Enquete mit Bischof em. Aichern: "Arbeitsfreier Sonntag wichtiger Kontrapunkt"
Der arbeitsfreie Sonntag sei ein "wichtiger Kontrapunkt zu einer rein ökonomisch orientierten Lebensweise und ist eine wertvolle Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit, die durch Globalisierung und Digitalisierung immer durchlässiger wird", so Stöger. Im Mittelpunkt der Enquete stand die Frage, wie Menschen ein Mehr an Selbstbestimmung über ihre Lebens- und Arbeitszeit bekommen können, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums am 7. November 2017.
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Stöger verwies auf die zahlreichen Anknüpfungspunkte seines Ministeriums mit dem Thema "Arbeits-Zeit-Politik" und betonte die Notwendigkeit der ständigen Weiterentwicklung der Regulative: "Zeit zu haben für sich selbst, die Familie, soziale Bindungen und gesellschaftliche Teilhabe ist ein Ausdruck persönlicher Freiheit, der es verdient, kollektiv und gesamtgesellschaftlich geschützt zu werden." Diese Schutzbedürftigkeit ändere sich laufend und müsse in vielfältiger Weise immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst werden.
Sozialminister Alois Stöger. © BKA / Christopher Dunker
Auf den arbeitsfreien Sonntag als ältestes Sozialgesetz verwies Bischof em. Maximilian Aichern und sicherte gleichzeitig das Engagement der "Allianz für den freien Sonntag" zu. Die Allianz werde nicht locker lassen und sich weiter dafür einsetzen, "dass der arbeitsfreie Sonntag für den Menschen und für die Gesellschaft erhalten bleibt".
Bischof em. Maximilian Aichern war einer der RednerInnen. © BKA / Christopher Dunker
Allianz-Sprecher Franz Georg Brantner betonte die "eminent wichtige Bedeutung" des arbeitsfreien Sonntags. "Der freie Sonntag ist eine wesentliche, aber längst nicht ausreichende, Ressource, damit Menschen die vielfältigen Herausforderungen des Alltags, wie etwa Betreuungsaufgaben und Erwerbsarbeit, gut bewältigen können."
Franz Georg Brantner, Sprecher der "Allianz für den freien Sonntag". © BKA / Christopher Dunker
Die Ökonomin Ingrid Mairhuber plädierte für eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung. Die Norm solle der "Mensch mit Betreuungsaufgaben" sein. Vollzeitbeschäftigte hätten laut der Ökonomin im Durchschnitt gerne eine um zwei bis drei Stunden niedrigere Arbeitszeit.
Ökonomin Ingrid Mairhuber. © BKA / Christopher Dunker
Allianz für den freien Sonntag