Bischof Scheuer: Jahreswechsel steht unter dem Vorzeichen von Hoffnung und Zuversicht
Rückblick: Bedenken und danken
Bei der Jahresdankandacht am 31. Dezember 2018 im Linzer Mariendom lud der Diözesanbischof dazu ein, bei einem Jahresrückblick Gott für das empfangene Gute und alles Gelungene zu danken und gleichzeitig die eigenen Wunden, Verletzungen, Sünden und Fehler zu bedenken. Bischof Scheuer wörtlich: "Das Geschenk, für das wir danken, ist gleichzeitig Grund zur Gewissenserforschung, einer Revision des eigenen und des gemeinschaftlichen Lebens, Grund, uns zu fragen, wie wir eigentlich leben. Nicht Bilanzen, Zahlen und Statistiken, auch nicht Erfolge oder Defizite treffen den Kern des Evangeliums. Ist ein Mensch glücklicher geworden durch mich, getröstet und gestärkt? Was hinterlasse ich am Ende des Jahres: einen Scherbenhaufen, einen Schuldenberg, viele offene Baustellen? Oder können wir ein Wort von Hilde Domin anwenden: 'Fürchte dich nicht / es blüht / hinter uns her.'?" Der Jahreswechsel stehe unter dem Vorzeichen von Hoffnung und Zuversicht, betonte Scheuer: "Ich hoffe, dass Gott alles zum Guten wendet (Röm 8,28), und ich bin zuversichtlich, dass der Geist Gottes uns lebendig macht (Joh 6,33)."
Predigt von Bischof Scheuer zu Silvester zum Nachlesen
Ausblick: Konkrete Ausrichtung durch Entscheidung und Wahl
Dem Anfang eines Jahres könne wie jedem Beginnen eine Mühe und Schwere innewohnen, aber auch ein Zauber, eine Verheißung von Möglichkeiten, so Scheuer in seiner Predigt zu Neujahr, am 1. Jänner 2019. Es sei sinnvoll, sich zu fragen, was man sich wünsche, was Ziele und Erwartungen für das kommende Jahr seien. Scheuer wörtlich: "Daraus können Prioritäten entwickelt werden. Die Zeit bekommt nur dann Farbe und Profil, wenn sie nicht im Vielerlei der Beschäftigungen aufgeht, sondern durch Entscheidung und Wahl eine innere Dynamik und Ausrichtung erhält. Die 'Bitte um das, was ich begehre' wie auch die Suche nach den Prioritäten dürfen sich unter das Licht und das Gericht des Evangeliums stellen."
Bischof Scheuer erinnerte auch an den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der im Dezember 2018 begangen wurde. Friede sei eine Herausforderung, der man sich Tag für Tag stellen müsse. Frieden sei eine Bekehrung von Herz und Seele, die aus drei untrennbar miteinander verbundenen Dimensionen bestehe: aus dem Frieden mit sich selbst, mit den anderen und mit der Schöpfung, zitierte Scheuer aus der Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2019.