Abtweihe von P. Nikolaus Thiel im Stift Schlierbach
Der Konvent von Schlierbach konnte zahlreiche Mitfeiernde aus Nah und Fern begrüßen, die dem schlechten Wetter trotzten und zur Abtbenediktion anreisten. Auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Dr. Peter Stephan Zurbriggen, und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer waren gekommen, ebenso Bischof Dr. Manfred Scheuer und Bischof em. Dr. Maximilian Aichern. Mit Abt Niklaus feierten auch Ordensobere, Priester, OrdenschristInnen, Verwandte und WeggefährtInnen, die Schlierbacher Bürgermeisterin Katharina Seebacher, der Wartberger Bürgermeuster Franz Karlhuber und weitere VertreterInnen der beiden Gemeinden sowie Pfarrangehörige aus Wartberg und Schlierbach.
© Jack Haijes
Der extra aus Rom angereiste Generalabt des Ordens Mauro-Giuseppe Lepori betonte in seiner Predigt die zentrale Aufgabe des Abtes, die unterschiedlichen Begabungen und Charakter der Menschen wahrzunehmen und wie ein Dirigent die Fähigkeiten der Einzelnen zu einem harmonischen Miteinander zu verbinden. Er ermutigte dabei den neuen Abt auf die die Zusage Gottes, den Heiligen Geist, zu vertrauen.
Nach der Predigt wurde die Abtbenediktion vorgenommen. Die zentrale Aussage des Segensgebetes, des eigentlichen Höhepunktes der Feier, stellte den Mitfeiernden noch einmal das Vorbild des guten Hirten vor Augen und verdeutlichte, dass Christus es ist, der seine Gemeinde führt. An diesem Vorbild hat sich der Abt zu orientieren und die Leitung des Klosters auszurichten.
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Nuntius Dr. Peter Stephan Zurbriggen lobte in seiner Ansprache den Mut der Gemeinschaft, einen jungen Abt zu wählen, der voller Elan und Tatendrang nach vorne geht. Er hob dabei die Bedeutung des Stiftes als kulturelles und geistliches Zentrum im Oberen Kremstal hervor. Die Jugendlichen der Region und ihre jeweiligen Anliegen sollen für den neuen Abt einen besonderen Stellenwert in seinem Tun haben, denn sie stellen die Zukunft des Landes dar.
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In seinen Worten an Abt Nikolaus betonte Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer die revolutionären Gedanken des Ordensheiligen Bernhard von Clairvaux, der in seiner fordernden Spiritualität nie auf den christlichen Humanismus vergas. Diese Ausgeglichenheit zwischen prophetischen Mahnen und gelebter Nächstenliebe wünschte der Bischof dem gesamten Kloster und seinem neuen Vorsteher in diesen bewegten Zeiten.
Ansprache von Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer zum Nachlesen
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Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bedankte sich beim gesamten Stiftskapitel für die gute Zusammenarbeit, welche ein deutliches Bild des Miteinanders von Politik und Kirche in Oberösterreich darstellt. In den verschiedenen Zeiten galt das Stift als Garant für Stabilität in der Region, zu dieser Fortsetzung lud der Landeshauptmann von Seiten der Landesregierung den neuen Abt ein.
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In seiner ersten Ansprache strich Abt Nikolaus Thiel hervor, dass er in den vergangenen Wochen kein eigenes Programm für seine Zeit als Abt ausgearbeitet habe. „Ich möchte mit euch, liebe Mitbrüder, das leben, was uns die Ordensväter seit der Gründung mitgegeben haben und was die Regel des hl. Benedikt und die Tradition des Hauses ist: Gott suchen im Gebet und in den Feiern der Sakramente; Gott verkünden im Heute in unseren Pfarrgemeinden; sich den Fragen der Menschen stellen und ihnen Antworten aus dem Glauben anbieten. Glaubhaft und zeitgemäß das Evangelium leben und verkünden. Wenn uns dies gelingt, haben wir Zukunft. Dann haben wir Berechtigung im 21. Jhd und darüber hinaus.“
Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori (l.) und Abt Nikolaus Thiel. © Jack Haijes