Sonntag 6. Oktober 2024

Architektur geht uns alle an. Kunstgespräch mit Hans Puchhammer

Der Wiener Architekt Prof. DI Hans Puchhammer sprach beim "Kunstgespräch zur Mittagszeit" am 16. Jänner 2019 an der Katholischen Privat-Universität Linz über die gesellschaftliche Relevanz von qualitätsvoller Raumgestaltung.

Architektur, so erklärte Hans Puchhammer seine Auffassung, sei eben nicht nur umbauter Raum mit funktionaler Gestaltung, sondern man müsse immer auch die Gemeinschaft im Blick haben: Raum formt eine soziale Umgebung und gestaltet kommunikative Begegnungen. Wenn Architektur dies in größtmöglicher Vielfalt zulasse, dann könne man von einem gelungenen Entwurf sprechen.

 

Puchhammers Konzept der Begegnungsvielfalt hat sich bewährt

 

Sein Konzept für die Katholische Privat-Universität Linz ist von einer solchen Begegnungsvielfalt gekennzeichnet. Auch nach 30 Jahren bewähren sich die räumlichen Strukturen, die funktionale Gliederung und die architektonische Gestaltung, so dass der Architekt des Hauses mit großer Zufriedenheit auf sein Werk blickt. Es sei, so Puchhammer, ein wichtiger Bau in seinem Oeuvre und er freue sich, das Haus in hervorragendem Zustand vorzufinden: es zeige, dass der Bau als Raum für Wissenschaft und soziale Begegnungen funktioniere.

 

Das Gespräch fand im Rahmen der Ausstellung "Im Vorbeigehen II/15. Hans Puchhammer. Architekt. Raum für Wissenschaft" statt. Unter den zahlreichen Gästen befanden sich ArchitektInnen, AkteurInnen in öffentlichen Planungsdebatten und auch Bischof em. Maximilian Aichern, der in seiner Amtszeit in den Aufbau der KU Linz eng involviert war. Das Kuratorenteam des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur, Univ.-Prof.in Dr.in Anna Minta und Dr. Jörg Matthies, hatten zum 30jährigen Jubiläum des Gebäudes der Katholischen Privat-Universität Linz aus dem umfangreichen Archiv des Architekten rund 40 Entwürfe und Skizzen zum Bau der Universität für die Ausstellung ausgewählt.

 

Architektur geht uns alle an. Kunstgespräch mit Hans Puchhammer

Architekt Prof. DI Hans Puchhammer (2. von li.) mit dem Kuratorenteam Dr. Jörg Matthies und Univ.-Prof.in Dr.in Anna Minta sowie Altbischof Dr. h.c. Maximilian Aichern. (c) KU Linz / Eder

 

Aus einem 1984 veranstalteten Wettbewerb zwischen vier geladenen Architekten ging der Entwurf von Hans Puchhammer als Sieger hervor. Begegnung und Kommunikation beschrieb er in der Eröffnungsfestschrift 1988 als wesentliche Gesichtspunkte, die Architektur erfüllen sollte.

 

Herausforderung war, Altbau und Neubau zu vereinen

 

Das Ziel sei es "ein Angebot von Zwischenräumen und Freiräumen zu schaffen, das vielfältige Kontakte anregt". Eine besonders Herausforderung für den Architekten war es, den denkmalgeschützten Altbau aus dem 18. Jahrhundert mit dem von Sachlichkeit und Moderne geprägten Neubau zu vereinen. Das gelang Puchhammer, wie der Jury-Bericht besonders hervorhob, indem er Proportionen und Geschosshöhen des Altbaus für den Neubau aufnahm und vorhandene Bauformen (Gewölbe, Rundfenster etc.) zitierte und modern interpretierte.

 

Puchhammers Arbeiten sind gekennzeichnet von seinem Bewusstsein für bauhistorische Traditionen. Sein Entwurf für die KU Linz zeichnet sich durch den Respekt vor dem Altbau und zugleich einem selbstbewussten Statement zeitgenössischer Baukunst im modernen Anbau aus. Nicht modische Gefälligkeiten, sondern kritische Auseinandersetzung mit der Umgebung kennzeichnen nicht nur Puchhammers Entwurf für die KU Linz, sondern auch seine früheren Tätigkeiten in verschiedenen Denkmal- und Gestaltungsbeiräten. "Widerstand leisten ist wichtig!", so Hans Puchhammer, wenn die Politik oder rein ökonomische Vorteile die Bautätigkeit zu dominieren scheinen.

 

Die Ausstellung zum Um- und Neubau der Universität ist noch bis zum 1. Februar 2019 an der KU Linz zu sehen.

 

Quelle: KU Linz / J. Matthies

 

50 Jahre gesendete Berufe

Am Gelingen von Gesellschaft mitarbeiten – Seelsorger:in sein in den 2020er Jahren

Seelsorger:innen leisten einen großen zivilgesellschaftlichen Beitrag, auch in Zeiten des kirchlichen...

Wolfgang Roth

Das Leben in allen Schattierungen sehen – Seelsorger:in sein in den 2010er Jahren

Nachdem die Rolle der Pastoralassistent:innen und Seelsorger:innen inzwischen in weiten Teilen der Diözese bekannt...

Caroline Murauer

Das ist DER soziale Beruf! Seelsorger:in sein in den 2000er Jahren

Anfang des neuen Jahrtausends kehrten immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zu. Das merken auch die...

In die Berufung hineinwachsen - Seelsorger*in sein in den 90er Jahren

Auch wenn Gott sein Chef ist, wie es Josef Rathmaier im Interview beschreibt, so stellt sich in den 1990er Jahren die...

Zukunftsweg
Schwanenstadt und Pettenbach ins Vorbereitungsjahr gestartet

Schwanenstadt und Pettenbach ins Vorbereitungsjahr gestartet

Ins Vorbereitungsjahr starteten am 27. September 2024 das Dekanat Schwanenstadt und am 28. September 2024 das Dekanat...

Gründungsfest der Pfarre Mühlviertel-Mitte

Gründungsfest der Pfarre Mühlviertel-Mitte

In Gallneukirchen wurde am Samstag, 21.9.2024 die Gründung der neuen Pfarre Mühlviertel-Mitte gefeiert.
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: