Recht auf „Gutes Leben für Alle“
Ich bin 2014 vor den Taliban aus Afghanistan geflüchtet, damit ich ein sicheres und friedliches Leben führen kann. Nach einer langen Flucht bin ich zufällig in Österreich gelandet.
Nach 1 ½ Jahren im Asylheim begann ich eine Ausbildung als Kellner in einem Restaurant in Linz. Das war damals für Asylwerber erlaubt.
Mich haben viele Menschen unterstützt, z. B. der Verein „für mich und du“ oder Ali Sulakdag vom Restaurant Antebia. Ali hat 2019 den Integrationspreis des Landes OÖ bekommen.
Im Juni 2020 erhielt ich Subsidiären Schutz. 2011 schloss ich meine Ausbildung erfolgreich ab. Mittlerweile habe ich „Daueraufenthalt EU“.
Als Kellner verdiene ich nicht viel, aber ich bin zufrieden. Ich unterstütze meine Familie in Afghanistan damit sie das Notwendigste zum Leben und Essen haben.
Seit 45 Jahren ist kein Friede in Afghanistan. Ich wünsche mir ein friedliches Leben für meine Familie und für alle Menschen in Afghanistan.
Fahim Salimi lebt in Linz
Ich konnte mein bisheriges Leben in Sicherheit und Frieden in Österreich leben. Als Jugendlicher erlebte ich den Kalten Krieg als Bedrohung und ich erinnere mich an meine ersten Demonstrationen gegen die Stationierung von Pershing II-Raketen in Europa.
In Folge meines Zivildienstes engagierte ich mich im Friedenspolitischen Netz der Katholischen Jugend Österreich v.a. im Zusammenhang mit dem Krieg in Ex-Jugoslawien.
Einen wesentlichen Grund für Kriege und Auseinandersetzungen sehe ich in unserer wirtschaftlichen Globalisierung und dem Ungleichgewicht zwischen den reichen Industrienationen und sog. „Entwicklungsländern“.
Unsere „imperiale Lebensweise“ in der unser Wohlstand auf Kosten anderer Menschen, der Natur und der nächsten Generationen beruht, ist einer der Bausteine für weltweite Ungerechtigkeit und führt unweigerlich zu Auseinandersetzung und Krieg.
Wenn wir in Frieden leben wollen braucht es grundsätzliche politische Veränderungen: Eine bessere Verteilung des Reichtums unserer Welt, Rücksichtnahme auf die beschränkten Ressourcen und das Recht auf „Gutes Leben für Alle“.
Heinz Mittermayr, Alberndorf