Donnerstag 18. Juli 2024

Fußball-WM und Kinderprostitution

Don Bosco Schwester Carlotta im neuen WM Stadion von Recife. Foto: Jugend Eine Welt

Katholische Frauenorden in Brasilien warnen vor einem Anstieg von sexueller Ausbeutung während der Fußball-WM in Brasilien, zu der etwa 600.000 ausländische BesucherInnen erwartet werden. Jugend Eine Welt weist in diesem Zusammenhang auf das riesige Problem der Kinderprostitution hin.

"Es gibt keine offiziellen Zahlen, auch weil die Prostitution von Minderjährigen streng verboten ist. Aber das Nationalen Forum gegen Kinderarbeit hat die Anzahl der Kinderprostituierten bereits 2012 auf eine halbe Million geschätzt ", so Jugend Eine Welt Vorsitzender Reinhard Heiserer. "Wir befürchten, dass es durch die WM zu einer Zunahme sexueller Gewalt gegen Kinder kommen wird, darunter Kindesmissbrauch, Kinderprostitution und Kinderhandel." Bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Südafrika und Deutschland sei die sexuelle Ausbeutung um 30 bis 40 Prozent gestiegen. Insbesondere auf der Straße lebende Kinder und Jugendliche sind in größter Gefahr.

 

Hotels und Taxifahrer wurden vorgewarnt

 

Mit den Worten "Talitha Kum" - "Mädchen, steh auf!" soll Jesus die 12-jährige Tochter des Jairus von den Toten wiedererweckt haben. "Talitha Kum" ist auch der Name des internationalen Netzwerkes gegen Menschenhandel, das die neue Brasilien-Kampagne der katholischen Frauenorden vor kurzem im Vatikan vorstellte. Don Bosco Schwester Estrella Castalone ist Generalsekretärin des Netzwerkes: "Unsere Schwestern haben ihre Häuser für die Überlebenden des Menschenhandels geöffnet", berichtet sie. "Doch besonders wichtig sind unsere Initiativen im Bereich der Prävention. In unseren Schulen vermitteln wir den Jugendlichen Werte, die mehr bedeuten als das Geld, das Menschenhändler ihnen bieten können." Auch die brasilianische Regierung hat eine Aufklärungskampagne gegen Menschenhandel und die Ausbeutung von Jugendlichen gestartet, in der sie u.a. Taxifahrer und Hotelrezeptionen auf das strikte Verbot von Kinderprostitution hinweist.

 

Viele Mädchen machen sich Illusionen

 

Jugend Eine Welt-VertreterInnen fragten im April bei Kinderrechts-ExpertInnen vor Ort nach, wie sie die Gefahr der Kinderprostitution während der WM einschätzen. Laut Tiana Sento-Sé, Vertreterin der Kinderrechtsorganisation ECPAT, machen sich viele Mädchen Illusionen: "Sie bemühen sich Englisch zu lernen und träumen vom großen Geld. Manche hoffen auf eine Heirat mit einem reichen Ausländer, der sie nach der WM mit nach Europa nimmt". Die Situation sei jedoch je nach Landesteil unterschiedlich. Während z.B. In Rio der "Babystrich" so gut wie unsichtbar sei, würden im besonders armen Nordosten des Landes immer wieder Minderjährige am Straßenrand angetroffen. "Mit den vielen Besuchern der WM wird der Sextourismus zunehmen", ist auch Miriam José dos Santos überzeugt. Die Don Bosco Mitarbeiterin ist Präsidentin des Nationalen Kinderrechtsrates. "Zudem befürchten wir, dass Kinder während der WM außer Landes gebracht werden. Diese Gefahr besteht insbesondere im  Amazonasgebiet, wo es innerhalb des großen Regenwaldes kaum Kontrollen gibt."

 

Wo Kinder Schutz und Hoffnung finden


Jugend Eine Welt unterstützt mehrere Don Bosco Hilfsprojekte in Brasilien, die Kindern aus Armenvierteln eine Lebensperspektive geben und verhindern, dass sie auf der Straße landen. So Z.B. im Jugendzentrum der Don Bosco Schwestern in Gravatá, nahe dem WM-Stadion von Recife. Hier erhalten 450 Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahren Schulbildung, regelmäßig nahrhafte Mahlzeiten sowie Aufklärung über Gefahren, die ihnen im Alltag drohen wie Zwangsprostitution, Drogen, Aids oder Entführungen durch die "Organmafia".

 

 

Jugend Eine Welt (ma)

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