25 Jahre "Initiative Christlicher Orient"
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer würdigte in seiner Ansprache die Bemühungen der ICO um die verfolgten Christen im Orient. Die ICO habe beispielsweise rasch Hilfe in Syrien und im Irak geleistet. Sie gebe mit ihrem Einsatz den bedrängten Christen vor Ort zudem das Gefühl, nicht vergessen zu sein. Christenverfolgung sei auch im 21. Jahrhundert eine traurige Realität. Europa sei gut beraten, sich weltweit stärker für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen, so der Landeshauptmann.
ICO-Gründer und Langzeitobmann Hans Hollerweger blicke in seinen Ausführungen auf mehr als 25 Jahre im Orient zurück. Der Mut der Christen vor Ort habe ihn stets sehr beeindruckt, so Hollerweger. Er verwies weiters u. a. an den 2008 ermordeten Erzbischof Paulos Faraj Rahho von Mosul sowie an die beiden in Syrien entführten Bischöfe Mar Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi.
Hollerweger erinnerte auch an seinen guten Freund Pater Paolo Dall'Oglio, den Neubegründer der syrischen Klostergemeinschaft von Mar Musa. Dall'Oglio ist im Sommer 2013 von Islamisten entführt worden. Sein Schicksal ist nach wie vor unbekannt.
Zum Islam meinte Hollerweger, dass man diesen nur dann wirklich kennen könne, wenn man in einem Land unter Muslimen lebt. Die Christen seien in solchen Ländern stets Bürger zweiter Klasse. Zugleich sei die Präsenz der überdurchschnittlich gebildeten Christen im Orient unabdingbar, sonst habe die Region keine guten Zukunftsaussichten. Das sei auch weitdenkenden Muslimen klar, so Hollerweger.
LH Dr. Josef Pühringer (l.) gratulierte ICO-Gründer Hans Hollerweger. © Wallner / KiZ
Hollerweger gründete 1989 in Linz die "Initiative Christlicher Orient", die in den ersten Jahren noch "Freunde des Tur Abdin" hieß. Als Obmann leitete er sie bis zum September des Vorjahres. In ihren 25 Bestandsjahren konnte die ICO mehr als vier Millionen Euro für die Christen im Nahen Osten aufwenden. Der Einsatz für die bedrängten christlichen Gemeinden in der Südosttürkei ("Tur Abdin") wurde bald auf den gesamten Orient ausgeweitet. Die ICO war und ist neben dem Tur Abdin in Syrien, Irak, Libanon und in Palästina aktiv.
Im vergangenen September legte Hollerweger sein Amt als ICO-Obmann zurück und übergab die Leitung des Vereins an den Welser Dechant Slawomir Dadas. Dadas bekräftigte beim Festakt, dass sich die ICO auch weiterhin im Sinne ihres Begründers für die Christen im Orient einsetzen werde, "damit möglichst viele in ihrer angestammten Heimat bleiben können". Den Dank der Diözese Linz für das Wirken der ICO überbrachte Generalvikar DDr. Severin Lederhilger.
Spendenkonto:
Hilfswerk Initiative Christlicher Orient
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Infos: www.christlicher-orient.at