermittelten, wenn Menschen dort etwa eine Kerze anzündeten. "Erweckt die Kirche den Eindruck, da hat sie jemand genau für ihn oder sie hergerichtet? Oder hat man den Eindruck, da ist seit Jahren nichts verändert worden?"

 

Auch Seelsorgegespräche gehören nach Rosenbergers Meinung wieder mehr in die Mitte des kirchlichen Angebots. "Das braucht einerseits Erreichbarkeit rund um die Uhr - nicht einer einzelnen Person, wohl aber einer Person aus einem großen Team! - und andererseits das vielfältige Signal, dass wir zum Reden Zeit haben." Er selbst habe in den zurückliegenden zehn Wochen so viele Seelsorgegespräche geführt wie wahrscheinlich in 33 Priesterjahren noch nie.

 

Kathpress

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