Dr.in Wilma Immler verstorben

Wilma Immler wurde am 13. Jänner 1920 in Bregenz geboren. Nach der Matura machte sie eine Ausbildung in Wochenbett- und Säuglingspflege, weil durch den frühen Tod ihres Vaters ein Studium aus finanziellen Gründen nicht möglich war. Zwei Jahre arbeitete sie als Erzieherin in einem herrschaftlichen Privathaushalt in Dresden.
1940 begann sie in Innsbruck mit dem Studium der Mathematik, Physik und Biologie. Dort lernte sie kirchlich engagierte Kolleginnen kennen und wechselte dann zum Studium der Philosophie und Theologie in Wien und Innsbruck und schloss dieses mit dem Doktorat (Dr. phil.) ab. Dann war sie in der Erzdiözese Wien für den Aufbau eines kirchlichen Büchereiwesens engagiert und war drei Jahre in der Diözese Feldkirch im Dienst des Seelsorgeamtes tätig.
1951 ging sie nach Holland und trat in die Kongregation der Frauen von Bethanien ein. Die Kombination von aktivem und kontemplativem Leben in dieser Gemeinschaft sprach sie an, aber auch die Arbeit mit der Kirche Fernstehenden und mit Nichtkatholiken traf ihre eigenen Interessen. Im Studienhaus der Kongregation in Nijmegen erhielt Immler Ergänzungsunterricht in neuerer Theologie. Dann folgten Studien in Paris, wo damals neue katechetische Methoden entwickelt wurden. Sie lernte dort auch die Arbeit französischer Arbeiterpriester in den kommunistischen Stadtvierteln kennen.
In Utrecht engagierte sich Wilma Immler im Bereich des Erwachsenenkatechumenats. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern errichtete sie ein katechetisches Institut, wo Laien zu Katecheten ausgebildet wurden.
1961 wurde sie von ihrer Gemeinschaft nach Linz geschickt, um hier gemeinsam mit Mitschwestern in der gerade im Aufbau begriffenen Betriebsseelsorge mitzuarbeiten. Durch die fünfjährige Arbeit in der Betriebsseelsorge und durch viele Hausbesuche erlebte sie hautnah die Sorgen und Nöte der Menschen.
Zeitgleich gründete sie den ersten ökumenischen Arbeitskreis, sie war auch Mitglied der Ökumenischen Kommission der Diözese Linz. Bis zuletzt blieb die Ökumene ein wichtiges Anliegen von ihr.
Gemeinsam mit Dr. Walter Suk (Leiter des Sozialreferates der Diözese Linz) entwickelte sie die Idee für eine telefonische Beratungsstelle, die 1966 als erste Telefonseelsorge-Stelle Österreichs in Linz als ökumenische Initiative von katholischer und evangelischer Kirche umgesetzt wurde.
Wilma Immler war auch Mitglied der Linzer Diözesansynode und setzte wichtige Initiativen in der Hospizbewegung. Als Supervisorin begleitete sie viele Menschen aus den verschiedensten Bereichen der Kirche.
Das Begräbnis findet am 23. April 2016 um 10.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Gallus in Bregenz statt.
Dr.in Wilma Immler wurde 2009 mit der Florianmedaille der Diözese Linz ausgezeichnet, Bischof em. Dr. Ludwig Schwarz hat die Auszeichnung überreicht © Diözese Linz