Ehemaliger Caritas-Direktor Dr. Franz Stauber verstorben
Bischof Dr. Manfred Scheuer, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck und Caritas-Direktor Franz Kehrer, MAS, in ersten Stellungnahmen zum Ableben von Dr. Franz Stauber:
Bischof Manfred Scheuer:
„Der Name Franz Stauber zählt zu den klingenden Namen in der Diözese: Ob in der Nachkriegszeit beim Aufbau von Katholischer Jugend und Jungschar, ob in der Erwachsenenbildung und später in der Caritas, Franz Stauber hat sich in allen Bereichen unschätzbare Verdienste erworben. In der Pfarre Linz-St. Severin war er zudem ehrenamtlich außerordentlich engagiert. Ich verneige mich vor Franz Stauber und danke ihm von Seiten der ganzen Diözese für seinen vorbildlichen und vielfältigen Einsatz für die Kirche und die Menschen.“
Bischofsvikar Willi Vieböck, ehemaliger Pastoralamtsdirektor:
„Als Jugendseelsorger lernte ich, dass Franz Stauber zu den Gründungspersönlichkeiten nach der NS-Zeit zählte. Im Pastoralamt erlebte ich ihn nicht nur als Leiter des Katholischen Bildungswerks, sondern auch als Gesamtverantwortlichen für die kirchliche Erwachsenenbildung. Und als ein Caritasdirektor gesucht wurde, übernahm er als erster Laie diese Aufgabe. Das allein zeigt die Breite seiner Interessen und Fähigkeiten, seine innere Größe. Vergelt's Gott, Franz Stauber.
Franz Kehrer, MAS, Direktor der Caritas in Oberösterreich:
„Dr. Franz Stauber hat in seiner Zeit als Caritas-Direktor viele Initiativen gesetzt und die Caritas-Arbeit weiterentwickelt. Insbesondere die Erneuerung der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen und das Aufmerksam-Machen auf die vielen neu entstandenen Notlagen sowie Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft waren ihm ein großes Anliegen.
Dr. Stauber hat sich bis zuletzt immer sehr für die aktuellen Herausforderungen der Caritas-Arbeit interessiert und regen Anteil daran genommen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen zu seinem 90. Geburtstag im heurigen Sommer habe ich mich mit ihm noch angeregt über Caritas damals und heute ausgetauscht. Wir danken ihm für seinen Einsatz für die Menschen und werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.“
Dr. Franz Stauber © privat
Lebenslauf Dr. Franz Stauber:
Franz Stauber wurde am 27. Juni 1928 in Hofkirchen im Traunkreis geboren. Er erlernte den Beruf des Schneiders und absolvierte nach drei Berufsjahren von 1948 bis 1953 das Bischöfliche Lehrerseminar in Linz. Anschließend war er vier Jahre Diözesanführer der Bubenjungschar in Linz und danach bis 1961 Bundessekretär der Katholischen Jugend Österreich in Wien. Daneben begann er mit dem Studium der Pädagogik und Psychologie, 1970 promovierte er zum Dr. phil.
Von 1961 bis 1982 war Franz Stauber im Katholischen Bildungswerk der Diözese Linz tätig, dessen Leitung er ab 1968 übernommen hat. Hier erhielt er auch den Staatspreis für Fortbildung. Er entwickelte in dieser Zeit die Bildungsseminare und war als Vortragender unterwegs. Jahrzehntelang stand er an der Spitze des Christlichen Theaterrings und wurde zu einem Pionier der Bildungsreisen, vor allem in den Mittelmeerraum.
1982 bis 1991 war Dr. Franz Stauber Direktor der Caritas der Diözese Linz. In dieser Funktion war er als erster Laie Mitglied im Bischöflichen Konsistorium.
In seiner Zeit als Caritas-Direktor wurde die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung erneuert, u.a. erfolgte der Neubau der Einrichtung St. Elisabeth zur Ausbildung von jungen Menschen mit Beeinträchtigungen am Froschberg in Linz. Das Sozialprojekt Hartlauerhof in Asten für wohnungslose Männer wurde begründet und auch die „CARLA“ – der Second-Hand-Laden der Caritas in Linz. 1990 begann mit einer großangelegten Hilfsaktion für die notleidende Bevölkerung in Rumänien die Arbeit der Auslandshilfe der Caritas OÖ.
Franz Stauber war ab 1961 auch stark in der kirchlichen Medienarbeit engagiert. Er war in der Diözese Linz Kontaktmann für die Religionssendungen im ORF und vertrat später in verschiedenen ORF-Gremien die Interessen der Kirche. Dr. Stauber war außerdem Generalsekretär und Präsident des katholischen Zentrums für Massenkommunikation und Vorsitzender der katholischen Fernsehkommission Österreichs.
Ab 1988 engagierte sich Dr. Franz Stauber mit großem Einsatz – bis 2006 auch als Vorsitzender – in der Arbeit der Stiftung Pro Oriente Sektion Linz.
1999 wurde ihm die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich verliehen.
Dr. Franz Stauber hinterlässt seine Frau Hilde, die Söhne Bernhard und Christoph und Tochter Lydia mit deren Familien.
Für den Verstorbenen wird am Mittwoch, 24. Oktober 2018 um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Severin gebetet.
Das Requiem wird am Donnerstag, 25. Oktober 2018 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche Linz-St. Severin gefeiert. Um 13.30 Uhr erfolgt die Beisetzung auf dem Pfarrfriedhof Hofkirchen im Traunkreis.