Geschichte der Maiandacht
Maiandachten entwickelten sich zunächst schleichend, erfuhren später sogar einen regelrechten „Boom“ und haben sich bis heute durchgesetzt.
Schon im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich zunehmend die marianische Prägung dieser Feste heraus. Die Marienverehrung, wie wir sie noch heute im Rahmen von Maiandachten pflegen, ging von der italienischen Stadt Ferrara aus. Dort, in der Kirche der Kamillianer, wurden im Jahre 1784 erstmals Maiandachten abgehalten. Diese waren für die Allgemeinheit zugänglich. Zuvor dürften Andachten zu Ehren Mariens vorwiegend in privaten Räumlichkeiten innerhalb der Familie stattgefunden haben oder nur zum Teil öffentlich gewesen sein.
Von Italien aus verbreitete sich die Maiandacht schließlich nach Frankreich und andere europäische Länder. Die Blütezeit der Maiandacht war zwischen 1850 und 1950. In Österreich wurden Maiandachten ab Mitte des 19. Jahrhunderts gefeiert.
Bestimmte Rituale und Gestaltungsformen der abendlichen Gebetsandachten zu Ehren Marias ziehen sich bis heute durch.
Quellen:
Liturgische Institute Trier, Salzburg und Fribourg (Hg.) (o. J.): Maiandacht. In: Gottesdienst. Zeitschrift der Liturgischen Institute Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Liturgisches Lexikon. Freiburg: Verlag Herder GmbH. Online unter https://www.herder.de/gd/lexikon/maiandacht/ (04/2020).
Göckener, Norbert (o. J.): Was sind Maiandachten? In: Kirche+Leben Lexikon. Online unter https://www.kirche-und-leben.de/artikel/was-sind-maiandachten/ (04/2020).
Mikocki, Benno (2014): Die Maiandacht. In: Erzdiözese Wien. Der Sonntag. Online unter https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/christ/unserglaube/gottesmuttermaria/article/36207.html (04/2020).
Pernsteiner, Johannes/Mitscha-Eibl, Robert (2018): Österreich: Landesweit Maiandachten und ein neuer Marienfeiertag. Online unter www.kathpress.at (04/2020)