Ökumenisches Orgelseminar
Für Wolfgang Kreuzhuber war das ökumenische Orgelseminar eine wunderbare Gelegenheit für die Teilnehmenden, verschiedene kirchenmusikalische Traditionen gemeinsam zu erarbeiten. Oder wussten Sie, dass die Vorspiele in Dauer, Inhalt und Stil sich bei Katholiken und Protestanten ganz schön unterscheiden? Es gibt noch immer viel voneinander zu lernen.
Spannende Tipps und Tricks zur Gestaltungsmöglichkeit von Choralvorspielen, Hinweise zu Intonationsmodellen für Vorspiele zu ökumenischen Kirchenliedern hatten Kreuzhuber und seine evangelische Kollegin, Diözesankantorin Franziska Leuschner, dabei zu bieten.
Kennenlernen konnte man auch den unterschiedlichen Klang und Umgang mit pneumatischen und mechanischen Orgeln – und erfuhr, worauf’s da beim Spielen ankommt. Und wie man sich die klanglichen Unterschiede zunutze machen kann. Und was haben da dann noch die verminderten Akkorde als Gestaltungselement zu suchen? Ein Orgelseminarvormittag, bei dem neben all dem auf ganz anschauliche Weise manch nützliches Wissen rund um Dissonanzen, Agogik oder Übetechniken weitergegeben wurde. Und nebenbei konnte man sich bei einer gemütlichen Kaffeepause auch über dies und das aus dem Organistenalltag austauschen.
Ein spannendes Bild bot sich auch bei den Teilnehmenden –unter den sechs Damen und fünf Herren gab’s katholische und evangelische Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker. Und manche einen, der da wie dort spielt. Einer von ihnen ist der in Schwanenstadt ansässige Markus Himmelbauer, der bereits 1990 maßgeblich an der Restaurierung der Schwanenstädter Mauracher-Orgel in der katholischen Pfarrkirche beteiligt war, viele Jahre auch als deren Kurator fungierte. Und viele Gottesdienste sind es wohl auch, die er in der evangelischen Pfarrkirche auf der Beckerath-Orgel bereits gespielt hat. Wenn das nicht gelebte Ökumene ist! Wen wundert es da, dass es das Seminar zu großen Teilen seiner Initiative zu verdanken ist.
Alles spricht für ein da capo dieses vergnüglichen ökumenischen Orgelseminars in Schwanenstadt: alles war vor Ort gut vorbereitet und so konnte man zielorientiert und konzentriert gemeinsam arbeiten – und zwar mit viel Spaß, spielerischer Freude und wertschätzendem Umgang. Und dazu nahm man ein großes Päckchen an Wissen und Mut mit nach Hause – wie sagte Wolfgang Kreuzhuber so schön: „Einfach probieren – es kann nix passieren…”
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(sp)