„Nahrung für die Seele“ - Ölweih-Messe im Linzer Mariendom
Über 150 Priester, Diakone und Pastorale MitarbeiterInnen aus allen Teilen der Diözese Linz kamen in den Mariendom und nahmen sich anschließend die Heiligen Öle für ihre Pfarre mit nach Hause.
Seine Predigt begann Bischof Manfred Scheuer mit einem Rückblick auf den Pastoralrat am vergangenen Wochenende. Die Beschäftigung zum Thema Flüchtlinge stand dabei im Mittelpunkt. „Asylrecht darf nicht zahlenmäßig begrenzt werden“, war eine der Aussagen bei der Tagung. Aber auch: „Was stärkt das Rückgrat gegen die Übermacht der Not?“.
Mit den Worten von Papst Franziskus wandte sich Bischof Scheuer direkt an die vielen anwesenden Priester. „Der Priester ist ein Mann der Barmherzigkeit und des Mitleids, seinen Leuten nahe, der Diener aller. Wer immer in seinem Leben verletzt ist, auf welche Weise auch immer, kann in ihm Aufmerksamkeit und Gehör finden.“
Nahrung für die Seele
„Die Seele braucht Ruhe. Die Seele muss zur Ruhe kommen können, braucht Zeiten der Stille, braucht Freiräume, in denen wir uns nicht gehetzt und gedrängt fühlen, unter Druck und Zwang.“, so Bischof Scheuer. Mit Hinweis auf den Seligen Carl Lampert verwies Bischof Scheuer auf die Kraft des Gebets und die damit verbundene innere Kraft: „Hätte er nicht diese innere Kraft gehabt, so wäre es ihm nicht möglich gewesen hinzuschauen, wo andere wegschauten, etwas zu sagen, wo andere schwiegen. Es wäre ihm nicht möglich gewesen, das Unrecht zu benennen, wo andere applaudierten.“
Als Nahrung für die Seele sieht Bischof Manfred Scheuer das Wort Gottes: „Brot des Lebens, höchste Richtschnur des kirchlichen Glaubens, Nahrung, Halt, Kraft, reiner unversieglicher Quell des geistlichen Lebens, Glaubensstärke, Seele der Theologie - das alles ist für das 2. Vatikanische Konzil das Wort Gottes.“
Und schließlich: „Nahrung für die Seele ist die Eucharistie“ so der Bischof weiter. „Das Lebensmittel Brot weist immer auch über sich hinaus, und es wird zum Symbol für das, was Gott an uns tut und von uns erwartet. Es gehört zum Wesen Gottes, dass er sich ‚in Brotgestalt‘ seinem Volk zuwendet und uns durch dieses Brot ernährt“.
Fotos: © Diözese Linz/Kraml
Hintergrund zu den Heiligen Ölen und der Chrisammesse
Mit den Hl. Ölen werden zum Beispiel die Kinder bei der Taufe und die Jugendlichen bei der Firmung gesalbt. Es wird auch bei Weihen oder der Krankensalbung verwendet. Darüber hinaus werden auch die Wände einer neuen Kirche, ein Altar und neue Glocken gesalbt.
Das Öl in den großen Kesseln vor dem Altar im Mariendom ist reines Olivenöl, dem wohlduftender Saft der Balsampflanze beigegeben wurde. Im Beisein von vielen Priestern der Diözese Linz wurde das Öl vom Bischof geweiht. Die Priester erneuern in diesem Gottesdienst ihr Weiheversprechen und bitten erneut um die Weihegnade.