Freitag 27. September 2024

Theologe Bucher: Weihnachten oft verbunden mit "Erfüllungsdefizit"

Lamettagirlande in Gold

Die Fallhöhe von erhoffter Sehnsuchtserfüllung und realem Erfüllungsdefizit ist zu Weihnachten besonders hoch: Zu dieser Einschätzung kommt der Grazer Pastoraltheologe Rainer Bucher.

Die damit verbundene Frustration mache "dann sehr schnell unfähig, Liebe, Wärme und Nähe zu geben". Ein Kreislauf des Negativen setzte ein und könne schließlich auch eskalieren, so Bucher im "Kathpress"-Gespräch.

Im Hintergrund eines unerfüllten Weihnachtsfestes stünden oft eine überzogene Erwartungshaltung und eine falsche Herangehensweise. Es klappe meistens dann "nicht so recht", wenn zuvor ein genauer Plan und eine spezifische Inszenierung festgelegt wurden. Ein gelungenes Fest könne allerdings nicht geplant oder "gemacht" werden, sondern sei ein Geschenk, auf das man kein Anrecht habe. Bucher empfiehlt, "sich an dem zu freuen, was ist und nicht das zu beklagen, was fehlt".

Das Schenken erachtet der Pastoraltheologe daher auch als eine "heikle Sache", weil es immer mitkommuniziere, wer man ist und was vom anderen wahrgenommen wird. Gelingen könne es dann, "wenn es Aufmerksamkeit auf den anderen signalisiert". Bucher legt daher nahe, die Suche bereits im Jänner zu starten und zwar als "begleitende Aufmerksamkeit auf jene Menschen, die einem viel bedeuten".

Der christliche Glaube könne eine realistische Sicht auf das Fest ermöglichen. Als "realistische Religion" begreife das Christentum den Menschen weder als durchgängig gut noch böse. "Wenn man an das Leben überhaupt und auch an das Leben in der Familie mit dieser realistischen Nüchternheit und zugleich mit liebender Aufmerksamkeit und Geduld herangeht, dann klappt das auch mit Weihnachten."

Dass sich Weihnachten so gut in der Gesellschaft etabliert hat, sieht Bucher in seiner Symbolkraft grundgelegt. Mit dem Fest verbinde sich innere und äußere Wärme und Geborgenheit in einer kalten und dunklen Zeit. Im 18. Jahrhundert sei Weihnachten außerdem zum "wichtigsten Selbstvergewisserungsfest" der bürgerlichen Familie geworden.

 

Kathpress
 

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