Halleluja, die heilig‘n Drei Kini san da…

Von frühmorgens bis spätabends sind sie in den Straßen unterwegs, mit ihren farbenfrohen Gewändern und dem Stern erkennt man sie schon von Weitem. Wenn sie dann noch das königliche Halleluja anstimmen, dann bleibt auch schon mal mitten auf der Straße jemand stehen und bedankt sich mit einer kleinen Spende.
Die Stadt aus einem anderen Blickwinkel kennenlernen
„Beim Sternsingen lernt man neue Freundinnen und Freunde kennen und es ist immer lustig“, sind sich Luise, Allegra und Alma einig. Seit den frühen Morgenstunden sind sie unterwegs, um Spenden zu sammeln und haben sich gerade mit einem Mittagessen, das von freiwilligen Helferinnen und Helfern gekocht wurde, im Dompfarrhof gestärkt. Besonders spannend findet Luise, dass „man in Häuser und Wohnungen kommt, wo man noch nie war“ und man „lernt überall diese Schlupflöcher und Winkel in der Stadt kennen, wo man sonst nie hinkommt“, ergänzt Alma.
Die Planung der Aktion erfordert einiges an Zeit
Die Organisation der Sternsingeraktion hat in der Dompfarre heuer ein junges, vierköpfiges Team übernommen. Schon im Vorfeld muss viel ausgemacht und koordiniert werden. „Im Gebiet der Dompfarre haben wir viele Ordensgemeinschaften, Unternehmen, Banken und Organisationen, da müssen oft extra Termine ausgemacht werden“, berichtet Jakob Raschhofer aus dem Organisationsteam. Estelle Höllhumer, die als pastorale Mitarbeiterin ihr erstes Dienstjahr in der Dompfarre verbringt, pflichtet ihm bei: „Das ist tatsächlich ein Spezifikum der Dompfarre, dass die Sternsingerinnen und Sternsinger zu vielen Interviews und Fototerminen bei Zeitungen und Radio geladen sind, aber auch z.B bei der Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer oder dem Landesdienstleistungszentrum, die alle in unserem Pfarrgebiet liegen, das kenne ich so aus anderen Pfarren nicht.“ Das Team organisiert ebenso eine Krippenandacht in der Krypta des Mariendoms und den Besuch der Sternsinger in allen Messen im Pfarrgebiet. Jakob Lasinger und Lilly Wagner aus dem Organisationsteam, die sich auch in der restlichen Zeit des Jahres als Jungscharleiterinnen und -leiter in der Dompfarre engagieren, sind froh, dass nach den Coronajahren nun wieder ein „normales“ Sternsingen möglich ist. „Für die Kinder und Jugendlichen ist die Sternsingeraktion sicher ein besonderes Highlight im Jahr und es ist eine großartige Aktion, wo sie zeigen können, dass sie sich für eine gerechtere Welt einsetzen wollen. Besonders wichtig ist den Menschen aber auch, dass wir ihnen den Segen an die Wohnungstüre schreiben“, so die beiden jungen Erwachsenen.
Woher kommt die Tradition des Sternsingens?
In der Bibel lesen wir grundsätzlich nichts von Königen, dort ist die Rede von Sterndeutern aus dem Osten. Auch über die Zahl lässt uns die Heilige Schrift in Unkenntnis. Berichtet wird, dass Sterndeuter aus dem Osten sich auf den Weg machten und dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten. Im 5. Jahrhundert meinte Papst Leo der Große, dass es wohl dem gesunden Menschenverstand entspräche, dass drei Gaben auf drei Sterndeuter hinweisen. Im 6. Jahrhundert wurden aus den Sterndeutern Könige, da man annahm, dass nur Könige die Königsgeschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe darbringen könnten. Auch die Namen der Könige sind uns nicht aus der Bibel überliefert, diese entwickelten sich ebenso erst im 6. Jahrhundert. Ab dem Mittelalter entstand der Brauch des Sternsingens, bei dem Männer als Könige verkleidet von Haus zu Haus gingen und singend die Geburt Christi verkündeten. 1954 würde es von der Katholischen Jungschar aufgegriffen und mit einer neuen Bedeutung versehen. Seitdem hinterlassen Tausende von Kindern und Jugendlichen mit „Christus mansionem benedicat“ (C+M+B; Christus segne dieses Haus) ihre Spuren an vielen Wohnungstüren und sammeln Spenden für benachteiligte Menschen auf der ganzen Welt.
Infos und Spendemöglichkeit: www.dka.at
Erstellt von Stefanie Hinterleitner | 03.01.2023 | Geschichten & Personen