„Kirche ist auch mein Bier“
25 MitarbeiterInnen in der kirchlichen Jugendarbeit aus der Diözese Linz besuchten von 24. bis 27. Juni 2015 Jugendinitiativen in Zürich, Winterthur und St. Gallen. Ziel war es, Jugendarbeitsprojekte im anderen Land zu besuchen, mit den Verantwortlichen vor Ort in Kontakt zu treten, die Eindrücke mit der eigenen jugendpastoralen Arbeitsrealität in Austausch zu bringen und daraus fruchtbringende Impulse für die konkrete Arbeit in der Diözese Linz mit zurückzubringen. Die Exkursion bot außerdem eine gute Gelegenheit zum besseren Kennenlernen untereinander und dazu, Ideen zu entwickeln, wie Zusammenarbeit verstärkt werden kann.
Gelebte Ökumene, eine konsequente Beteiligung und Mitentscheidung durch Jugendliche sowie ein großes Vertrauen in die Fähigkeiten der Jugendlichen: Das war der rote Faden, der sich durch die besuchten Projekte von Zürich bis St. Gallen zog.
Klemens Hager, Leiter der JugendKirche Linz, war besonders davon beeindruckt, wie konsequent in den einzelnen Initiativen auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingegangen wird. „Viele Initiativen stellen Jugendlichen Räume zu Verfügung, die sie - mit mehr oder weniger Begleitung - ihren Bedürfnissen entsprechend nutzen können. Dabei können die Jugendlichen das verwirklichen, was sie gerade bewegt. Die einen wollen nur abhängen, andere brauchen Proberäume fürs Tanzen oder die eigene Band. Anliegen der Jugendverantwortlichen ist, dass die BenützerInnen Eigeninitiative entwickeln und Verantwortung übernehmen werden.“
„Kirche ist auch mein Bier“: Jugendkirche Safranblau
Mit unkonventionellen Angeboten wie Bierbraukursen (Motto: „Kirche ist auch mein Bier“) oder Improtheater-Workshops, Mentaltraining, Mountainbike-Sicherheitskursen oder auch einem ökumenischen Stadtgebet versuchen die reformierte und katholische Kirche im Zentrum von St. Gallen auf eine Zielgruppe zuzugehen, die grundsätzlich nur mehr wenig Kontakt zur Kirche hat. Ausgangspunkt für diese Initiative, die es mittlerweile seit fünf Jahren gibt, war die Auswertung der Daten der Sinusmilieustudie 2013, die für das Zentrum von St. Gallen einen hohen Anteil an Experimentellen bzw. Modernen Performern ergab. Geleitet wird das Projekt von einem evangelischen und katholischen Theologen zu gleichen Teilen. Ziel von Safranblau ist nicht die Bildung einer neuen Gemeinde, sondern die Steigerung der Akzeptanz von Kirche in diesen Milieus.
Das Fazit der Gruppe aus Oberösterreich: Eine gelungene Kombination aus persönlichen Lernerfahrungen und Entwicklungserfahrungen für die Organisation.
© KJ OÖ
Isolde Scheftner / Katholische Jugend OÖ