Dankgottesdienst mit Weihejubilaren im Alten Dom in Linz
Sie wurden vor 65, 60, 55, 50, 40 bzw. 25 Jahren zum Priester geweiht: jene 15 Jubilare, die am Hochfest der hl. Apostel Petrus und Paulus in der Ignatiuskirche der Jesuiten (Alter Dom) bei einem festlichen Gottesdienst für viele Jahre bzw. Jahrzehnte im priesterlichen Dienst dankten. Acht Jubilare feierten 25 Jahre im diakonalen Dienst. Dem Gottesdienst stand Bischof Dr. Manfred Scheuer vor. Mit ihm zelebrierten der emeritierte Bischof Dr. Maximilian Aichern OSB, Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, Bischofsvikar und Regens Kan. Dr. Johann Hintermaier, Bischofsvikar Mag. Maximilian Mittendorfer, Abt Mag. Ambros Ebhart OSB vom Stift Kremsmünster (er feierte sein 40-jähriges Weihejubiläum), der Kirchenrektor der Ignatiuskirche P. Peter Gangl SJ, Kanonikus Dr. Martin Füreder und Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser. Unter den Mitfeiernden waren auch der Sprecher der Ständigen Diakone Fridolin Engl, zahlreiche Mitglieder des Domkapitels, Priester und Diakone sowie Priesterseminaristen, die die Freude der Jubilare teilten. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Vokalensemble des Linzer Domchors unter Domkapellmeister Mag. Josef Habringer. Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber musizierte an der Orgel.
Im Alten Dom wurde ein bischöflicher Gottesdienst gefeiert.
Insgesamt begehen in diesem Jahr 64 Priester ein Weihejubiläum. 42 Jubilare sind Weltpriester, 22 sind Ordenspriester (vier Augustiner Chorherren vom Stift St. Florian, zwei Augustiner Chorherren vom Stift Reichersberg, zwei Prämonstratenser Chorherren vom Stift Schlägl, sieben Benediktiner vom Stift Kremsmünster, ein Zisterzienser vom Stift Schlierbach, ein Zisterzienser vom Stift Wilhering, ein Oblate des Hl. Franz von Sales von Ried im Innkreis, ein Franziskaner von Pupping, ein Redemptorist von Maria Puchheim, ein Kapuziner aus Ried im Innkreis,). Acht Jubilare wurden vor 25 Jahren zum Diakon geweiht.
© Diözese Linz
Gefeiert wurde in der Ignatiuskirche der Jesuiten (Alter Dom), da im Linzer Mariendom derzeit Umbauarbeiten stattfinden. Der Gastgeber P. Peter Gangl SJ, Kirchenrektor der Ignatiuskirche, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass im Alten Dom, der von 1785 bis 1909 als Bischofskirche gedient hatte, wieder eine bischöfliche Liturgie stattfand. Gangl: „Die Apostel Petrus und Paulus schlagen gleichsam die Brücke vom Neuen zum Alten Dom.“
Kirchenrektor P. Peter Gangl SJ begrüßte die Jubilare und alle Mitfeiernden. © Diözese Linz
„Auf Jesus verweisen wie ein Zeigefinger – im Sinne von Weggeleit und Lebenshilfe“
In der Festpredigt ging Bischof Manfred Scheuer der Frage nach, was die priesterliche Identität ausmache. Johannes der Täufer habe auf die Frage: „Wer bist du?“ geantwortet: „Ich bin es nicht!“ So sei es auch für die priesterliche Berufung entscheidend, Zeuge für Jesus zu sein – „wie Petrus es gewesen ist und wie Paulus es vollzogen hat“. Zeugnis habe viel mit Zeigen zu tun, so Scheuer: „Wie Johannes der Täufer sollen wir mit unserem Leben auf Jesus verweisen – wie ein Zeigefinger, aber nicht im Sinn des Anprangerns, der Bedrohung, des Bloßstellens oder der Fixierung, sondern im Sinne von Weggeleit, Hinführung, Anwaltschaft und Lebenshilfe. Nicht wir sind die Mitte, sondern Jesus.“ Es gehe nicht um Selbstzelebration, sondern darum, dass die eigenen Begegnungen durch einen Verzicht hindurchgingen, so Scheuer. „Wir dürfen die Menschen auch an Jesus abgeben – das ist eine Relativierung im guten Sinn, die die Menschen zu einer Beziehung zu Jesus führt.“
Papst Franziskus habe gefordert, die „Krise der priesterlichen Identität“ zu bekämpfen und die „traurigen Priester“ kritisiert, die nicht mehr hinausgingen und so zu bloßen Verwaltern würden, statt Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein. Scheuer betonte, der Papst kritisiere eine um sich selbst kreisende Kirche, die sich selbst genug sei und in „theologischen Narzissmus“ verfalle, statt sich an die Grenzen der menschlichen Existenz zu wagen.
