ORF-Radiogottesdienste an den Kartagen aus dem Stift Schlierbach
Eine freudige Herausforderung ist für Abt Nikolaus, die Mitbrüder und die Stiftspfarre die heurige Karwoche. Österreichweit werden drei Gottesdienste aus der Stiftskirche von Schlierbach in den ORF-Regionalradios übertragen. Mit der Gemeinde feiert Abt Nikolaus Thiel.
Am Gründonnerstag, 13. April und Karfreitag, 14. April wird der Gottesdienst um jeweils 19.00 Uhr gefeiert und übertragen. Bei diesen Feiern kommen Gesänge von Balduin Sulzer zur Aufführung, es musizieren Stiftschor und Orchester. Die Feier der Osternacht beginnt um 21.05 Uhr und wird ebenso vom Stiftschor mit einem Bläserensemble gestaltet.
Erst am Ostersonntag, wenn um 10.00 Uhr das große Osterhochamt gefeiert wird (Musik: W. A. Mozart: „Credomesse“) sind Kloster und Pfarre wieder „unter sich“. Für alle MusikerInnen wie für Abt Nikolaus, der alle Gottesdienst mit Stift und Pfarre feiern wird, eine große Aufgabe, aber auch eine Chance, die schönen Gottesdienste in ganz Österreich übertragen zu wissen.
Stift Schlierbach
Mit dem Bau der Stiftskirche begann Abt Benedikt Rieger 1679 und unter Christian Stadler wurde sie im September 1726 geweiht. Entwurf, Gestaltung und Stuckkaturen stammen aus der Künstlerfamilie der Carlone. Die Stiftskirche ist ein Gesamtkunstwerk der Barockzeit und fast unverändert erhalten geblieben. Die Verkleidung der Pilaster mit reichem Goldrankenwerk und die üppige Stuckatur machen sie zu einer der prächtigsten Kirchen des Landes.
Innenansicht der Stiftskirche. © OÖT / Röbl
Das Stift Schlierbach wurde 1355 als Frauenkloster gestiftet und 1620, nachdem es Jahrzehnte leer stand, von Zisterziensermönchen neu besiedelt. Derzeit gehören 26 Mönche zum Stift Schlierbach, seit 12. Februar 2016 ist Nikolaus Thiel der 19. Abt des Klosters. Die Zisterzinser des Stiftes Schlierbach betreuen als Seelsorger zahlreiche oö. Pfarren.
Die Klostergemeinschaft im Kreuzgang. © OÖT / Röbl
Das Stift Schlierbach ist bekannt für seine Kloster-Käserei, die 1924 gegründet wurde und in der über 20 Käsesorten aus Kuh,- Schaf- und Ziegenmilch hergestellt werden. In der ersten Schaukäserei Österreichs kann den Käsemachern bei der Arbeit über die Schulter geschaut werden. Der Stiftskeller lädt zur Einkehr ein. Auch die Glasmalerei prägt sei 1954 das Bild des Klosters als ein Zentrum sakralen Kunstschaffens mit. Sowohl im Sakralen Bereich, als auch bei Bauprojekten im Profanbereich sind die Schlierbacher Werkstätten weltweit gefragt. Die Bewahrung traditioneller Techniken wie der Bleiverglasung, das Restaurieren alter kostbarer Glasfenster, aber auch neue Methoden wie die Schmelztechnik, bilden die Grundlage des Schaffens der modernen Manufaktur. Im Genusszentrum können Bio-Käse, Glasprodukte aus den Glaswerkstätten, kulinarische Schmankerl und andere klösterliche Produkte erstanden werden. Die „Galerie im Genusszentrum“ und die an die Glasmalerei angeschlossene „Margret Bilger Galerie“ präsentieren sich als Orte der Kunst, der Geschichte und der Entwicklung der Zukunft.
Stift Schlierbach. © OÖT / Röbl
Im Bildungszentrum wird seit 1974 ein vielfältiges Kursprogramm an, das Kreativität fördert, Spiritualität in den Blick nimmt und Volkskunst pflegt.
Das Gymnasium, gegründet 1925, ist eine katholische Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht, die von etwa 500 SchülerInnen besucht wird.
Etwa 100 MitarbeiterInnen sind derzeit im Stift beschäftigt.