Bischof Franz Joseph Rudigier
Am 12. Juni 1853 wurde der 42-jährige gebürtige Vorarlberger, Franz Josef Rudigier, der fünfte Bischof von Linz.
1855 fasste er den Entschluss, zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Mariens einen neuen Dom zu errichten. Kurz zuvor, am 8. Dezember 1854, war von Papst Pius IX. das Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens verkündet worden.
Am 1. Mai 1862 erfolgte die Grundsteinlegung unter der Leitung von Bischof Rudigier. Er wollte eine Kirche bauen, in der alle Linzer und Linzerinnen der damaligen Zeit Platz fänden, daher umfasst das Raumvolumen des Domes 20.000 Personen.
Der imposante Bau sollte darüber hinaus nur aus Spendengeldern finanziert werden, um dem festen Glauben der Menschen in Oberösterreich und über die Landesgrenzen hinaus materiell Ausdruck zu verleihen.
Bischof Rudigier war sich Zeit seines Lebens bewusst, dass er die Vollendung des Baus nicht mehr erleben würde – es war ein Bauprojekt über mehrere Generationen hinweg. 1884, im Todesjahr von Bischof Rudigier, waren erst die Votivkapelle und angrenzende Teile des Mariendoms fertig gestellt.
Sein Kenotaph (eine Tumba als „Leergrab“) im Kapellenkranz zeigt auf einer Tafel mit dem Grundriss des Domes jene Teile, die zu seinem Tod fertig gestellt waren (rot/schwarz eingefärbt). Das Grab Bischof Rudigiers selbst befindet sich in der Krypta, wo auch die nachfolgenden Bischöfe begraben sind.