Prof. DDr. Karl Rehberger erhielt Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
„Du bist ein Ordensmann mit höchster Kompetenz und Gründlichkeit. Du hast bemerkenswert und wesentlich die theologische, kulturelle und geschichtliche Tradition der oberösterreichischen Stifte und Klöster, im Besonderen St. Florian, vertreten und bist wichtiger Ansprechpartner für Studierende, Kunst- und Geschichtsinteressierte. Der ‚Herr‘ über rund 150.000 Bände der Stiftsbibliothek, 800 Handschriften des Archivs und die reiche Kunstsammlung aus allen Kunstepochen des Stiftes St. Florian ist aber auch ein sehr bescheidener und liebenswürdiger Mensch, den wir alle seit vielen Jahren schätzen“, so der Landeshauptmann in seiner Laudatio.
V. l.: Propst Prälat Konsistorialrat Johannes Holzinger, Prof. Karl Rehberger, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. © Land OÖ / Dedl
Geboren am 5. Dezember 1934 in Feldkirchen, maturierte Prof. Rehberger am Stiftsgymnasium Wilhering und trat 1955 als Novize in das Augustiner Chorherrenstift St. Florian ein. In den folgenden Jahren absolvierte er die philosophischen und theologischen Studien in Salzburg und St. Florian, legte 1959 die ewige Profess ab und wurde 1961 vom damaligen Bischof Franz Zauner zum Priester geweiht. Weiterführende Studien schloss er 1964 mit der Promotion zum Dr. theol. an der Universität Salzburg sowie 1968 zum Dr. phil. an der Universität Wien ab.
Damit qualifizierte er sich bereits 1965 nicht nur für die Leitung des Archivs, der Bibliothek und der Kunstsammlungen des Stiftes St. Florian, sondern auch für seine wissenschaftliche Lehrtätigkeit. Ab 1970 übernahm er schließlich historische Vorlesungen für die Linzer Theologenausbildung. 1975 wurde er zum ordentlichen Professor für Patrologie und Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Hochschule Linz (seit 2000 KTU) ernannt. Im Rahmen einer fachlichen Schwerpunktsetzung am Institut gemeinsam mit Prof. Zinnhobler wandte er sich vor allem der Patrologie, der Alten Kirchengeschichte und der Diözesangeschichte zu. Von 1992 bis 1995 hatte er auch die Lehrstuhlvertretung für Kirchengeschichte an der Universität Passau inne.
Prof. Rehbergers Vielseitigkeit zeigte sich ebenso in seiner Tätigkeit an der Pädagogischen und Religionspädagogischen Akademie sowie in der Erwachsenenbildung. Bei zahlreichen Landesausstellungen wurde er als wissenschaftlicher Berater beigezogen: St. Florian 1965, 1986 und 1996, Reichersberg 1984, Garsten 1985 oder Schloss Weinberg 1988.
Darüber hinaus ist er langjähriges Vorstandsmitglied des OÖ Musealvereines und des Verbandes der Österreichischen Archivare sowie langjähriges Mitglied des Landeskulturbeirates. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 blieb er dem Institut für Kirchengeschichte an der KTU verbunden und war immer bereit seine Spezialkenntnisse bei Lehrveranstaltungen zur Verfügung zu stellen.
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Beim Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse handelt es sich um die höchste Auszeichnung der Republik Österreich für Persönlichkeiten, die durch außergewöhnliche schöpferische Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft oder der Kunst allgemeine Anerkennung und einen hervorragenden Namen erworben haben. Weitere Träger dieses Ehrenzeichens sind unter anderem Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Carl Friedrich von Weizsäcker, Zaha Hadid, Sir Karl Popper, Michael Haneke und die oberösterreichische Schriftstellerin Gertrud Fussenegger.
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer (l.) verlieh Prof. Karl Rehberger das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. © Stift St. Florian / Ferdinand Reisinger