Ökumenischer Gottesdienst christlicher Kirchen in Linz: Trennende Mauern abbauen
Der Gottesdienst stand unter dem Motto der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen, die von 18. bis 25. Jänner begangen wird. 2017 lautete das Thema: „Versöhnung – die Liebe Christi drängt uns“ (vgl. 2 Kor 5,14-20).
Zu Gast bei der Evangelisch-methodistischen Kirche
Den Gottesdienst feierten VertreterInnen von fast allen der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich. Von der Altkatholischen Kirche nahmen Pfarrerin Elisabeth Steinegger und Diakon Samuel Ebner teil. Die Evangelische Kirche A. B. war durch Superintendent Dr. Gerold Lehner und Pfarrerin Mag.a Veronika Obermeir vertreten, die Evangelische Kirche H. B. durch Kurat Heinrich Benz. Gastgeberin war in diesem Jahr die Evangelisch-methodistische Kirche in der Wienerstraße in Linz mit „Hausherr“ Pastor Martin Siegrist. Von der Römisch-katholischen Kirche nahmen Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, Ökumene-Referentin Mag.a Helga Schwarzinger und Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser am Gottesdienst teil. Unter den GottesdienstbesucherInnen war auch Bischof em. Maximilian Aichern. P. Johannes Abousif (Koptisch-orthodoxe Kirche) und Pfarrer Dr. Sorin Bugner (Rumänisch-orthodoxe Kirche) konnten krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Erzpriester Dragan Micic (Serbisch-orthodoxe Kirche) wurde von seinen beiden Söhnen vertreten.
V. l.: Pfarrerin Elisabeth Steinegger, Dompfarrer Maximilian Strasser, Pfarrerin Veronika Obermeir, Ökumene-Referentin Helga Schwarzinger, Superintendent Gerold Lehner, Bischof Manfred Scheuer und Gastgeber Pastor Martin Siegrist. © Matthäus Fellinger / KirchenZeitung
Das Trennende überwinden
„Was drängt uns? Was treibt uns an?“ Diese Frage stellte Gastgeber Pastor Martin Siegrist an den Beginn des Gottesdienstes. Drängen, Bedrängt-Werden und Druck schotten Menschen ab vom Leben, isolieren sie voneinander und von Gott. Das Trennende – auch der christlichen Kirchen untereinander – wurde im Altarraum am Beginn des Gottesdienstes durch eine „Trennwand“ aus Schachteln symbolisiert. Diese wurde zeichenhaft während des Gottesdienstes gemeinsam abgetragen.
© Matthäus Fellinger / KirchenZeitung
Auch die altkatholische Pfarrerin Elisabeth Steinegger griff das Bild der Mauer in ihrer Predigt auf. Steinegger sprach von den Mauern, die die Sicht auf die gemeinsame Zukunft als Gottesvolk verstellen. In der Gegenwart gelte es, dem Verbindenden mehr Beachtung zu schenken. „Die Menschen sehen unsere Taten, Gott kennt unsere Beweggründe“, meinte Steinegger und sprach eine Einladung zur Einheit der Christen aus.
Pfarrerin Elisabeth Steinegger von der Altkatholischen Kirche hielt die Predigt. © Matthäus Fellinger / KirchenZeitung
Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Methodistengemeinde zur Agape.
Solidarität mit Frauen in Bolivien
Mauern der Isolation sollen auch mit den Spenden aus der Sammlung des Gottesdienstes abgetragen werden: Die Spenden kommen einem Projekt der Organisation „Brot für die Welt“ in Sucre / Bolivien zugute. Dort erhalten alleinerziehende Frauen mit und ohne Behinderung eine Ausbildung zur Näherin und Schneiderin. Während der dreijährigen Ausbildungszeit bekommen die Frauen ein monatliches Selbsterhalterinnen-Stipendium, Verpflegung und medizinische Versorgung und Physiotherapie. Ihre Kinder mit und ohne Behinderung werden im projekteigenen integrativen Kindergarten betreut und bekommen je nach Bedarf ärztliche Betreuung, Physiotherapie und Rehabilitation. Nach der absolvierten Ausbildung zur Näherin und Schneiderin können die Frauen ein eigenes Einkommen erwirtschaften und ihre Familie eigenständig erhalten.
Spendenkonto:
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
Konto-Nr. 7479157 (Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien)
IBAN: AT87 3200 0000 0747 9157
BIC: RLNWATWW