Bischof Scheuer unterstrich, er halte es für entscheidend, die priesterliche Identität bzw. Berufung nicht von der Selbstbehauptung oder Selbstinszenierung, von der Abgrenzung oder von der Macht her zu definieren. Wir sind auf dem Holzweg, wenn wir mit der Frage kommen: Was kann ein Priester, was darf er, was die anderen nicht dürfen?“ Wesentlich sei es vielmehr, den eigenen Glauben, die eigene Berufung und Sendung von der Eucharistie her zu verstehen, in der sich Leben, Sterben und Auferstehen Jesu bündeln. Das Erkennen der Gnade der eigenen Berufung könne nie Anlass zu Überheblichkeit sein, sondern führe zu Dankbarkeit und Freude: „über unsere Berufung, über die Menschen mit denen wir gehen und über das Wirken und Mitgehen Gottes“. Dankbarkeit befreie von dem zwanghaften und verfehlten Bemühen, Berufung selbst ‚machen‘ zu wollen, und öffne den Blick auf andere. Dankbarkeit blicke nicht nur zurück, sondern schenke auch Vorausblick, denn: „Dankbarkeit auf Zukunft gerichtet ist Hoffnung.“
Bischof Scheuer zitierte drei Grundworte des Papstes, mit denen dieser von Anfang an eine atmosphärische Wandlung bewirkt habe: Gehen – aufbauen – bekennen. „Gehen: Unser Leben ist ein Weg, den wir gehen in der Gegenwart des Herrn und dabei versuchen, rechtschaffen zu leben. Aufbauen: Die Kirche aufbauen, Menschen aufbauen – lebendige Steine sein. Bekennen: Wenn wir nicht Jesus Christus bekennen, geht die Sache nicht. Wir werden eine wohltätige NGO, aber nicht die Kirche. Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn“, so Scheuer in Anlehnung an Papst Franziskus.
Bischof Manfred Scheuer bei seinen Predigtgedanken zur priesterlichen Identität. © Diözese Linz
Am Ende des Gottesdienstes dankte Bischof Manfred Scheuer auch allen MitarbeiterInnen in den Pfarren und in der Diözese für ihren Dienst sowie den Ordensgemeinschaften für ihr Zeugnis, ihr Wirken und ihre Präsenz in der Diözese Linz.
Nach dem Gottesdienst klang das Fest bei einem gemeinsamen Mittagessen im Linzer Priesterseminar aus.
Weihejubilare Priester (mit Wirkungs- bzw. Wohnort)
65 Jahre und mehr
- KonsR Herbert Kretschmer, Linz (69 Jahre)
- KonsR DDr. Günter Rombold, Linz (68 Jahre)
- KonsR Josef Andlinger, Weibern (67 Jahre)
- KonsR Josef Kammerer, Wels (67 Jahre)
- KonsR Walter Mitsch, Traunkirchen (67 Jahre)
- KonsR Josef Spaller CanReg, Stift St. Florian (67 Jahre)
- KonsR Roman Foissner CanReg, Stift Reichersberg (66 Jahre)
- KonsR Franz Lang CanReg (Stift St. Florian), Asten (65 Jahre)
60 Jahre (Diamantenes Weihejubiläum)
- KonsR Mag. Tadeusz Bator, Mining
- KonsR Mag. Dr. Thomas Eppacher, Waldburg
- KonsR Josef Hinterleitner, St. Thomas am Blasenstein
- Hofrat Msgr. Mag. Dr. Josef Honeder, Linz
- KonsR Josef Hörleinsberger, Feldkirchen an der Donau (Bad Mühllacken)
- KonsR Jan Pulchny, Pollham
- Kapitularkanonikus KonsR Dr. Erich Tischler, Stift Mattsee
- Oberstudienrat KonsR Dr. P. Benedikt Pitschmann OSB, Stift Kremsmünster
55 Jahre
- Oberstudienrat KonsR Mag. Dr. Kurt Andlinger, Linz
- KonsR Alois Beinhakl, Linz
- KonsR P. Berthold Brandl (Kapuziner), Ried im Innkreis
- Kapitularkanonikus KonsR Josef Edlinger, Stift Mattsee
