Donnerstag 3. Oktober 2024

WM-Start am Welttag gegen Kinderarbeit

Schuhputzer. Foto: Jugend Eine Welt foto@jugendeinewelt.at, Hannes Velik

In Brasilien ist Kinderarbeit weit verbreitet. Zum Fußball-WM-Start am 12. Juni 2014 macht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt auf die Kinderarbeit im WM-Land aufmerksam, denn dieser Tag ist gleichzeitig der Welttag gegen die Kinderarbeit.

Noch immer müssen in Brasilien rund eine halbe Million Kinder im Alter von 5 - 13 Jahren arbeiten. Die meisten sind in der Landwirtschaft tätig, beispielsweise bei der Ernte von Cashewnüssen, die zu den gefährlichsten Formen von Kinderarbeit zählt. Der brasilianischen Regierung ist es laut Angaben des Brasilianischen Institutes für Geographie und Statistik gelungen, die Anzahl der unter 14-jährigen KinderarbeiterInnen von 704.000 im Jahr 2011 auf 554.000 im Jahr 2012 zu reduzieren, doch für die Umsetzung ambitionierter nationaler Programme fehlt den meisten Bundesstaaten das Geld.

 

Cashewnüsse verätzen Kinderhände

 

Eine von zahlreichen Formen gefährlicher und eigentlich verbotener Kinderarbeit, die insbesondere im armen Nordosten Brasiliens häufig vorkommt, ist die Ernte von Cashewnüssen. Ihre Schale enthält ein Öl, das die Finger schwärzt und die feinen Kapillarlinien wegätzt. Viele Kinder beginnen schon in den frühen Morgenstunden mit dem Brechen der Nüsse, um rechtzeitig in der Schule sein zu können. So können sie zum Familieneinkommen beitragen und ihre Familien verlieren die staatlichen Beihilfen nicht, die an den Schulbesuch der Kinder geknüpft sind. Doch die Chance der bereits völlig übermüdet in der Schule ankommenden Kinder auf Schulerfolg ist begrenzt.

 

Komplexe Ursachen bekämpfen

 

Jugend Eine Welt unterstützt in Brasilien mehrere Don Bosco Hilfsprojekte, die benachteiligten Kindern eine Schul- und Berufsausbildung sichern und verhindern, dass sie auf der Straße landen. "Leider ist es nicht damit getan, Kinderarbeit gesetzlich zu verbieten, die Kinder von den Feldern zu holen oder Betriebe besser zu kontrollieren, auch wenn das wichtige Schritte sind", ist Jugend Eine Welt Vorsitzender Reinhard Heiserer überzeugt. Vielmehr müssten die komplexen Ursachen ausbeuterischer Kinderarbeit bekämpft werden, arme Familien die Chance auf ein existenzsicherndes Einkommen bzw. Unterstützung erhalten und soziale Sicherungssysteme besser funktionieren. Zudem wären massive Investitionen ins chronisch unterfinanzierte Bildungssystem ein Gebot der Stunde.

 

Weltweites Problem

 

Laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ist die Anzahl von KinderarbeiterInnen seit der Jahrtausendwende weltweit von 246 Millionen auf 168 Millionen gesunken. Doch trotz dieses Fortschrittes arbeiten noch immer mehr als 85 Millionen Kinder in besonders gefährlichen Bereichen wie der chemischen Industrie, in Steinbrüchen, als Kinderprostituierte, Drogenkuriere oder KindersoldatInnen. Und das, obwohl sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2000 dazu verpflichtet hat, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis spätestens 2016 zu beseitigen.

 

Mindestens 24.000 Kinder und Jugendliche leben in Brasilien auf der Straße. Um zu überleben, übernehmen viele kleine Gelegenheitsjobs wie Autos waschen, Müll sammeln oder Schuhe putzen.

 

www.jugendeinewelt.at


Gerstacker, Angelika (ma)

50 Jahre gesendete Berufe

Am Gelingen von Gesellschaft mitarbeiten – Seelsorger:in sein in den 2020er Jahren

Seelsorger:innen leisten einen großen zivilgesellschaftlichen Beitrag, auch in Zeiten des kirchlichen...

Wolfgang Roth

Das Leben in allen Schattierungen sehen – Seelsorger:in sein in den 2010er Jahren

Nachdem die Rolle der Pastoralassistent:innen und Seelsorger:innen inzwischen in weiten Teilen der Diözese bekannt...

Caroline Murauer

Das ist DER soziale Beruf! Seelsorger:in sein in den 2000er Jahren

Anfang des neuen Jahrtausends kehrten immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zu. Das merken auch die...

In die Berufung hineinwachsen - Seelsorger*in sein in den 90er Jahren

Auch wenn Gott sein Chef ist, wie es Josef Rathmaier im Interview beschreibt, so stellt sich in den 1990er Jahren die...

Zukunftsweg
Schwanenstadt und Pettenbach ins Vorbereitungsjahr gestartet

Schwanenstadt und Pettenbach ins Vorbereitungsjahr gestartet

Ins Vorbereitungsjahr starteten am 27. September 2024 das Dekanat Schwanenstadt und am 28. September 2024 das Dekanat...

Gründungsfest der Pfarre Mühlviertel-Mitte

Gründungsfest der Pfarre Mühlviertel-Mitte

In Gallneukirchen wurde am Samstag, 21.9.2024 die Gründung der neuen Pfarre Mühlviertel-Mitte gefeiert.
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: