Freundschaft mit der Hoffnung auf humanitäres Bleiberecht
Ich bin mit Arev (so darf ich sie als Freundin nennen) seit fünf Jahren befreundet. Ich kenne sie, seit sie im Jahr 2017 in das Flüchtlingshaus in meiner Nachbargemeinde Walding gekommen ist. (Davor war sie in einem anderen Flüchtlingsquartier in OÖ.)
Seit über zwei Jahren lebt ihre Familie nun privat in einer kleinen gemeindeeigenen Wohnung.
Arev hat sehr schnell Deutsch gelernt, ebenso wie ihre Kinder Karen und Knar und ihr Mann Vahe Galstyan. Arev hat durch ihr offenes Wesen und durch ihre freundliche Art in der Umgebung viele Freundinnen gewonnen. Ich schätze an ihr die Gastfreundschaft, mit der sie mir und vielen anderen Frauen begegnet, ihr außerordentliches Organisationstalent und die Ordnungsliebe sowie den starken Willen, ihren Kindern Knar und Karen in Österreich eine gute Zukunft durch Schulbildung zu geben. Beide Kinder sind talentiert und fleißig, Tochter Knar hat vor kurzem sogar in einem außerordentlichen Mathematikwettbewerb einen Preis erarbeitet.
Meine Freundin Arev nützt ihr Talent in ihrem erlernten Beruf als Friseurin ehrenamtlich und freundschaftlich. Zudem ist sie eine talentierte Kuchenbäckerin. Die Ergebnisse ihres Koch- und Back-Talents habe ich schon oft genießen dürfen. Und neben mir schon viele weitere Menschen, denn sie hat auch bei verschiedensten Anlässen schon ihre Kuchen und Tortenkunstwerke beigesteuert.
Ich lade Arev und ihren Mann auch manchmal zu Bildungsveranstaltungen des KBW-Treffpunkt Bildung meiner Pfarre ein, die sie dann gerne besuchen. Arevs ehrenamtliche Tätigkeiten sind vielfältig, von der Pfarre Walding über das Seniorenheim bis zur Gemeinde.
Arev ist an österreichischer Kultur sehr interessiert und war schon oft begeisterte Besucherin des Linzer Musiktheaters und auch des Linzer Brucknerhauses. Durch ihr offenes Wesen und ihre heitere Art trotz aller Widrigkeiten – ihr Asylantrag wurde bis in die letzte Instanz abgelehnt, sie hat noch immer keinen positiven Bescheid, obwohl sie seit über sechs Jahren in Österreich lebt und sich ehrenamtlich über die Maßen engagiert! – ist Arev eine große Bereicherung für mich und für alle, die sie kennen. Sie wird von vielen Menschen weit über die Gemeinde und Pfarre Walding hinaus geschätzt. Es ist unverständlich und nicht mehr mit logischen Begründungen zu erklären, dass Arev und ihrer Familie bisher das Humanitäre Bleiberecht verwehrt wurde. Gerade jetzt, in Zeiten, wo so viele Unternehmen engagierte und fleißige MitarbeiterInnen suchen, ist es höchste Zeit, das Arev und ihre Familie das JA unseres Staates Österreich und somit endlich das Bleiberecht bekommen und offiziell arbeiten dürfen!
Veronika Pernsteiner, Feldkirchen/Donau
Ich freue mich, dass Veronika seit über fünf Jahren meine Freundin ist. Wir haben viel Spaß bei unseren Gesprächen beim gemeinsamen Kaffee-Trinken. Ich freue mich sehr, wenn wir gemeinsam ins Landestheater Linz gehen oder ein Konzert besuchen! Ich interessiere mich für die österreichische Kultur und sie interessiert sich für armenische Kochrezepte. Ich bin sehr traurig, wenn ich daran denke, dass meine Familie bisher nicht das Humanitäre Bleiberecht bekommen hat, obwohl unsere Familie so gut integriert ist in unserer Gemeinde Walding und darüber hinaus. Ich möchte so gerne meine Talente und meine Arbeitskraft hier in Österreich einsetzen und möchte nicht mehr Angst haben müssen, dass wir nicht bleiben dürfen. Ich möchte mit meiner Familie in Österreich leben und arbeiten. Ich bin sicher, dass wir für Österreich etwas leisten können.
Arevik Balyan, Walding