Anspruchsvolle theologische Blogs mit immer höherer Reichweite
"Der Sieger heißt: universitäre Theologie", so das Fazit. Theoradar hat nach eigenen Angaben 186.000 Social-Media-Interaktionen für rund 24.000 im Jahr 2018 online gestellte Artikel analysiert.
Demnach ist die vorwiegend in Österreich redigierte theologische Feuilleton-Website "feinschwarz.net" der christliche Blog mit der größten Reichweite in den Sozialen Netzwerken. Beiträge von feinschwarz.net seien 30.000 Mal geteilt, geliked, kommentiert oder auf Twitter erwähnt worden; insgesamt erschienen 317 Artikel auf dem Blog. Auch der meistgelesene Artikel der Auswertung stammt von "feinschwarz.net": Ein Kommentar zur Kreuzpflicht in bayerischen Behörden vom April erzielte 1.371 Interaktionen.
Medieninhaber ist der in Wien an der Theologischen Fakultät beheimatete Verein "Feinschwarz". Als Vereinszweck wird auf der Website "die Förderung theologischer Debatten und Publizistik, vornehmlich im Bereich neuer Medien" angegeben. Den Vorstand bilden die Pastoraltheologen Rainer Bucher als Obmann (Uni Graz) und Johann Pock (Wien), die Luzerner Homiletik-Lehrbeauftragte Franziska Loretan-Saladin und der Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) in St. Gallen, Arnd Bünker.
Auf Platz 2 der Theoradar-Auswertung steht der Satireblog "Theoleaks" (https://theoleaks.de) mit 8.883 Interaktionen, auf Platz 3 der Blog des Passauer Bischofs Stefan Oster (https://stefan-oster.de) mit 8.375 Interaktionen. Im Vergleich zum Vorjahr sei es schwieriger geworden, in die Top 10 zu gelangen, erklären die Initiatoren von Theoradar: "Waren dafür im Jahr 2017 noch durchschnittlich mindestens 202 Interaktionen notwendig, sind es 2018 mindestens 225 Interaktionen."
Theoradar wurde im Herbst 2016 von dem katholischen Theologen Tobias Sauer und dem evangelischen Theologen Fabian Maysenhölder gestartet. Es basiert auf einer kontinuierlich erweiterten Datenbank, in der aktuell rund 450 Blogs sowie 18 Podcasts enthalten sind. Eine automatische Software analysiert, welche Beiträge besonders viel Resonanz auf Facebook, Twitter und Google Plus erhalten. Daraus wird ein Ranking-Wert berechnet, aus dem sich mehrere Toplisten speisen. Besucher der Seite können sich unter dem Titel "Wochencharts" anschauen, welche Beiträge in der jeweiligen Woche oder im aktuellen Monat besonders beliebt sind oder welche gerade in der Wahrnehmung aufsteigen.