Abschließend wird einerseits die Armseligkeit (= erdverbunden, am Boden) und andererseits die Würde (himmlisch; über der Erde, als himmlisch) des Menschen thematisiert. Die Situation ist so ernst, dass tatsächlich unsere Zukunft auf dem Spiel steht. Es ist unsere Aufgabe die Erde „enkeltauglich“ zu gestalten und zu nutzen. Im Fokus steht dabei immer die Würde des Menschen.
Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich.
(Altes Testament, Buch Genesis 5,1)
Denn Gott weiß, was wir für Gebilde sind, er bedenkt, dass wir Staub sind. Wie Gras sind die Tage des Menschen, er blüht wie die Blume des Feldes. Fährt der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, wo sie stand, weiß nichts mehr von ihr.
(Altes Testament, Buch der Psalmen 103,14–16)
Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über die Werke deiner Hände, alles hast du gelegt unter seine Füße: Schafe und Rinder, sie alle und auch die wilden Tiere, die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht. Herr, unser Herr, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!
(Altes Testament, Buch der Psalmen 8,5–10)
Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.
(Altes Testament, Buch der Psalmen 139,13–14)
Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
(Altes Testament, Buch der Weisheit 2,23)
Ohne dein Zutun wurdest du gebildet,
ohne dein Zutun geboren;
ohne dein Zutun lebst du;
ohne dein Zutun stirbst du;
ohne dein Zutun musst du Rechenschaft ablegen dem König der Könige der Könige, dem Heiligen.
Gelobt sei er!
(Jüdisches Schrifttum, Sprüche der Väter, 4,29)
Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise. Die Wege zur Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern.
(Papst Franziskus [Bischof von Rom], Laudato si´, 139)
Allerdings ist dieses Selbst, wenn auch der Körper blind ist, nicht blind, wenn er lahm ist, nicht lahm; allerdings wird es von des Leibes Gebrechen nicht mitbetroffen, es wird nicht getötet, wenn jemand ermordet wird, es wird nicht lahm, wenn jener gelähmt wird.
(Hinduismus, Chandogya Upanishad, 8,10,3–4)
Wahrlich, wir haben den Menschen im schönsten Ebenmaß erschaffen. [Wirkt er] dann aber Böses, so verwerfen wir ihn als den Niedrigsten der Niederen.
(Islam, Sure at-Tin [die Feige], 95,4–5)
Du erblickst in der Schöpfung des Erbarmers kein Missverhältnis … Selbst durch die eingehende Betrachtung der Schöpfung und der Geheimnisse des Universums wird das Auge keine Mängel entdecken.
(Islam, Sure al Mulk [Herrschaft], 67,3–4)