Der Kepler Salon zu Gast im Bischofshof
Zuerst brachte Hausdirektor Johann Hainzl die bewegte Geschichte und Architektur des barocken Prunkbau von Jakob Prandtauer näher, der ursprünglich als Repräsentationspalais des Abtes von Kremsmünster errichtet wurde. Hainzl führte auch in den wunderbaren Garten mitten in der Stadt, der normalerweise im Verborgenen blüht.
Besuch im Bischofsgarten. © Kepler Salon / Trawöger
Im Festsaal berichtete Diözesanarchivar Klaus Birngruber über Anton Bruckner und dessen Linzer Domorganistenzeit. Der Bruckner-Fan Bischof Rudigier war auch Auftraggeber der e-moll-Messe Bruckners, die zur Weihe der Votivkapelle des Neuen Doms im Jahr 1869 uraufgeführt wurde. Birngruber zeigte das Autograph der Messe mit seinen Gebrauchsspuren, aus dem Bruckner bei der Uraufführung 400 SängerInnen dirigiert haben soll. Zum Abschluss offenbarte Hubert Nitsch einmal mehr seine dringlichen Fähigkeiten als Kunstvermittler und begeisterte für die tiefschürfenden Bilderwelten von Herbert Friedl, die im Festsaal ausgestellt sind. Mit Bischof Manfred Scheuer ist die zeitgenössische Kunst wieder in den Bischofshof zurückgekehrt. Ein Statement, das ein altes Selbstverständnis wieder aufnimmt, wie am Verhältnis Bischof Rudigier und Anton Bruckner ablesbar ist. Es war ein besonderer und vielschichtiger Ausflug des Kepler Salon! „Eine wunderbare Veranstaltung, die ihre Inhalte wie ein Spinnennetz an Wissen in mir verwoben hat. Danke!“, schreibt eine Besucherin.
© Kepler Salon / Trawöger
Norbert Trawöger / Salonintendant Kepler Salon