Langjähriger Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Linz verstorben
Mit seiner Person ist der Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in Linz und die Wiedererrichtung einer Synagoge in Linz verbunden. Die neue Synagoge sollte – wie George Wozasek einmal sagte – der Jugend ein „besseres Rückgrat“ geben, ein würdiger und inspirierender Platz auch für die jungen Menschen in der Gemeinde sein. Unter Wozaseks Präsidentschaft wurde die Linzer Synagoge zudem aber zu einem wichtigen Begegnungsort mit anderen Religionen: Schulklassen wurden eingeladen, um etwas von der jüdischen Religion zu erfahren, mit der benachbarten Katholisch-Theologischen Hochschule (heute Katholische Privat-Universität) wurden Austausch und freundschaftliche Beziehungen gepflegt, zusammen mit dem Katholischen Akademikerverband (heute Forum St. Severin) wurde die Veranstaltungsreihe „Begegnung in der Synagoge“ entwickelt, zusammen mit katholischen und evangelischen Ökumeneeinrichtungen wurde das Christlich-Jüdische Komitee Oberösterreich gegründet, das alljährlich zum „Tag des Judentums“ mit gut besuchten Veranstaltungen an die Öffentlichkeit tritt.
Bischof Manfred Scheuer würdigte den Verstorbenen als außergewöhnlichen Menschen. Scheuer wörtlich: „Die Katholische Kirche in Oberösterreich hatte in George Wozasek einen hochgeschätzten Dialogpartner, der durch Mut und Optimismus, durch seine Versöhnlichkeit und durch seinen Glauben beeindruckte.“