Papst wäscht am Gründonnerstag Gefangenen die Füße
Die Demutsgeste erinnert nach dem Bericht des Johannesevangeliums an das Letzte Abendmahl, vor dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Schon in den vergangenen Jahren hat der Papst den traditionellen Ritus am Gründonnerstag an Häftlingen, behinderten Menschen sowie Flüchtlingen vollzogen.
Franziskus wird nach Vatikan-Angaben am 29. März 2018 um 16 Uhr zum Abendmahlsgottesdienst mit Fußwaschung in dem Gefängnis eintreffen. Neben der Liturgie sind Besuche in der Krankenstation und eine Begegnung mit Insassen der VIII. Abteilung – dort sind unter anderem Sexualstraftäter inhaftiert – geplant.
"Regina Coeli" ("Königin des Himmels") – der Name verweist auf das ursprünglich als Klosterkonvent errichtete Gebäude – ist das wohl bekannteste Gefängnis der italienischen Hauptstadt. Als erster Papst besuchte Johannes XXIII. zu Weihnachten 1958 die zwischen Vatikan und dem Stadtteil Trastevere gelegene Haftanstalt. Auch die Päpste Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. besuchten die dort Inhaftierten.
Im vergangenen Jahr hatte Franziskus den Gründonnerstagsgottesdienst in der Haftanstalt Paliano rund 50 Kilometer östlich von Rom gehalten. 2015 besuchte er zu dem Anlass das römische Gefängnis Rebibbia, 2013 die römische Jugendhaftanstalt Casal del Marmo. 2016 begab er sich an Gründonnerstag in ein Flüchtlingsheim, 2014 feierte er in einem Therapiezentrum. Die Vorgänger des amtierenden Papstes pflegten die Gründonnerstagsmesse in der römischen Lateranbasilika zu zelebrieren. Dabei wurden zwölf Priestern die Füße gewaschen.