Verantwortung für Flüchtlinge "nicht auf Ehrenamtliche abwälzen"
Im Hinblick auf die erforderliche Integration von rund 90.000 AsylwerberInnen müsse die Regierung zeigen, dass sie sich an dem enormen Engagement Ehrenamtlicher ein Beispiel nimmt. "Deutschkurse müssen beispielsweise flächendeckend und von Anfang an allen Asylwerbern zur Verfügung gestellt werden", forderte kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner. "Ehrenamtliche können unterstützen, das Fundament, die gesetzliche Regelung von Ansprüchen inklusive entsprechender Angebote muss die Politik liefern."
Die Zivilgesellschaft habe in den vergangenen Wochen "bewiesen, dass es in Österreich einen sozialen Zusammenhalt gibt", sagte Pernsteiner, "wie Tausende in der kfb organisierte Frauen selbst aktiv in der Flüchtlingsbegleitung". Ehrenamtliche hätten seit Anfang September, als der Flüchtlingsstrom vom Balkan her kommend Österreich erreichte, auf vielfältige Weise Basisarbeit geleistet. Ohne dieses freiwillige Engagement hätten die Aufgaben, die sich dem Land gestellt haben, nicht bewältigt werden können, so Pernsteiner.
kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner. © Kneidinger / kfbö
In den Bereichen Unterbringung und Beschäftigung von Flüchtlingen sieht die Frauenbewegung eine Bringschuld der Politik. Sie plädierte für die Öffnung des Arbeitsmarktes für Asylwerber, "um ihnen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, auf eigenen Beinen zu stehen". Das entlaste die Betroffenen wie auch den Sozialstaat und fördere die Integration, betonte Pernsteiner.
Gesamteuropäisch gehe es darum, den Ehrenamtlichen den Rücken zu stärken, indem sich die politische Ebene in wesentlichen Fragen wie der Verteilung von Flüchtlingen "rasch einigt, solidarisch handelt und die notwendigen Entscheidungen trifft".