Bischof Ludwig Schwarz fordert Beitrag zum Green Climate Fonds
Die Klimakonferenz in Lima kommt in die entscheidende Phase. Bei der Konferenz geht es darum, die erforderlichen CO2-Emissionsminderungen gerecht unter den Staaten aufzuteilen und Entwicklungsländer beim Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. "Die internationale Klimakonferenz in Lima ist ein wichtiger Meilenstein, um zu einem neuen verbindlichen Weltklimaabkommen zu kommen", so der Linzer Bischof Ludwig Schwarz, der Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz (KOO) ist.
2050 könnte mehr als 20 Prozent der Menschheit hungern
Die KOO verwies am Dienstag auf die tiefe Betroffenheit über die negativen Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels, besonders auf jene, die selbst am wenigsten zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Der Klimawandel zerstöre immer mehr den Fortschritt, der durch Armutsbekämpfung und Entwicklungsförderung erzielt wurde. Laut den Ergebnissen des Weltklimaberichts würden arme Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sein - eben jene Regionen, die ohnehin Schwierigkeiten hätten, selbst ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren und zu erwerben.
In Entwicklungsländern produzierten Kleinbauern- und bäuerinnen bis zu 90 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge und spielten damit eine zentrale Rolle für die Ernährung der Bevölkerung. Werde ihre Widerstandsfähigkeit gegen die zunehmenden Dürren, Fluten und andere Wetterdesaster nicht deutlich verbessert, würden 2050 bis zu 20 Prozent mehr Menschen hungern, allein 24 Millionen von ihnen Kinder.
Österreich muss Klima-Zusagen nackommen
Bischof Ludwig Schwarz, Vorsitzender der Koordinierungsstelle: "Ich hoffe sehr, dass Österreich seinen internationalen Zusagen nachkommen wird. Es ist besonders wichtig, dass ein fairer Beitrag Österreichs für den Green Climate Fund zugesagt wird, der bei mindestens zusätzlich 100 Millionen Euro liegen soll. Nur Belgien und Irland haben aus dem europäischen Raum - neben Österreich - noch keinen Betrag genannt, obwohl dies seit 2009 bekannt ist."
Das Prinzip "Grüner Klimafonds"
Der sogenannte Grüne Klimafonds soll Entwicklungsländer dabei unterstützen, Folgen der Erderwärmung abzufedern. Das UN-Umweltprogramm UNEP hat vor wenigen Tagen einen neuen Bericht vorgelegt, in dem die Kosten für Anpassung an die Folgen des Klimawandels viel höher als bisher eingeschätzt werden. Etwa 23 bis 26 Milliarden US-Dollar werden schon derzeit Jahr für Jahr für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel ausgegeben.
Man schätzte bisher, dass bis 2050 100 Milliarden Dollar pro Jahr notwendig sein werden. Doch diese Summe wird wohl um das Zwei- bis Dreifache höher liegen. Es trifft dann diejenigen, die wenig bis gar nichts zum Problem beigetragen haben und kaum Möglichkeiten haben zu reagieren.
Heinz Hödl, Geschäftsführer der KOO: "Die 'Befüllung' dieses Fonds wäre ein wichtiges Zeichen unserer Regierung, Verantwortung für die Ärmsten der Armen zu übernehmen und der internationalen Verantwortung nachzukommen. Mit dem Geld sollen Emissionsminderungen und Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels in jenen Ländern unterstützt werden, die bisher am wenigsten zum Problem beigetragen haben, aber am stärksten von den Folgen betroffen sind oder noch sein werden."
kathpress (ma)