Allerheiligen mit Bischof Manfred Scheuer
Am Fest Allerheiligen, dem 1. November 2016, feierte Bischof Manfred Scheuer um 10 Uhr den Gottesdienst im Linzer Mariendom. In seiner Predigt nahm der Diözesanbischof die Bedeutung der Beziehung zu Verstorbenen in den Blick: "Allerheiligen feiern, der Toten gedenken, auf den Friedhof gehen: weil die Beziehung zu den Verstorbenen nicht fertig ist, vielleicht noch offene Rechnungen da sind, weil es noch Wunden gibt, Verletzungen heilen sollen oder noch Abschied von Trübungen heilsam ist." Gott auch für die Lebenden zu bitten, für sie zu beten, eine Kerze zu entzünden, sei hilfreich und tue gut, so Scheuer: "Es ist eine Energiezufuhr, wenn andere uns mögen, gern haben, Lasten mittragen, uns den Rücken stärken, uns nicht aufgeben oder einfach da sind, dass wir nicht allein, nicht im Stich gelassen werden." Heilige seien solche, die nicht im Stich ließen, betonte der Bischof. Das Fürbittgebet sei Ausdruck der Solidarität, der Hoffnung, der Verbundenheit der Menschen in Heil und Unheil. "Wer für andere betet, schaut auf sie mit anderen Augen. Er begegnet ihnen anders. Auch Nichtchristen sind dankbar, wenn für sie gebetet wird. Tun wir es füreinander, gerade dort, wo es Spannungen gibt, wo Beziehungen brüchig werden, wo Worte nichts mehr ausrichten. Gottes Barmherzigkeit ist größer als unsere Ratlosigkeit und Trauer", ermutigte der Bischof zum fürbittenden Gebet.
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Am Nachmittag feierte Bischof Scheuer mit anderen Priestern das Totengedenken auf dem St.-Barbara-Friedhof und segnete anschließend die Gräber.
© Clemens Frauscher