„Ich bin die Sonne und strahle überall“
Dazu hatten die katholischen Bildungswerke KBW von Bad Leonfelden und Zwettl an der Rodl gemeinsam mit Union No Limits OÖ eingeladen. Mehr als 70 Mitwirkende auf der Bühne und im Ausstellungbereich haben die Besucherinnen und Besucher begeistert, berührt und mit ihrer Freude „mitgerissen“.
Alle Fotos: © Andreas Duchatczek
„Ich bin die Sonne und strahle überall“ heißt es in einem Gedicht von Elisabeth Stachl, wofür sie 2015 den Literaturpreis „Ohrenschmaus“ bekommen hat. Am 17. Oktober 2017 hat sie diesen Text und andere Gedichte bei der Veranstaltung gelesen. Dieses Strahlen vermittelte sie mit allen anderen Künstlerinnen und Künstlern, die ihre unterschiedlichsten kreativen und handwerklichen Fähigkeiten präsentierten. Das Strahlen sprang aufs Publikum über. Das Strahlen der Mitglieder der Musikgruppe „häpi musi obanei“ von der Diakoniewerkstätte Oberneukirchen genauso wie der gebärdenden Sängerinnen und Sänger der Lebenswelt Schenkenfelden. Oder das Strahlen der Volkstanzgruppe Sonnberg, bei der Rollstuhlfahrer Hans-Peter Zunk mittanzt. Genauso auch das rhythmisch-akustische Strahlen, das die Trommelgruppe DjembRo ins Publikum sandte. Bei DjembRo trommeln sehende, sehbeeinträchtigte und blinde Menschen gemeinsam. Strahlende Grüße ans Publikum schickten auch Katja Huemer bei der Lesung ihrer Texte und Ferdinand Reisenbichler von der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe OÖ, der mit einer in der Werkstatt beschäftigten Künstlerin Porträts von den Gästen des Abends zeichnete.
Auch die Gäste selbst wirkten strahlend mit – Schülerinnen des BORG Bad Leonfelden fotografierten sie beim Eintreffen vor bunter Kulisse und mit witzigen Accesoires und zeigten die Bilder zum Schluss von VORHANG AUF. Alle Beiträge auf der Bühne und im Ausstellungsbereich, wo die Lebenswelt Schenkenfelden, der Naturladen der Werkstätte Oberneukirchen sowie Korbflechter Friedl Rechberger Produkte präsentierten und der Maler Dietmar Ematinger seine Kunst vorstellte, sorgten für beste Stimmung. Sie war getragen vom selbstverständlichen Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Beeindruckt hat auch die engagierte und einfühlsame Arbeit der Betreuenden, die an diesem Abend stark zu spüren war.
Der Vorhang ging auf und soll oben bleiben, wünschten in ihren Grußworten Magda Froschauer-Schwarz vom KBW Zwettl an der Rodl und Walter Raml vom KBW Bad Leonfelden. Dafür bauten die Mitwirkenden eine hervorragende Brücke: strahlende Freude. Die Veranstaltung soll auch Mut machen, Ähnliches in anderen Regionen zu organisieren: „Man bekommt so viel zurück“ und „es ist höchste Zeit für solche Veranstaltungen des Miteinanders“, waren zwei Stimmen des Abends.
„Der Wind bläst weiße Wolken über’s Blau, rot sind die Rosen“ heißt es weiter im Gedicht von Elisabeth Stachl. Freundschaftspflege, die der Leiter von Union No Limits Edi Scheibl in seinem Grußwort als Um und Auf von gelingendem Miteinander beschrieb, sorgt für strahlende Sonne, heiteren Himmel und sanfte Wolken. Das vermittelte der Abend, der dieses Gefühl in den Alltag hineintragen soll, wie sich alle Teilnehmenden wünschten.