Bildungshaus Schloss Puchberg: Einladung zu „etwas mehr Hirn“
Prof. Dr. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Er ist Professor für Neurobiologie an der Universität Göttingen. Wissenschaftlich befasst er sich mit dem Einfluss früher Erfahrungen auf die Hirnentwicklung, mit den Auswirkungen von Angst und Stress und der Bedeutung emotionaler Reaktionen. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und populärwissenschaftlicher Darstellungen.
Hirnforscher Gerald Hüther bei seinem dynamischen Vortrag. © Bildungshaus Schloss Puchberg
Auf Einladung des Bildungshauses Schloss Puchberg und der Initiative „Wie gelingt das gute Leben?“ (Volkshochschule Oberösterreich und Lernwelt) begeisterte Prof. Hüther am 26. Mai 2015 mit seinen Denkanstößen zu Potentialentfaltung und Kreativität. Über 400 Menschen waren mit Hirn, Herz und Gefühl dabei, als Hüther zum Thema „Etwas mehr Hirn, bitte“ referierte und sein gleichnamiges Buch vorstellte.
Hüthers These: Die Zeit des Einzelkämpfertums ist vorbei. Wettbewerb ist nicht die Triebfeder von Weiterentwicklung. Er zwingt lebende Systeme nur zu fortschreitender Spezialisierung. Eigentlich ist Wettbewerb dem Menschen wesensfremd: Der Mensch ist ein soziales Wesen, und die Gemeinschaft entwickelt immer mehr Potenzial als ein/r Einzelne/r. Damit Menschen den Mut finden, ihr persönliches Potential zu entfalten, brauchen sie andere Menschen – Gemeinschaften von Menschen, die sie motivieren, inspirieren und ermutigen. Dafür braucht es Vertrauen, Austausch und Begegnung. In solchen „Potentialentfaltungsgemeinschaften“ finden Menschen zurück zu Lebendigkeit und Kreativität und zu persönlichen Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Gabriele Hofer-Stelzhammer / Bildungshaus Schloss Puchberg