Dr. Josef Keplinger
Der Linzer Mariendom in fünf Worten …
Schwierig, außer mir ist ein sechstes () erlaubt: Locus iste a Deo factus est.
Am Linzer Mariendom fasziniert mich …
… seine Weite, die Raum lässt und gibt für vieles, die etwas von der Größe Gottes erahnen lässt … und gleichzeitig seine Klarheit, die sich beispielsweise an den liturgischen Hauptorten spiegelt und die das Feiern erdet und zu einer intimen Erfahrung werden lässt. Für mich wird im Raum lebendig, was eine Oration im Messbuch in folgende Worte kleidet: „Heiliger Gott. Du bist unsagbar größer, als wir Menschen begreifen, du wohnst in unzugänglichem Licht, und doch bist du uns so nahe. Gib, dass wir heute mit Ehrfurcht vor dir stehen und froh werden in deiner Nähe.“
Meine Kernaufgaben am Linzer Mariendom …
... liegen im Bereich der Liturgie und der Geistlichen Begleitung.
Was mir an meiner Aufgabe am Mariendom Linz besonders wichtig ist …
Vor Augen zu haben: Liturgie ist ein „Gesamtkunstwerk“ aus dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Dienste und dem aktiven Mitvollzug der Gemeinde, aus Musik und Raumgestalt, aus Worten und sinnlichen Zeichen, aus Stille und Gesang, … An diesem „Kunstwerk“ mitwirken zu dürfen ist mir Geschenk und Auftrag zugleich.
Für mich persönlich ist der Linzer Mariendom …
... nicht zuletzt durch die Um- und Neugestaltungen der letzten Jahre zu einem der herausragendsten Sakralräume Österreichs und darüber hinaus geworden.
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt ...
… dass wir als Glaubende von einem Geheimnis her und auf ein Geheimnis hin leben dürfen, und dass wir uns von diesem Geheimnis in Dienst nehmen lassen dürfen. Jenseits von Planungen, Strategien und dem Streben nach Effizienzen bleibt für mich (als Seelsorger) das Staunen über Gottes Wirken zentral, das sich nicht nach unseren Vorstellungen richtet. Mit einem Wort von Georges Bernanos (Aus dem Tagebuch eines Landpfarrers) ausgedrückt: „O Wunder meiner leeren Hände, das ich etwas zu geben vermochte, was ich selbst nicht besitze.“
Zur Person: Josef Keplinger (*1971), gebürtig aus Helfenberg im Mühlviertel, studierte in Linz und Regensburg Theologie und ist seit 2003 Priester der Diözese Linz. Er war als Kaplan und Pfarrmoderator in Linz-Urfahr tätig und wirkte anschließend als Spiritual im Diözesanen Priesterseminar. Nach seiner Promotion in Liturgiewissenschaft begann er seine Tätigkeit als Liturgiereferent und als Kurat am Mariendom. Zusätzlich ist er Geistlicher Assistent der Diözesanen Mesnergemeinschaft.