Freitag 22. November 2024

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Die Wirtschaft stellt die Möglichkeiten durch Gentechnik in leuchtenden Farben dar. 45 Männer und Frauen informierten sich bei der Podiumsdiskussion 'Die Verheißungen der Gentechnik' des Katholischen Bildungswerkes, KBW-Treffpunkt Bildung über Chance

Die Verheißungen der Gentechnik. So hieß die Podiumsdiskussion mit dem Molekularbiologen Dr. Manuel Selg und dem Moraltheologen Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger am 22. Jänner 2015 im Ars Electronica Center Linz. Organisiert hat die Diskussion das Katholische Bildungswerk, KBW-Treffpunkt Bildung nach einem Besuch der Ausstellung Genesis im AEC.

Mit welcher Rasanz sich die Gentechnik entwickelt, berichtete der Molekularbiologe Manuel Selg. Die Zeit, die für das Auslesen der Erbmasse (DNA) eines Menschen gebraucht wird, hat sich in kürzester Zeit reduziert. Von Jahren auf weniger als einen Tag. Aufsehenerregende Heilung von Menschen mit Erbkrankheiten bleiben noch Einzelfälle. Trotzdem hat in Amerika eine Firma ein Patent angemeldet, bei dem es um das Erzeugen von „Designer-Babies“ geht. Gewähr, dass der/die begnadete MusikerIn auch einen Ball fangen kann oder das Kind nicht mit sonstigen Nebenwirkungen auf die Welt kommt, gibt es nicht. In Großbritannien wurde festgestellt, dass bei künstlicher Befruchtung mit frischen Spermien 57,7 Prozent Burschen und folglich 42,3 Prozent Mädchen entstanden sind.

 

Mehr Zeit zur Folgen-Prüfung

 

Mehr Zeit und mehr Geld zur Prüfung der Folgen einer gentechnischen Entwicklung für unabhängige Institute wünscht sich Moraltheologe Michael Rosenberger. Er vertrat bei dieser Diskussion die theologischen Fakultäten. Außerdem ist Rosenberger Mitglied in der Gentechnikkommission des Bundesministeriums für Gesundheit in Österreich. Erst nach sorgfältiger Prüfung sollen die Produkte für den Markt frei gegeben werden, findet Rosenberger. Dass ein demokratischer Entscheidungsprozess nicht unbedingt ein Wunschtraum ist, zeigen Beispiele wie z.B. die Diskussion um Sterbehilfe. In Deutschland hat das Parlament letzten Herbst darüber diskutiert und wird erst im kommenden Herbst eine parteiunabhängige Abstimmung durchführen.

 

Gentechnik verringert Welthunger nicht

 

Ein Teilnehmer von den rund 45 anwesenden Personen wollte wissen, ob zur Eindämmung von Hunger in der Welt der Einsatz von Gentechnik ethisch vertretbar sei. Dies verneinte Rosenberger im Wesentlichen: „Durch Gentechnik können nicht so viele Lebensmittel mehr produziert werden, dass es in dieser Frage relevant wäre“, sagte er und verwies auf eine jüngst erschiene Studie. Diese belegt, dass in Staaten um den Äquator mehr Lebensmittel durch biologische Landwirtschaft produziert werden, als durch Einsatz von gentechnisch manipuliertem Saatgut. „Hunger ist eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit, es gibt genug Lebensmittel, sie sind nur ungerecht verteilt“, so Rosenberger.

 

Die Wirtschaft stellt die Möglichkeiten durch Gentechnik in leuchtenden Farben dar. 45 Männer und Frauen informierten sich bei der Podiumsdiskussion 'Die Verheißungen der Gentechnik' des Katholischen Bildungswerkes, KBW-Treffpunkt Bildung über Chance

Die Wirtschaft stellt die Möglichkeiten durch Gentechnik in leuchtenden Farben dar. 45 Männer und Frauen informierten sich bei der Podiumsdiskussion "Die Verheißungen der Gentechnik" des Katholischen Bildungswerkes, KBW-Treffpunkt Bildung über Chance. © PantherMedia / Kiyoshi Takahase Segundo.

 

Katholisches Bildungswerk

 

Der Veranstalter dieser Podiumsdiskussion war der KBW-Treffpunkt Bildung des Katholischen Bildungswerks. Das Katholische Bildungswerk ist ein regionaler Bildungsnahversorger, dessen Zweigestellen bis in die kleinsten Orte in Oberösterreich reichen. Rund 1.700 qualifizierte, ehrenamtliche MitarbeiterInnen organisieren in mehr als 330 pfarrlichen Bildungstreffpunkten Erwachsenenbildungsveranstaltungen. Durch die Kenntnis der lokalen Gegebenheiten vor Ort können maßgeschneiderte Bildungsangebote erstellt werden. So wird nachhaltig die Lebensqualität in den Regionen gefördert.

Wasserbauer, Georg (ma)

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