Sonntag 1. September 2024

Linzer Moraltheologe Rosenberger: "Ostern wischt den Karfreitag nicht vom Tisch"

Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger

Den Kreuzestod Christi "stehenzulassen" anstatt das Leiden zu verdrängen oder es zu verklären zählt nach den Worten des Linzer Moraltheologen Michael Rosenberger zu den wesentlichen Punkten der christlichen Glaubenspraxis.

"Die zwei Tage, die zwischen dem Kreuzestod und der Auferstehung liegen, dürfen nicht zugedeckt werden, Ostern wischt den Karfreitag nicht vom Tisch", sagte der Theologe in einem am Karfreitag, 25. März 2016 in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) veröffentlichten Interview. "Die Botschaft lautet: Christus hat das Leiden als Mensch geduldig ertragen und mit allen Geschöpfen geteilt. Das kann für jeden von uns im Leiden und Sterben ein Trost sein", so der an der Katholischen Privat-Universität Linz lehrende Rosenberger.

Leid und Tod seien Kennzeichen der menschlichen Geschöpflichkeit, erinnerte der Theologe. Es sei wichtig, dass das Christentum das Leiden ernst nehme und es auch in seiner ganzen Härte und Brutalität vor Augen führe. Das Leiden Jesu am Kreuz bedeutet aus Sicht des Moraltheologen: Gott macht sich den Schmerz seiner Schöpfung zu eigen, "er hebt ihn zwar nicht auf, trägt ihn aber mit". So könne die Passion Christi für die Menschen zur "Kraftquelle" werden.

Gott dulde das menschengemachte Leid, "weil er seine Geschöpfe in die Freiheit und Eigenständigkeit entlässt, die er bis zum Äußersten respektiert", sagte Rosenberger zum Theodizee-Problem mit der Frage, warum Gott Leid zulässt und andererseits daraus errettet. Gott sei kein "Ordnungshüter, der uns ständig zurückpfeift", so der Theologe: "Warum er trotz seiner Allmacht das Leid in die Schöpfung eingelassen hat - darauf haben wir keine Antwort. Wir müssen es einfach annehmen."

 

Kathpress

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