Noch perfekter, noch besser, noch schneller!
Unsere Welt ist derzeit einem rasanten Wandel unterworfen. Was heute in Gesellschaft, Arbeitswelt, Weltpolitik und Technik aktuell erscheint, kann morgen schon zum alten Eisen gehören.
Als Allheilmittel wird dem Individuum für solche Zeiten Selbstoptimierung verschrieben: Frau/Mann muss sich dem Wandel anpassen, mit der Zeit gehen, sich weiterentwickeln, an sich arbeiten, das eigene Schicksal aktiv gestalten, noch besser und möglichst perfekt werden. Und doch stellt sich die Frage, ob wir bei allem mitmachen wollen?
Bei einer Pressekonferenz der TelefonSeelsorge Oberösterreich gab Prim. Dr. Manfred Stelzig MSc, Leiter des Sonderauftrags für Psychosomatische Medizin der Christian Doppler Klinik Salzburg, einige praktische Tipps, wie ein Ausstieg aus diesem Hamsterrad möglich sein könnte. An oberster Stelle stehen für Stelzig Beziehungen. „Auf andere Leute zugehen und Sympathien entwickeln ist ein wichtiger Schritt. Sich nicht mit den anderen messen und vergleichen, das ist Gift für die Seele.“ Auch die Kommunikation untereinander ist entscheidend. Es hilft freundlich zu sein, aber dennoch offen und ehrlich zu kommunizieren. „Alles was hinter dem Rücken abläuft macht Angst“, so Stelzig.
Die Summe an Belastungen auch im psychischen Bereich nimmt zu. In Österreich erhalten rund 900.000 Menschen pro Jahr wegen psychischer Leiden Leistungen der Krankversicherungen. Die Krankenstände wegen psychischer Erkrankungen stiegen um 22 Prozent, die aufgrund körperlicher Diagnosen um 10 Prozent innerhalb von zwei Jahren.
V.l.: Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Projektleiterin ElternTelefon – Notruf 142; Prim. Dr. Manfred Stelzig MSc, Leiter des Sonderauftrags für Psychosomatische Medizin der Christian Doppler Klinik Salzburg; Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142 © Diözese Linz
Was tun, wenn die seelische Balance aus dem Gleichgewicht gerät?
Es gibt Tage, an denen Menschen einfach nicht mehr weiter wissen, sich alleine gelassen fühlen, jemanden zum Reden brauchen, mit einer neutralen Person über ihre Überforderung, ihre Selbstzweifel und Ängste sprechen wollen.
Genau für solche Tage bietet die TelefonSeelsorge Oberösterreich – Notruf 142 ein kostenloses, vertrauliches und rund um die Uhr erreichbares Beratungsangebot; ein offenes Ohr, Entlastung und Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, Religion und sozialer Herkunft. Die TelefonSeelsorge ist ein Soforthilfe-Angebot, das unter der Nummer 142 unkompliziert und rasch in Anspruch genommen werden kann.
Die 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge Oberösterreich nehmen die Hilfesuchenden in ihrer Problematik an, gehen auf sie ein, stehen ihnen bei und weisen - wenn nötig und gewünscht – auf Hilfseinrichtungen im psychosozialen Bereich hin.
Sich Hilfe zu holen, ist keine Schande. Vielmehr zeugt es von Verantwortungsbewusstsein und der Sorge um die eigene Seelenbalance. Denn: Darüber reden hilft!
TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142
(mk / ej)