- KonsR P. Alfred Ertle OSFS (Ried im Innkreis), Riedberg / Eitzing
- KonsR Leopold Grasser, Grünburg
- KonsR Johann Grömer, Frankenmarkt
- P. Franz Hauser CSsR (Maria Puchheim), Attnang-Puchheim
- GR Mag. Johann Hötzeneder, Seewalchen am Attersee
- KonsR Alois Kainberger, Gschwandt bei Gmunden
- KonsR Alois Leopoldseder, Feldkirchen an der Donau (Bad Mühllacken)
- Otto Mahler, Tumeltsham
- KonsR Josef Mascherbauer, Neukirchen bei Altmünster
- GR Kurt Neulinger, wohnhaft in Bad Schönau (Erzdiözese Wien)
- Msgr. Hermann Pachinger, Niederthalheim
- KonsR Dr. Isfried Pichler OPraem, Stift Schlägl
- KonsR Dr. Johann Ruhsam, Perg
- KonsR Engelbert Singer, Linz
50 Jahre (Goldenes Priesterjubiläum)
- Oberstudienrat KonsR Dr. Kurt Aigner, Eferding
- KonsR P. Burkhard Berger OSB (Stift Kremsmünster), Kirchham
- KonsR Ernst Bräuer, Neuhofen an der Krems
- KonsR P. Christoph Eisl OSB (Stift Kremsmünster), Grünau im Almtal
- KonsR Edmund Kagerer, Missionar in Brasilien
- Ehrenkanonikus KonsR Alois Maier, Pöndorf
- KonsR Johann Schefthaler, wohnhaft in Kelheim (Deutschland)
- GR Hubert Schmidbauer, Weyregg am Attersee
- Mag. P. Rainer Schraml OCist, Stift Wilhering
- Msgr. Karl Wögerer, Waldhausen
40 Jahre
- KonsR Mag. Franz Aumüller, Taiskirchen / Geiersberg / Peterskirchen / Pramet / Eberschwang / Pattigham
- Abt Prälat Mag. Ambros Ebhart OSB, Stift Kremsmünster
- KonsR Mag. Stefan Enzenhofer, Redlham
- Oberstudienrat KonsR Mag. Johann Gmeiner, Grieskirchen / Rottenbach / Taufkirchen an der Trattnach
- Propst Prälat Johann Holzinger CanReg, Stift St. Florian
- GR Mag. Dr. Anton-Joseph Ilk, Alkoven
- KonsR Mag. Josef Kramar CanReg (Stift St. Florian), Timelkam
- KonsR Mag. Dr. P. Amand Kraml OSB, Stift Kremsmünster
- GR Mag. Franz Mayrhofer, St. Oswald bei Freistadt
- KonsR Mag. DI P. Gotthard Niedrist OSB (Stift Kremsmüster), Buchkirchen bei Wels
- KonsR Mag. P. Josef Stelzer OSB (Stift Kremsmünster), Pfarrkirchen bei Bad Hall
- KonsR Mag. Franz Wild, Traun / Traun-Oedt-St. Josef
25 Jahre (Silbernes Priesterjubiläum)
- GR Mag. Reinhard Bell CanReg (Stift St. Florian), St. Martin im Mühlkreis / Lacken
- GR Mag. Johannes Blaschek, Geboltskirchen / Weibern / Haag am Hausruck
- GR Mag. Gerhard Eichinger CanReg (Stift Reichersberg), Walpersbach / Erlach (Erzdiözese Wien)
- DDDr. Karl Hunstorfer, Wien (Erzdiözese Wien)
- GR Mag. P. Severin Kranabitl OCist (Stift Schlierbach), Kirchdorf an der Krems
- GR Mag. DI Franz Lindorfer OPraem (Stift Schlägl), Sarleinsbach / Putzleinsdorf
- Dipl.-Theol. Sebastian Schmidt, Molln / Frauenstein
- Mag. P. Klaus Strohmaier OFM, Pupping (Eferding)
Weihejubilare Diakone (mit Wirkungs- bzw. Wohnort)
25 Jahre
- Josef Bernögger, Wels-Hl. Familie
- GR Rudolf Bittmann, Wels-Hl. Familie
- GR Franz Keplinger, Sarleinsbach
- KonsR Franz Leonhartsberger, Dimbach
- KonsR Karl Mayer, Dorf an der Pram
- GR Hermann Niederhauser, Wels-Hl. Familie
- GR Mag. Friedrich Pichler, Hallstatt
- KonsR Johann Tropper, Schwanenstadt
Bischof Manfred Scheuer (vorne Mitte) Generalvikar Severin Lederhilger (re. von ihm) und Bischofsvikar und Regens Dr. Johann Hintermaier (hinten links) mit den Weihejubilaren. © Diözese Linz
(be), publiziert am 29.06.2017