Schloss Hall: Abwechslungsreicher Alltag trotz Ausgangsbeschränkung
Die MitarbeiterInnen lassen ihre Kreativität spielen, dass trotz Ausgangsbeschränkung und Besuchsverbot niemand Trübsal bläst.
"Schokobananen und Mozartkugeln gleich ausverkauft"
„Not macht erfinderisch“, besagt ein bekanntes Sprichwort. Und nachdem derzeit das Einkaufen mit den BewohnerInnen in der Stadt nicht möglich ist, richteten die Caritas-MitarbeiterInnen eben kurzerhand ein Geschäft im Seniorenwohnhaus ein. Schon nach wenigen Tagen der Ausgangsbeschränkungen waren nämlich bei den ersten BewohnerInnen die letzten Schokoladenreserven aufgebraucht. „Da unser Caféhaus im Moment ohnehin geschossen bleiben muss, kam uns die Idee, hier einen Kramerladen einzurichten“, erzählt Andrea Saffova, Pflegeteamleiterin in Schloss Hall. Die Knabbereien, Süßigkeiten und Hygieneartikel werden einmal pro Woche vom Großmarkt geliefert. „Schokobananen und Mozartkugeln waren bereits am ersten Tag wieder ausverkauft“, verrät Saffova die süßen Einkaufsvorlieben der SeniorInnen.
Im geschlossenen Cafehaus wurde kurzerhand ein Kramerladen eingerichtet (c) Caritas.
Jeder Wohnbereich hat seine eigene Einkaufszeit um zu verhindern, dass die BewohnerInnen der unterschiedlichen Stockwerke miteinander in Kontakt kommen. Außerdem gibt es Bodenmarkierungen, die den Mindestabstand von 2 Metern beim Anstellen anzeigen.
Für neue Medien ist man nie zu alt
Auch die Sehnsucht, seine lieben Angehörigen zu sehen, wird von Tag zu Tag größer. Deshalb stärkte Hausmeister Thomas Schmid das hauseigene WLAN, so dass die BewohnerInnen jetzt in jedem Wohnbereich des Hauses via Laptop mit ihren Angehörigen gemeinsame Zeit verbringen können. Die 90-jährige Frau H. testete das Videotelefonieren als erste und zweifelte: „Und mit dem Drum kina‘ma jetzt a telefonieren?“ Die Leiterin des Pflegedienstes, Andrea Saffova, erklärte ihr, dass sie mit diesem Laptop nicht nur telefonieren, sondern ihre Familie gleich auch sehen würde können. Frau H. meinte erschrocken: „Bin i recht zrupft?“ Diese Bedenken konnte man ihr nehmen und es wurde auf Start gedrückt. Die 90-Jährige ließ einen kleinen Schrei los, als sie ihre Tochter gemeinsam mit ihrem Mann und deren Kindern auf dem Bildschirm winken sah. „Dass es so etwas gibt, ich glaub es nicht“, meinte Frau H. verblüfft und telefonierte gleich 30 Minuten.
Kleine Geschenke und Malwettbewerb
Auch die Kinder aus Bad Hall vergessen nicht auf „ihre“ SeniorInnen, die derzeit von ihren Liebsten getrennt sein müssen. Um den BewohnerInnen eine Freude zu bereiten, starteten sie eine Bastelaktion. Die selbstgemachten Geschenke werden in einer Kiste im Eingangsbereich gesammelt und an die BewohnerInnen verteilt. Aber auch die SeniorInnen griffen bereits zu den Buntstiften und beteiligten sich am Malwettbewerb im Haus, bei der es eine große Packung „Merci“ zu gewinnen gab.
Beim Malwettbewern im Haus gab es eine große Packung "Merci" zu gewinnen. (c) Caritas.
Quelle: Caritas