Freitag 16. August 2024

Papst gegen Politik, die "Migranten aller Übel beschuldigt"

Der Zweck der Politik ist das "Wohl der menschlichen Familie", hat Papst Franziskus in seiner Botschaft für den Weltfriedenstag am 1. Jänner 2019 erklärt, die der Vatikan veröffentlicht hat.

In der Botschaft verurteilt er nachdrücklich "eine Haltung der Abschottung oder des Nationalismus" mit entsprechenden politischen Diskursen, "die Migranten aller Übel beschuldigen und den Armen die Hoffnung nehmen".

 

Der Frieden sei - so der Papst unter Zitierung des französischen Schriftstellers Charles Peguy - eine "zarte Blume, die versucht, mitten unter den Steinen der Gewalt aufzugehen". Er sei daher "eine Herausforderung, der man sich Tag für Tag stellen muss" und die "eine Bekehrung von Herz und Seele" erfordert. Frieden sei das Ergebnis eines "großen politischen Projekts". Die Botschaft trägt den Titel "Gute Politik steht im Dienste des Friedens".

 

Papst Franziskus

Papst Franziskus. © Stefano Spaziani

 

Unabhängig von ihrer kulturellen und religiösen Zugehörigkeit müssten die Politiker bei einer Reihe von Werten für das Wohl der menschlichen Familie zusammenarbeiten: Gerechtigkeit, Gleichheit, gegenseitiger Respekt, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Treue. Daher vertraue eine gute Politik den Charismen und Fähigkeiten jedes einzelnen. Gute Politik müsse insbesondere "junge Talente und Berufungen" fördern.

 

Unmoralische Drohungen

 

Umgekehrt lässt der Papst die "Laster der Politik" nicht aus. Er betont, dass diese mit einer "mangelnden persönlichen Eignung" oder mit "Missständen in den Institutionen" zusammenhängen können. Diese Laster seien "Schande des öffentlichen Lebens", sie zerstörten die Glaubwürdigkeit von Institutionen und schwächten das Ideal der Demokratie. Zu den angeführten Mängeln gehören Korruption, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Willkür und Rechtsverweigerung, Ausbeutung natürlicher Ressourcen oder gewaltsamer Erhalt der Macht.

 

Aktuell sei die "Eskalation von Einschüchterungen" in der Politik sowie unkontrollierter Waffenhandel nach Aussage von Papst Franziskus unmoralisch. Frieden könne sich niemals auf "das bloße Gleichgewicht der Kräfte und der Angst beschränken". Einen anderen zu bedrohen, bedeute, "ihn zum bloßen Objekt zu machen und ihm seine Würde abzusprechen". Vielmehr beruhe Frieden auf "der Achtung jedes Menschen, des Gesetzes und des Gemeinwohls einschließlich der Schöpfung.

 

Pflichten der Politik und jedes Einzelnen

 

Gleichzeitig erinnert Papst Franziskus an den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Zu diesen Rechten gehörten auch Pflichten - der Politik wie jedes einzelnen Menschen. Insofern sei Frieden das Ergebnis eines mutigen Projekts, das "auf gegenseitiger Verantwortung und wechselseitiger Abhängigkeit" beruhe, so der Papst.

 

Jeder Mensch, besonders auch jeder Christ, sei verpflichtet, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten politisch zu engagieren, schreibt Franziskus unter Berufung auf seine Vorgänger Paul VI. (1963-1978) und Benedikt XVI. (2005-2013) weiter. Gutes politisches Handeln müsse beseelt sein von den Tugenden; jede Wahl, jede Amtsperiode biete Gelegenheit, zu diesen Tugenden zurückzukehren.

 

Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche wird seit 1968 jährlich am 1. Januar begangen; er geht zurück auf eine Initiative Papst Pauls VI. (1963-1978). Zum Weltfriedenstag veröffentlicht der Papst jeweils vorab eine Weltfriedensbotschaft, in der er ein Thema näher erörtert.

 

Botschaft 2019 im Wortlaut

50 Jahre gesendete Berufe

Fehlende weibliche Vorbilder – Seelsorgerin in den 1980er Jahren

Die Auswirkungen unterschiedlicher Bischofsernennungen beschäftigten die Kirche in Österreich in den 1980er Jahren....

Wir genossen höchstmögliche Freiheit – Die Pioniere in den 1970er Jahren

Nachdem 1974 die Berufsbezeichnung Pastoralassistent:in von der österreichischen Bischofskonferenz eingeführt worden...

die ehemalige Direktorin der Pastoralen Berufe in der Diözese Linz, Frau Mag.a Brigitte Gruber-Aichberger bei der Sendungsfeier 2019 im Linzer Mariendom

50 Jahre gesendete Berufe – Ein Blick zu den Pionier:innen der heutigen Seelsorger:innen

Am 14. September werden österreichweit 50 Jahre gesendete Berufe gefeiert. Grund genug, sich in den nächsten Monaten...

Zukunftsweg
Mit Dir

Gemeinschaft erleben

Was vor der Strukturveränderung schon vielfach praktisch gelebt wird bekommt eine neue Grundlage und Verbindlichkeit....

Neues Pfarrlogo

Neues Logo für die Pfarre Mühlviertel-Mitte

Der pfarrliche Pastoralrat hat bei seiner Sitzung am 4. Juli 2024 das neue Logo für die Pfarre Mühlviertel-Mitte...
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: