In jener Zeit
1 kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.
2 Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.
3 Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:
4 Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5 Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
6 und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wieder gefunden, das verloren war.
7 Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.
8 Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet?
9 Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wieder gefunden, die ich verloren hatte.
10 Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.
Meine Brüder!
3 Die Beschnittenen sind wir, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf irdische Vorzüge vertrauen,
4 obwohl ich mein Vertrauen auch auf irdische Vorzüge setzen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen, so könnte ich es noch mehr.
5 Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz,
6 verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt.
7 Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt.
8 Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft.
Sternen-Kinder - Gedenkstätte in der Pfarre Lengau
„Wenn du bei Nacht in den Himmel schaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache!“
Antoine de Saint-Exupery, Der kleine Prinz (1943)
Als Sternenkinder bezeichnet man Kinder, die in der Schwangerschaft, während oder kurz nach der Geburt sterben. Davon sind in Österreich jährlich etwa 13000 Kinder betroffen.
Medizinisch wird von Abort bzw. Fehlgeburt oder Totgeburt bzw. von einem Schwangerschaftsabbruch gesprochen.
Etwa jede dritte Frau ist in ihrem Leben davon betroffen und doch wird nur ganz wenig darüber gesprochen. Das Stillschweigen und die Sprachlosigkeit machen den Familien in vielen Fällen sehr zu schaffen und vertiefen den Schmerz des Verlusts eines sich ankündigenden Familienmitglieds.
Eine Gedenkstätte ist ein kollektiver Erinnerungsort, der im Idealfall eine künstlerisch qualitätsvolle Gestaltung aufweist und sich behutsam in das jeweilige Umfeld einfügt.
Die Gedenkstätte erhält ihre Bedeutung, eben weil ein Grab und ein zu begrabener Leichnam fehlen.
Das ist in vielen Fällen für die Betroffenen ein zusätzlicher Schmerz.
Die Gedenkstätte will diese Leerstelle überbrücken helfen und in zeichenhafter Form Nähe vermitteln.
Vor einigen Jahren hat der damalige Pfarrgemeinderat unter der Leitung von
Frau Andrea Schober eine Gedenkstätte für die Sternenkinder auf unserem Pfarrfriedhof errichtet. Dieser Ort soll betroffenen Familien einen Raum des Gedenkens und Gebets schenken.
Der jetzige Pfarrgemeinderat unter der Leitung von Frau Silvia Stumpfl hat sich dazu entschlossen, diese Gedenkstätte wieder neu zu beleben. Dafür danke ich allen Mitgliedern des Pfarrgemeinderates herzlich für ihr Engagement und die sorgfältige Vorbereitung.
Ich lade alle betroffenen Familien ein, an diesem Ort Trost und Hoffnung zu finden – durch das Gebet, die Erinnerung und das Innehalten.
Möge dieser Ort ein Quell der Kraft und des Friedens für die Seele sein.
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, an diese Stelle zu kommen, eine Kerze als Zeichen des Gedenkens zu entzünden und im Gebet zu verweilen.
Am 8. Dezember dieses Jahres möchten wir gemeinsam für die Sternenkinder und ihre Familien beten und die Gedenkstätte erneut segnen. Dazu lade ich Sie alle herzlich ein.
Mit segensreichen Grüßen,
Pfarrer Marek und der Pfarrgemeinderat Lengau