Votivkapelle
Seit 1983 befindet sich hier ein hölzerner Zelebrationsaltar, da die Kapelle auch als Wochentagskapelle genutzt wird. Der Hauptaltar in der Mitte ist großteils aus Marmor gearbeitet, die Tabernakeltüre wurde nach Plänen des Dombaumeisters Vinzenz Statz von Gabriel Hermeling aus Köln mit silbernen Schmuckgegenständen, die zum Dombau gespendet worden waren, gefertigt. Darauf sind in Email Alpha und Omega (Christus als Anfang und Ende), die Taube des Heiligen Geistes mit Hostie und drei Cherubim (Anbetung des Allerheiligsten) sowie der Pelikan, der seine Jungen mit dem Blut nährt (Sinnbild für Christus), zu sehen. Darüber steht ein bronzenes Altarkreuz, ebenfalls in Köln gefertigt. Der Korpus aus Elfenbein wurde vom Kloster Niederaltaich/Bayern dem Dom geschenkt.
An der Wand hinter dem Altar steht unter einem Baldachin auf einem Postament die Immaculata-Statue aus weißem Sandstein umgeben von sieben Engel. Sie traf am 7. Januar 1869 in Linz ein.
Die feierliche Krönung der Immaculata durch Fürstbischof Johannes Kardinal Katschthaler aus Salzburg, dem Legaten Papst Pius X., fand am 1. Mai 1905 statt. Die goldene Krone der Madonna ist ein Geschenk von Papst Leo XIII., gefertigt nach einem Entwurf von Franz Statz.
Unter den Fenstern in der Kapelle befinden sich 24 Mosaikbilder ausgeführt von Antonio Salviati aus Venedig nach einem Entwurf von Johann Ev. Klein. Sie zeigen Heilige aus verschiedenen Zeitaltern.
In der Votivkapelle finden sich noch zwei Seitenaltäre zu Ehren der Eltern Mariens: Ein Anna- und ein Joachim-Altar entworfen von Vincenz Statz 1869, aufgestellt 1871, geweiht 1872. Die Mosaikbilder beim Anna-Altar zeigen die Erzengel Raffael und Michael und die Heiligen Franziskus von Assisi und Theresa von Avila. Die Mosaikbilder beim Joachim-Altar zeigen die Heiligen Kunigunde, Kaiser Heinrich und die Eltern Johannes’ des Täufers, Zacharias und Elisabeth.
Der Schlussstein im Gewölbe zeigt in Relief das Bildnis Papst Pius IX., des Spenders des Steines, wie er den vor ihm knienden Dombaumeister segnet. Der Stein wurde im Atelier von Vinzenz Statz in Köln um 1867 ausgeführt. Vier Mosaikblendfenster stellen über den Altären die Szenen von der Opferung Mariens (Joachim-Altar), der Geburt Mariens (Anna-Altar), vom Marianischen Verheißungsbaum und dem Stammbaum Christi dar. Die Marienverehrung wird bis heute gepflegt und jeden Tag vor der Messe der Rosenkranz gebetet.
Zwei Fenster in der Votivkapelle erinnern an die Widmung des Doms und die Einbindung der Diözese Linz in dieses gesamtkirchliche Geschehen. Auf dem linken Fenster sieht man unter einem großen Marienbild Papst Pius IX., der das Immaculata-Dogma verkündete, im Kreis von Bischöfen und Beratern. Auf dem rechten Fenster gegenüber sind unter einem Marienbild neben vielen anderen Würdenträgern Bischof Rudigier mit einem Modell des Linzer Domes kniend sowie neben ihm mit einem Plan der Dombaumeister abgebildet.