Abrahams Religionen im Dialog
Vom Raum der Stille, dem interreligiösen Gebetsraum in der Katholischen Hochschulgemeinde Linz, waren wir uns schon bekannt – die Muslime und wir. Ein friedliches Koexistieren zwischen betenden Muslimen und Christinnen. Durch den Abend, der geprägt war von Impulsvorträgen über Judentum, Christentum und Islam mit anschließender Fragerunde, Austausch und Diskussion wurde aus einem Koexistieren ein Dialog zwischen muslimischen und katholischen Studierenden. Nicht nur Studierenden wurden gewisse Berührungsängste genommen, sondern auch ältergedienten KatholikInnen: „Danke, für diesen lehrreichen Abend, ich habe wieder viel gelernt, besonders über den Islam“, so ein pfarrlich verwurzelter Ehrenamtlicher.
Die monotheistischen Weltreligionen im Dialog. © Katholische Hochschulgemeinde Linz
Ein harter Kern, bestehend aus sieben MuslimInnen und drei KatholikInnen, hat sich bis zur Abfahrt der vorletzten Straßenbahn über Beten, das Verständnis von Tod und Schicksal, Fasten und Kopftuch unterhalten. Der zum Teil schwarze Humor und die Selbstironie über die eigene Religion, die dieses Gespräch mitprägten, sind für mich Zeichen eines starken Identitätsbewusstseins, das einen Dialog mit ehrlichem Interesse am jeweils anderen fördert. Aufgrund der guten Stimmung wurden Kontakte ausgetauscht, Ideen gesponnen, wie weitere Treffen aussehen könnten, und die Einladung zum Fastenbrechen im Ramadan wurde ausgesprochen. Wir freuen uns auf weitere Treffen, Gespräche und gemeinsame Aktivitäten.
Eva-Maria Bergmayr