Praxistag Gold und Eisen

Kelche in Kirchen sind Kunst- und Kulturgut. © Diözese Linz Horst Bachofner

Diözese Linz und Bistum Passau boten am 5. September 2014 den 10. Praxistag Metall an. Gold und Eisen, Silber, Messing und Zinn – viele Gegenstände in Kirchen sind Kulturgut und benötigen eine spezielle Pflege.

Dreißig KirchenpflegerInnen und MesnerInnen aus Oberösterreich und Bayern nahmen am 10. Praxistag Metall teil, der vom Kunstreferat der Diözese Linz veranstaltet wurde – in Kooperation mit Diözesankonservator Alois Brunner aus Passau. Die TeilnehmerInnen brachten viele Gegenstände aus den eigenen Pfarren mit und erhielten somit individuelle Tipps zu Handhabung, Pflege und Reinigung der Kunstgegenstände aus Metall.

Gold und Silber

Restaurator Stefan Rudolph von den Münchner Restaurierwerkstätten referierte über Herstellungsverfahren und Schadensbilder von Edelmetallen. So verursacht beispielsweise übermäßiges Putzen mit den falschen Mitteln besondere Probleme bei Kelchen und anderen liturgischen Gegenständen. Die richtige Handhabung und sorgsame Pflege der Geräte aus Silber und Gold ist wichtig, denn sie trägt zur Erhaltung des wertvollen und liturgisch wichtigen Kunstgutes bei. Mitgebrachten Objekte wurden besprochen. Danach zeigte der Restaurator das fachgerechte Zerlegen eines Kelchs vor. Diese Aufgabe entpuppte sich als knifflig und vermittelte den TeilnehmerInnen den nötigen Respekt vor solchen Tätigkeiten, die selbst nur bei einfachen Objekten möglich sind.

Eisen, Messing, Zinn

In der Schmiede von Wolfgang Auer in St. Peter am Hart wurden die unedlen Metalle besprochen. Von den TeilnehmerInnen selbst mitgebrachte Kerzenleuchter aus verschiedenen Epochen boten reiches Anschauungsmaterial. Sie wurden alle zerlegt und nach der schonenden Reinigung wieder korrekt zusammengebaut. Nicht nur in Material und Herstellungsart unterschieden sich die Objekte. Diverse Schadensbilder waren zu erkennen: angelaufenes Silber, Wachsverschmutzung, Abnützung und die Spuren falscher Reinigung. Auer erklärte: „Viele Schäden sind handgemacht. Denn: mit massiveren Reinigungsversuchen oder falschen Putzmitteln kann großer Schaden angerichtet werden. Auch wenn das Objekt zuerst schön glänzt; umso schneller und stärker kehren die alten Schäden zurück.“

Mit großem Eifer probierten die TeilnehmerInnen die sanfteren – aber zeitaufwändigeren – Reinigungsmethoden aus. Auch verklebte Rauchfässer wurden besprochen; eines von einer Teilnehmerin selbst gereinigt.

Praxistag Gold & Eisen. © Diözese Linz Horst Bachofner

Praxistag Gold & Eisen. © Kunstreferat Diözese Linz